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Verlieren junge Sportler in Zeiten der Pandemie das Interesse an König Fußball? Der Kärntner Verbandschef warnt: „Wir verlieren eine ganze Generation!“ Foto: Brunner Images

Verlieren junge Sportler in Zeiten der Pandemie das Interesse an König Fußball? Der Kärntner Verbandschef warnt: „Wir verlieren eine ganze Generation!“ Foto: Brunner Images

Kommt den Fußballvereinen der Nachwuchs abhanden?

Der Kärntner Verbandschef warnt: „Verlieren eine Generation.“ Osttirols Vereine bleiben ruhig.

Seit Montag, 15. Feber, können in Kärnten und Osttirol die negativ getesteten Mädchen und Burschen wieder in die Schule gehen und auch am Turnunterricht teilnehmen. Laut dem Kärntner Fußballverband gelten fürs Turnen folgende Regeln: Ausschließlich im Freien mit Abstand und Hygiene, jedoch ohne Körperkontakt und ohne Gruppenbegrenzung. „Dieselben jungen Menschen dürfen aber nicht bei ihren Fußballvereinen in dieser Form trainieren. Das ist nicht nachvollziehbar, sehr geehrter Herr Sportminister“, stößt sich der KFV-Präsident Klaus Mitterdorfer in einem offenen Brief an dieser neuen Regelung. Einmal mehr sieht er „seinen“ Sport vernachlässigt und warnt: „Wir verlieren eine ganze Generation an Mädchen und Burschen für den Fußball, Alternativen werden oder wurden bereits gesucht. Es gibt erhebliche gesundheitliche (körperliche und psychische) Beeinträchtigungen. Enttäuschte ehrenamtliche FunktionärInnen werfen das Handtuch, viele Vereine werden nicht weiterbestehen können.“ Auch die Osttiroler Fußballvereine haben seit Monaten nicht mehr trainiert. Wann die Meisterschaften in die Frühjahrssaison starten, steht in den Sternen. Der geplante Termin im März scheint wegen der mangelnden Vorbereitungszeit nicht mehr möglich zu sein. Den jungen Spielern fehlt der Kontakt zu den anderen Spielern, worunter auch die Motivation leidet. Osttirols Unterligisten betrachten die aktuelle Phase durchaus als kritisch, die Funktionäre stecken aber nicht den Kopf in den Sand. „Klar ist, dass im Nachwuchs momentan alles stillsteht. Präsident Mitterdorfer erklärte bereits vor Wochen einen Ligastart im März für illusorisch. Es ist nun wirklich wichtig, dass es bald wieder losgeht“, betont der Nachwuchsleiter von Thal/Assling, Michael Jungmann. Die Auswirkungen der langen fußballfreien Zeit seien noch nicht absehbar: „Ich hoffe und denke aber, dass es nicht so gravierend sein wird.“
Michael Jungmann (links) spielt bei Thal/Assling in der Kampfmannschaft und leitet den Nachwuchsbereich des Vereins. Foto: Brunner Images
„Momentan ist es extrem schwierig, den jungen Spielern fehlen die Gemeinschaft und die Kumpels. Bis Ende Feber gibt es ohnehin kein Mannschaftstraining und auch wie es danach weitergeht, steht in den Sternen. Der Schnee wäre eigentlich nicht problematisch. Wären Trainings erlaubt, würden Sillian und Matrei ihren Kunstrasen freifräsen und wir dürften uns dort auf die Frühjahrssaison vorbereiten“, erklärt der für den FC-WR Nußdorf-Debant zuständige Werner Idl. Der Obmann von Rapid Lienz, Didi Müller, spürt in seinem Verein keinen Frust: „Dass es keine einfache Zeit ist, ist klar. Für die Jugendlichen ist es schwierig, weil sie relativ wenig Betätigung haben. Es wird bestimmt junge Spieler geben, die nun die Sportart wechseln, sie werden aber im Frühjahr wieder zu uns kommen. Ich glaube, dass relativ wenig Jungspunde verloren gehen.“
„Dass es keine einfache Zeit ist, ist klar“, sagt Rapid Lienz-Obmann Didi Müller. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
Die Spieler der TSU Matrei würden sich derzeit normalerweise in der Halle auf die Rückrunde vorbereiten. Corona und die Maßnahmen der Bundesregierung hindern die Kicker aber auch daran. „An einen kompletten Einbruch im Nachwuchsbereich glaube ich nicht, wir versuchen möglichst viele Spieler zu halten, es kommt aber auch auf die einzelnen Trainer und Jahrgänge an. In den letzten Jahren gab es generell nicht so viel Nachwuchs, dafür aber auch andere Interessen. Die derzeitige Situation macht das alles nicht einfacher“, erklärt Vereinsobmann Natalis Ganzer.
Auch der Obmann der TSU Matrei, Natalis Ganzer, sieht den Nachwuchsbereich vor einer Herausforderung. Foto: Brunner Images
Ganzer glaubt aber an die Anziehungs- und Begeisterungskraft von König Fußball: „Fußball wird immer beliebt sein. Es ist ein Gemeinschaftssport, der nicht teuer ist.“ Dem Warnruf des KFV-Präsidenten Mitterdorfer kann Ganzer durchaus etwas abgewinnen: „Manchmal muss man eben lauter schreien, um endlich gehört zu werden.“ Mitterdorfer fordert eine umgehende und umsichtige Lockerung für Fußball im Freien.

5 Postings

Asdfgh
vor 4 Jahren

Vor Corona wurde über Kinder/ Jugendliche geschumpfen, die nur am Pc, Ps,... zuhause sitzen. Zu wenig Bewegung.

Sie haben ein Jahr durch Corona verloren. Ein Jahr das sie nie mehr zurück bekommen.

Viele wollen endlich wieder zum Sportverein,... Freunde treffen,....Schwimmen,....normaler Schulalltag,....

Sie mussten/ müssen auf vieles verzichten, wegen Corona.

Es wird getestet, getestet ,,was das Zeug hält'', dennoch dürfen sie nicht viel.

Man hört manchmal: Die werden woll einmal verzichten können bzw. zurück stecken können. Ja, das können sie sicher. Aber es dauert nun schon sehr lange und kein Ende in Sicht.

Es muß jetzt gehandelt werden und nicht in einem oder zwei, drei Monaten. Für unsere Kinder und Jugendlichen!

 
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Denksport
vor 4 Jahren

TURNunterricht hätte man auch gleich streichen können, denn recht viel mehr als Spazieren geht nicht. Es darf der Puls nicht steigen, weil das mit Masken für Kinder gefährlich ist. Daran ändern auch die regelmäßigen Tests nicht. An Vereinssport wie Fußball, Judo, Schwimmen, Tennis, usw. ist da nicht zu denken - da kann man rufen, so viel man will, wenn nicht endlich ein Abwägungsprozess beginnt, aber davon sind wir weit entfernt!

 
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    rebuh
    vor 4 Jahren

    ja, hab's grad beobachtet, spazierengehn schein für lehrpersonen die bequemlichste art zu sein den turnunterricht zu gestalten. alle eng beinand ALLE ohne maske, da frag ich mich schon warum tennis, fussball oder schwimmen nicht gehen soll!

     
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      Denksport
      vor 4 Jahren

      Das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun - es geht nichts anderes! Und wenn's nach mir gehen würde, gehören die Kinder zusammen, eng und ohne Maske, im Freien sowieso.

       
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    Motre
    vor 4 Jahren

    Da hast du recht. Ein Abwägungsprozess sollte beginnen. Schon vor längerer Zeit geisterte die "Triage in der Kinderpsychiatrie" durch die Medien (https://www.kleinezeitung.at/international/corona/5928381/Kein-Platz-mehr_KinderPsychiatrie-in-Wien-schlaegt-Alarm). Was ist uns lieber? Ein paar Corona Infizierte Kinder (bei denen es meistens keine schlimmen Verläufe gibt), oder eine Generation psychisch angeschlagener Kinder, deren Leben extremst eingeschränkt wird (soziale Kontakte, Sport, Bewegung,...)? Die Kinder werden alle 2 Tage in der Schule getestet, also sollte es doch möglich sein, in der Freizeit, als negativ getesteter Mensch, einen Sport nachzugehen. Selbst wenn es sich dabei um einen Mannschaftssport handelt. Wir müssen endlich lernen mit dem Virus umzugehen. Ich habe selber jugendliche Kinder, die es langsam nicht mehr aushalten. Auch meine Eltern - die ich vor meinen Kindern "schützen" muss - verstehen es nicht. Die haben weniger Angst vor dem Virus, als vor der Vereinsamung. Das Virus ist schlimm, keine Frage, aber wir können nicht auf Dauer unser gesamtes Dasein einer Krankheit unterordnen.

     
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