Der Ausbruch der Corona-Pandemie und die seither immer wieder gelockerten und verschärften Spielregeln im Kampf gegen das Virus hinterließen auch beim österreichischen Bundesheer Spuren. Im Vorjahr musste der Stellungsbetrieb ausgesetzt werden. Das führte zu einem Rückstau bei den Musterungen, der auch ein Jahr nach Beginn der Pandemie noch aufgearbeitet wird.
Das ist auch in Tirol kein einfaches Vorhaben, wie der Presseoffizier des Militärkommando Tirol, Christoph Seidner, meint: „Die derzeit geltenden Bestimmungen erschweren den Vorgang. Stellungspflichtige haben sich vor der Stellung vor Ort in der Kaserne einem Corona-Test zu unterziehen. Bei einem negativen Testergebnis können sie gemustert werden.“ Auch die Heeresbediensteten werden regelmäßig getestet. In Innenräumen gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Abstand halten ist auch in Uniform das Gebot der Stunde.
Durch den Rückstau ergibt sich vor allem für die Hauptbetroffenen, die jungen stellungspflichtigen Burschen, eine unangenehme Situation. Viele von ihnen können erst Monate später als ursprünglich geplant bei der Musterung in Innsbruck aufschlagen. Beim Tiroler Militärkommando werden derzeit täglich bis zu 45 Voll- und fünf Kurzsteller gemustert. In dieser Woche unterziehen sich die letzten 100 Osttiroler Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 2002 dem physischen und psychischen Testverfahren. „Bis 10. Mai sollten dann alle Wehrpflichtigen dieses Jahrganges ihr Stellungsergebnis in Händen halten können“, verspricht Seidner.
Ab 10. Mai beginnt die Stellung für die Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 2003. Dann werden 5.500 Tiroler – davon 254 aus dem Bezirk Lienz – auf „Herz und Nieren“ geprüft. Eigentlich sollte die Stellung für die 2003er heuer abgeschlossen werden. „Vermutlich wird sich die Stellung dieser Personen aber bis in das Jahr 2022 ziehen. Wann es dann für die 279 stellungspflichtigen Osttiroler des Geburtsjahrganges 2004 losgeht, kann noch nicht gesagt werden“, erklärt der Presseoffizier.
Rekordbedarf an Zivildienern
Seit wenigen Tagen liegen auch die Zahlen für den Zivildienst des Jahres 2020 vor. Bundesministerin Elisabeth Köstinger zieht eine positive Bilanz: „2020 haben 14.093 junge Männer ihren Dienst an der Gesellschaft als Zivildiener geleistet. In dieser schwierigen Situation ist es gelungen, den Rekordbedarf zu rund 85 Prozent zu erfüllen.“
Die Zivildiener waren 2020 in rund 1.600 Trägerorganisationen mit rund 3.000 untergeordneten Einsatzstellen im Einsatz: 40 Prozent im Rettungswesen (5.729 Personen), 28 Prozent in der Sozial- und Behindertenhilfe (3.939), zehn Prozent in der Altenbetreuung (981 Personen). Krankenhäuser, Katastrophenschutz, Kindergärten, landwirtschaftliche Betriebshilfe oder Flüchtlingseinrichtungen gehören zu den weiteren Einsatzbereichen.
Der Bedarf der Einrichtungen an Zivildienern ist in den letzten Jahren laufend gestiegen – zuletzt auf 16.500. Damit haben die Trägerorganisationen 2020 den höchsten Zivildiener-Bedarf in der Geschichte des Zivildienstes gemeldet – trotz geburtenschwacher Jahrgänge, der großen Zahl an Untauglichen, der alternativen Freiwilligendienste und dem vorübergehenden Aussetzen der Stellungen. Die Coronakrise habe laut Köstinger gezeigt, „dass unsere Zivildiener auch eine wichtige strategische Reserve für unser Gesundheitssystem sind.“
2 Postings
...mein Sohnemann ist am 6.4.21 eingeladen! ...aber wer wird denn pingelig werden ...
Der Autor dieses Berichtes möge sich beim MilKdo Tirol noch einmal genau informieren. Mein Sohn hat gestern (17.3.) den Brief zur Musterung (Termin 10.3. !!!) erhalten. Nach telefonischer Rücksprache mit dem MilKdo Tirol wurde ihm mitgeteilt, dass ein neuer Termin mit 26.5. festgelegt wurde. Da scheint nicht alles ganz rund zu laufen...
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