Lage in Osttirol: Walder vorsichtig optimistisch
15 „Mutanten“ im Bezirk. Nach kurzfristigem Anstieg sollte sich die Lage entspannen.
„Unter Normalbedingungen ist mit einem leichten Rückgang der Fallzahlen zu rechnen, die Schwerpunkttestungen werden allerdings zu einem überproportional hohem Prozentsatz von positiven Tests führen und somit kurzfristig zu einem Anstieg der 7-Tage-Inzidenz beitragen. Mittelfristig ist mit einer Stagnation bzw. einem Rückgang der Fallzahlen zu rechnen.” So kommentiert Virologe Gernot Walder das derzeit in Osttirol ablaufende Corona-Szenario.
Zur Untermauerung schickte uns der Experte auch eine Reihe von Grafiken wie jene, die unten abgebildet ist. Diese Momentaufnahme zeigt schön, dass zur richtigen Einschätzung der Lage immer eine Relation zwischen der Zahl der durchgeführten Testungen und den damit ermittelten Erstinfektionen nötig ist. Walder: „Wenn schwerpunktmäßig in Gebieten mit hoher Inzidenz getestet wird, geht der Prozentsatz der Positiven in Relation zu den Gesamttestungen überproportional nach oben. In den nächsten Tagen werden die Fallzahlen deshalb steigen.“
Interessant ist auch das Spektrum an Virusmutationen, die das Labor in Außervillgraten bislang isolieren konnte. Walder: „Im Bezirk zirkulieren derzeit 15 verschiedene Genotypen oder Mutanten, der Wildtyp ist noch da, ist aber sehr zurückgedrängt und macht in den letzten drei Monaten nur noch acht Prozent der Infektionen aus. Wir haben seit 1. Dezember jede Probe einem Variantenscreening unterzogen und bisher mehr als 200 Proben sequenziert. Dabei haben wir bisher den südafrikanischen Genotyp nicht nachgewiesen, die englische Variante sehr wohl. Die anderen Stämme sind lokal bis regional verbreitet, aber weniger bekannt. Darunter ist zum Beispiel auch B.1.258, eine Variante, die sonst besonders in Tschechien und der Slowakei nachgewiesen wird.“
Eindeutig im Vormarsch seien die „britische Variante“ und mit ihr verwandte lokale Varianten die allesamt leichter übertragbar sind. Walder: „Das ist ein natürlicher Prozess und war so zu erwarten, erfordert aber eine erhöhte Wachsamkeit und besondere Sorgfalt bei der Unterbrechung der Seuchenketten.“
Derzeit gebe es keine Hinweise, dass die im Bezirk zirkulierenden Varianten bei immunen Personen eine symptomatische Infektion auslösen können oder von diesen übertragen werden, erklärt der Fachmann. „Vorübergehende Kolonialisationen kommen vor, d.h. man kann für kurze Zeit neuerlich einen positiven PCR-Test haben. Das war bisher auch schon bekannt, die neuen Varianten erreichen dabei allerdings höhere Keimzahlen.“
Die Hygiene- und Abstandsregeln müssten daher weiter beachtet werden. Auch das Gratistestangebot sollte laut Walder genutzt werden: „Bevor ich etwas unternehme, bei dem ich mich bzw. meine Umgebung einem höheren Expositionsrisiko aussetze, ist ein Test sinnvoll und reduziert die Übertragungswahrscheinlichkeit. Zu beachten ist, dass eine Person mit negativem Antigentest bereits am nächsten Tag infektiös sein kann – hier sind die 48 Stunden Gültigkeit die optimistische Obergrenze.“
12 Postings
Vielen Dank an Dr. Walder und sein Team für den unermüdlichen Einsatz in dieser Zeit..........seine ehrlichen Info´s und vor allem dass er nicht Panik verbreitet, sondern "einfach" zu Vorsicht aufruft, gefällt mir......Bitte zum Wohle des Volkes so weiter machen.......Danke Danke.....
Mich freut es, dass Dr. Walder nach den ganzen Vorkommnissen der letzten Wochen für den Bezirk immer noch so aktiv ist, und so sachlich und informativ zur Seite steht. Wenn man mitverfolgt hat, wie mit ihm verfahren wurde, müsste man ihn auch verstehen, wenn er seinen nachgesagten "Sturschädel" aufgesetzt hätte, und sich mit Information bedeckt halten würde! Vielen Dank Dr. Walder für deinen unermüdlichen Einsatz! Es ist schön, dass ein Bezirk von so großer fachlicher Kompetenz ohne große Panikmache profitieren darf!
Was ist denn los mit den "stimme nicht zu"? Haben die gar nichts begriffen? Sind wir doch froh, so einen kompetenten Dr. in OT zu haben!
nichtzustimmer, wer wohl? K+K ... und es kommen noch zwei dazu. rat mal
Die Ottiroler ÖVP-Spitze düpiert ihre Dorfbürgermeister, die - so hört man - zum größten Teil auf Walders Seite sind. Was Kuenz übersieht: Die Bürger, alias Wähler, sind auch auf Walders Seite. Viel Spaß bei der nächsten Wahl.
geb dir recht. nur wen soll man wählen von diesen dilettanten. es ist doch keine der alternativen pateien wählbar.
Nur sollte man deswegen nicht schon wieder die bekannten Querschädeln wählen. Ein zyklischer Austausch bei jeder Wahl hält die Seilschaften kurz. Als Ausweg aus dieser Situation sehe ich nur Entmachtung durch direkte Demokratie.
Unglaubliche Meinungsvielfalt, wenn tagtäglich die gleichen Leute tatsächlich tagtäglich das gleiche ein bisschen anders schreiben. Und das immer recht aufgeregt :)
.... wie immer auf den Punkt gebracht. Ohne grosse Panikmache, zur Vorsicht aufrufend und leicht beruhigend. Danke ...
Gut verständlich, nicht polemisierend, DANKE Herr Walder.
... und auf diese expertise will unser BKH leichtfertig verzichten? wenn blödheit weh täte ... hoffentlich dürfen wir in weiterer folge nach dem impfen die masken abnehmen und uns wieder auf reisen und in gesellschaft begeben, oder wird dies in zukunft nicht und nie mehr möglich sein?
@wolf_c: Keine Fachkräfte, sondern "Speichellecker" sind gefragt. Leider ist es so im öffentlichen Leben !!
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