Kärntner Hilferuf nach Rückkehr des Sports
Die Initiative „Comeback des Sports“ soll den Weg auf die Sportplätze ebnen. Appell der Vereine.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser stellte am Dienstag gemeinsam mit Landessportdirektor Arno Arthofer, dem Kärntner Fußballverbandspräsidenten Klaus Mitterdorfer und Mediziner Rudolf Likar in einer Pressekonferenz die Initiative „Comeback des Sports“ vor. Im Fokus hat man dabei auch den Sportgipfel, der am Freitag mit Sportminister Werner Kogler über die Bühne geht. Mit der Initiative will man unter Anwendung entsprechender Covid-Sicherheitskonzepte Nachwuchs-, Breiten- und Gesundheitssport Schritt für Schritt wieder möglich machen.
„Die Menschen brauchen Bewegung. Außerdem brauchen alle Betroffenen eine Perspektive und es geht auch um Dinge wie Fairness, Miteinander, Austausch“, erklärte Kaiser. Es gelte nun, genau abzuwägen, welche Öffnungen im Sport möglich und vernünftig sind. Die entsprechenden Entscheidungen müssten logisch und nachvollziehbar sein. „Niemand wird aber leichtfertig für etwas eintreten, nur um zu ermöglichen“, so Kaiser, der auch auf die Selbsttests in den Schulen einging: „Warum sollten die am Vormittag in den Schulen durchgeführten Selbsttests nicht auch am Nachmittag am Sportplatz gültig sein?“
Landessportdirektor Arthofer verwies auf die 1.600 Sportvereine, 35.000 ehrenamtlichen Funktionäre und bis zu 180.000 Mitglieder in Kärnten. Während im Spitzen- und Leistungssport Trainings und Wettkämpfe erlaubt sind, sei es im Breitensport, für Kinder und auch die ältere Generation nicht möglich, zu trainieren. Laut Arthofer gibt es viele Anfragen diesbezüglich, in der Bevölkerung herrsche oft Unverständnis über derartige Maßnahmen: „Sport ist nicht nur Gesundheit und Prävention, er ist auch Wirtschaft, Tourismus, Arbeitsplätze.“
Im Zuge der Initiative „Comeback des Sports“ sollen Ideen von Vereinen und Verbänden gesammelt werden. KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer betonte, „dass es derzeit nicht um Wettbewerbe und Tabellen geht, sondern um Planbarkeit für alle, um soziale Kontakte und sinnvolle Freizeitgestaltung.“ Der Kärntner Fußballverband trage daher die Initiative voll mit.
„Wenn Kinder zu 'Couch-Potatoes' werden, nimmt die Gefahr von Adipositas zu“, warnt indes Mediziner Rudolf Likar. „Wir haben verlernt, was Gesundheit bedeutet. Sie bedeutet körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden.“ Sport in der richtigen Dosierung könne genau dafür sorgen. Wichtig seien außerdem Vitamine und richtiger Schlaf. In der Corona-Krise würden aber Angst, Unsicherheit und Verzweiflung als „Trio Infernal der Seele“ auftreten. Likar plädierte als Gegenposition dazu für „die vier L – laufen, lachen, lernen und lieben“. Es brauche wieder mehr Zuversicht, Sicherheit und den Glauben an Veränderung.
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