Bürgermeister-Stichwahlen in drei Kärntner Bezirksstädten
In Klagenfurt, Spittal und Hermagor werden die Stadtchefs in zwei Wochen gewählt.
In drei Bezirksstädten Kärntens gibt es nach den Kommunalwahlen vom Sonntag in zwei Wochen eine Stichwahl: In Klagenfurt heißt das Match Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) gegen Vorgänger Christian Scheider (Team Kärnten), in Spittal/Drau Amtsinhaber Gerhard Pirih (SPÖ) und Vorgänger Gerhard Köfer (Team Kärnten). In Hermagor muss Stadtchef Siegfried Ronacher (SPÖ) in die Stichwahl gegen Leopold Astner (ÖVP). Die übrigen Amtsinhaber schafften es im ersten Anlauf.
Der Konkurrent von Mathiaschitz, Vorgänger Christian Scheider (Team Kärnten) hatte - ohne Wahlkarten - die Nase knapp vorn, er kam auf 33,3 Prozent, die Bürgermeisterin erhielt 32,1 Prozent der Stimmen. Die übrigen Kandidaten sind abgeschlagen, FPÖ-Kandidat Wolfgang Germ schaffte gerade einmal elf Prozent.
Bei der Gemeinderatswahl erzielte die SPÖ in der Landeshauptstadt 30 Prozent, das Team Kärnten kam auf 24,6 Prozent, die ÖVP kam auf 14,6 Prozent, die FPÖ erreichte 11,7 Prozent, die Grünen kamen auf 8,7 Prozent, NEOS 5,8 Prozent. Insgesamt waren in Klagenfurt elf Listen angetreten. Das Ergebnis inkl. Briefwahl wird erst am Montag vorliegen. Nach jetzigem Stand hätte die SPÖ drei Stadträte, das Team Kärnten zwei, ÖVP und FPÖ je einen.
In Villach kam SPÖ-Bürgermeister Günther Albel auf 58,9 Prozent und schaffte im Gemeinderat 50 Prozent. Er hat seine Wiederwahl damit sicher. Wie in Klagenfurt fehlen aber noch die Wahlkarten-Ergebnisse. In Wolfsberg erzielte Stadtchef Hannes Primus (SPÖ) ohne Wahlkarten 65 Prozent der Stimmen, die SPÖ kam auf 58,5 Prozent.
In Feldkirchen stürzte die SPÖ hingegen ab, von 41,2 Prozent 2015 auf nur noch 26,8 Prozent. Die ÖVP gewann hingegen kräftig dazu und erreichte 44,3 Prozent der Stimmen nach 29,6 vor sechs Jahren. Feldkirchens ÖVP-Bürgermeister Martin Treffner wurde mit 53,2 Prozent im Amt bestätigt. SPÖ-Kandidat Karl Lang kam auf 26 Prozent, die übrigen Bewerber blieben einstellig. Hier liegt bereits das Endergebnis vor.
In St. Veit/Glan legte die SPÖ bei der Gemeinderatswahl auf 61,8 Prozent zu, das ist ein Plus von 12,4 Prozent. Die ÖVP verlor 3,8 Prozent und kam auf 22 Prozent, die FPÖ fiel auf 10,8 Prozent. SPÖ-Stadtchef Martin Kulmer kam im Endergebnis mit Wahlkarten überhaupt auf 68,2 Prozent. Auch Markus Lakounigg, SPÖ-Bürgermeister in Völkermarkt, schaffte es im ersten Wahlgang doch deutlich, er errang 53,7 Prozent, ÖVP-Spitzenkandidatin Angelika Kuss-Bergner kam auf 22,9 Prozent. Lakounigg holte auch die absolute Mehrheit zurück, die SPÖ gewann 3,2 Prozent und kam auf 52,6 Prozent vor der ÖVP mit 24,9 (plus 6,4) und der FPÖ (19,6 Prozent).
In Hermagor erreichte Ronacher mit den Wahlkarten 44,2 Prozent, Astner erzielte 37,6 Prozent. Die SPÖ gewann 4,1 Prozent dazu und erzielte 43,6 Prozent, die ÖVP verbesserte sich von 30,7 auf 33,4 Prozent. In Spittal lag nach der ersten Runde Köfer mit 36,2 Prozent vor Pirih, der 35,1 Prozent schaffte. Im Gemeinderat liegt die SPÖ mit 31,4 Prozent aber vor dem Team Kärnten, das auf 29,3 Prozent kam.
Die Grünen schafften in Feldkirchen mit 12,7 Prozent der Stimmen immerhin einen Stadtratssitz. In Klagenfurt (8,7 Prozent) verloren sie ihn hingegen, außer die Wahlkartenauszählung bringt diesbezüglich noch eine Überraschung. Die NEOS erzielten mit 14,6 Prozent in Seeboden am Millstätter See, Heimat von Parteichef Markus Unterdorfer-Morgenstern ihr stärkstes Ergebnis. Das Team Kärnten hielt seinen Bürgermeister in St. Georgen im Lavanttal und brachte Scheider in Klagenfurt und Köfer in Spittal sowie in Keutschach Ex-Bürgermeister Gerhard Oleschko (früher FPÖ) in die Stichwahl. Für die slowenische Einheitsliste/Enotna lista verteidigte Bernard Sadovnik den Bürgermeistersesssel in Globasnitz/Globasnica, Franz-Josef Smrtnik in Bad Eisenkappel/Zelezna kapla muss in die Stichwahl.
Landesweit fuhr die SPÖ - nach dem vorläufigen Stand von 22.00 Uhr - leichte Verluste (minus 1,4) ein, die ÖVP legte um 4,0 Prozent zu. Die FPÖ verlor 2,2 Prozent, hielt aber die meisten ihrer Bürgermeister. Die Grünen verloren leicht, traten aber auch in weniger Gemeinden an. Team Kärnten und NEOS traten nur in wenigen Gemeinden an.
ÖVP-Chef Bundeskanzler Sebastian Kurz gratulierte der Kärntner ÖVP am Sonntagabend in einer Aussendung zum "hervorragenden vorläufigen Ergebnis". Die Kärntnerinnen und Kärntner hätten mit ihrem Stimmverhalten zum Ausdruck gebracht, dass sie großes Vertrauen in die Politik der Volkspartei hätten. FPÖ-Chef Norbert Hofer meinte, viele politische Beobachter hätten der FPÖ herbe Verluste prophezeit. "Dieser Abgesang kam eindeutig zu früh", so Hofer in einer Aussendung. Die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Angela Stoytchev, gratulierte den Kärntner Grünen - die 2018 aus dem Landtag geflogen waren - zu einem "respektablen Ergebnis", sie seien aus einer schwierigen Situation heraus gestartet.
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