Wie gut ist Osttirol in der Sammlung und Verwertung biogener Abfälle? Dieser Frage geht Laura Kumpf, Mitarbeiterin im Abfallwirtschaftsverband Osttirol wissenschaftlich auf den Grund. Es gibt zwar statistische Zahlen zur Nutzung der Biotonne, aber die geben nur eingeschränkt Auskunft über das tatsächliche Verhalten einzelner Haushalte.
Im gesamten Bundesland Tirol sind 44 Prozent der Haushalte an das Sammelsystem der Biotonne angeschlossen, in Osttirol 45 Prozent. Aber: Der Großteil der Biotonnen steht in der Stadt Lienz zur Verfügung. Nimmt man die Stadt aus, liegt der Anschlussgrad nur bei 19 Prozent. „Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 81 Prozent der Osttiroler Haushalte Eigenkompostierung im eigenen Garten betreiben müssten,” erklärt Laura Kumpf, die mit weiteren Zahlen aufwarten kann.
Österreich ist eines der Vorzeigeländer in Sachen Bioabfallrecycling – bereits 1995 wurde hierzulande die Verordnung zur verpflichtenden getrennten Sammlung biogener Abfälle erlassen. Im Jahr 2018 sind laut dem Bundesabfallwirtschaftsplan österreichweit 1,03 Mio. Tonnen Bioabfälle getrennt gesammelt worden, die Pro-Kopf-Sammelmenge lag zwischen 54 und 191 Kilogramm. Wo kommen die großen Unterschiede her? Kumpf: „Die Verfügbarkeit von Biotonnen, unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und Eigenkompostierung sind einige Ursachen.“
In Osttirol wurden laut Aufzeichnungen im Jahr 2019 rund 2.440 Tonnen an biogenen Abfällen getrennt gesammelt, dies entspricht einem Pro-Kopf-Aufkommen von 50 Kilogramm. „Damit liegt Osttirol also im unteren Bereich des österreichischen Sammlerdurchschnitts. Allerdings ist hier die geringe Bevölkerungsdichte im Bezirk Lienz zu berücksichtigen und davon auszugehen, dass die Eigenkompostierungsrate, also die Hausgartenkompostierung sehr hoch ist. Genaue Aufzeichnungen über die Anzahl der Haushalte, welche tatsächlich Eigenkompostierung betreiben, gibt es allerdings nicht,” erklärt die Mitarbeiterin des Abfallwirtschaftsverbands.
Laura Kumpf führt ihre Umfrage im Rahmen einer Masterarbeit an der Universität für Bodenkultur Wien durch und will damit auch einen Beitrag zur Optimierung der Bioabfallsammlung leisten. Der Abfallwirtschaftsverband bittet um eine zahlreiche Teilnahme an der Umfrage und bedankt sich für die Unterstützung. Als kleine Motivation, sich 10 Minuten Zeit für ein wichtiges Umweltthema zu nehmen, wird unter allen UmfrageteilnehmerInnen ein kleines Gewinnspiel veranstaltet.
Haupttreffer ist ein Selbstbauset für eine erstaunliche Wurmkiste. Außerdem kann man ein Jahres-Abo der Zeitschrift Kraut & Rüben, ein Bioabfallküberl der Marke Joseph Joseph, ein Starterset zum Sprossenziehen und eine Beet-Box Kräutergarten von Samen Maier gewinnen!
Die Umfrage kann bis zum 4. April beantwortet werden. Hier der Link: Umfrage Bioabfallsammlung im Bezirk Lienz.
3 Postings
seit 2 wochn olls noch motre, weils sem am beschtn gedeign kun..
Den schick i noch Motre!
Vor einigen Jahren gab es in Lienz unter BGM Machne eine Erhebung über genau dieses Thema. Da waren zwei Studentinnen unterwegs und haben erhoben, wer, wieviel Biomüll in Lienz selber kompostiert. Als "Belohnung" durfte man meiner Erinnerung nach auf 14-tägige Leerung der Mülleimer umstellen. Auch kleine gadgets gabs. Also alles schon mal dagewesen. Nebenbei bemerkt kann ich das Wort Gewinnspiel schon nicht mehr hören. Anscheinend ist das alles, was den Machern dazu einfällt. Vernünftiger wäre, ein Schulungsprogramm zur Vermeidung von unnötigem, ja auch Biomüll, zu veranstalten. Der Müll entsteht nicht erst in der Mülltonne sondern bereits bei der Produktion und Verpackung der Lebensmittel und im Supermarkt.
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