Für Aguntum war 2020 ein herausforderndes Jahr
Starker Einbruch der Besucherzahlen. Die Dauerausstellung soll neu positioniert werden.
„Das abgelaufene Jahr war für uns alle aufgrund der Covid-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen schwierig und herausfordernd. Die Auswirkungen waren auch für Aguntum deutlich spürbar. Reisebeschränkungen, Restriktionen in den Nachbarländern, ein nahezu vollständiges Ausbleiben von Bustouristen sowie Schüler- und Jugendgruppen schlugen sich in einer deutlichen Verringerung der Besucherzahl nieder“, resümiert der Obmann des Vereins Curatorium pro Agunto, Leo Gomig.
Zwar fielen viele geplante Aktivitäten und Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer, dennoch gab es in Aguntum keinen Stillstand. Bei Grabungen wurde 2020 ein mit dunklem Erdmaterial gefüllter Keller entdeckt, der dem Grabungsteam zahlreiche Kleinfunde bescherte. Ein besonders interessantes Fundobjekt war eine vollständig erhaltene Miniaturamphore, für die es bislang in der gesamten Provinz Noricum nichts Vergleichbares gibt.
Anfang Juli 2020 hat in Aguntum das unter dem Pseudonym Iny Lorentz publizierende Autorenduo Iny Klocke und Elmar Wolrath zusammen mit dem Südtiroler Regisseur Alfred Meschnigg das Theaterprojekt „Das Mädchen von Agunt“ vorgestellt. Der neue Roman von Iny Lorentz soll bis zum Sommer 2021 als Manuskript vorliegen. Alfred Meschnigg wird dann die Bühnenfassung erarbeiten, die laut Gomig im Laufe des Jahres 2022 in Aguntum aufgeführt werden soll.
2021 soll auch das Projekt „Römerwege“ vom Nationalpark Hohe Tauern mit den Gemeinden Dölsach und Iselsberg-Stronach endgültig umgesetzt bzw. fertiggestellt werden. Es handelt sich dabei um einen Rundwanderweg, der in Aguntum beginnt und endet. „Entlang der erhaltenen Abschnitte der römischen Verkehrsverbindung über den Iselsberg werden Schautafeln auf die bedeutende Rolle von Aguntum als einzige Römerstadt Tirols hinweisen und damit zum Besuch des Museums und archäologischen Landschaftsparks animieren“, so Gomig.
Außerdem wird überlegt, die seit der Eröffnung des Museumsgebäudes 2005 weitgehend unverändert gebliebene Dauerausstellung neu zu positionieren. Laut Gomig sei es notwendig, „das museale Grundkonzept zu überdenken und nötigenfalls zu aktualisieren.“ Geschäftsführer Manfred Hainzl habe sich im abgelaufenen Jahr bereits intensiv damit befasst.
Zu überlegen sei ein „themenzentrierter Ansatz“, weg von der herkömmlichen „Vitrinen-Ausstellung“ hin zu einer Ausstellung mit verschiedenen Themen und Schwerpunkten. „Für die Besucher braucht es noch mehr inszenatorische Mittel und Objekte zum Anfassen und Geräte, die man bedienen kann und die die Neugier wecken und Emotionen freisetzen sollen. Angedacht sind auch Ruhe- und Verweilzonen innerhalb der neuen Dauerausstellung“, so Hainzl. Für die Planung und Umsetzung der angedachten Maßnahmen rechnen die Verantwortlichen mit einer Dauer von zwei bis drei Jahren.
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