„Ich will ’normal‘ gar nicht mehr zurück“
Scarlett Olesova, Wirtin der Dolomitenhütte, über die positiven Seiten des Lockdowns.
Schneebedeckte Berge, Baumwipfel, die sich unter der Schneelast andächtig neigen und strahlend blauer Himmel – besser könnte sich Osttirol in diesem Winter gar nicht präsentieren. Zu anderen Zeiten perfekte Verhältnisse für den Wintertourismus, doch heuer ist es anders: Die gemütlichen Gaststuben der Hüttenwirte und -wirtinnen bleiben leer – und strahlen eine ganz besondere Art der Ruhe aus.
Die Wirtin der Dolomitenhütte, Scarlett Olesova, lebt genau in dieser Ruhe - und strahlt diese positive Art der Ausgeglichenheit auch selbst aus. Wir – die Dolomitenstadt-Redakteure Roman Wagner und Anna Huber – haben die engagierte Gastronomin und Yogalehrerin auf der Dolomitenhütte getroffen und mit ihr über die Einsamkeit im Lockdown gesprochen und darüber, warum sie sich die „Normalität“, wie wir sie vor Corona kannten, nicht zurückwünscht.
22 Postings
Liebe Scarlett, sie haben mir und vielen anderen von der Seele gesprochen, was auch wir uns denken. Ihre ehrlichen Worte sind beispiellos und es macht sie zu einer total sympathischen Frau. Wir leben hier wirklich im Paradies, wenn auch momentan mit Einschränkungen. Danke dafür.
Schönes und entspanntes Video! Ich hab meinen Selbstfindungstrip schon hinter mir. Ich will Normal wieder zurück, jedoch mit einigen Änderungen.
Du hast dich nicht verhört, leider! Für eine Wirtin eine schreckliche Aussage/ Einstellung !
Den Video Eintrag finde ich nicht so den Hit im Allgemeinen!
Leider geht es anderen Gastronomen, Hoteliers etc nicht so gut..... Die knabbern am Hungertuch und haben Existenzängste!
Viel Gesundheit euch allen!
Liebe Grüße hinauf zur Dolomitenhütte
Habe ich mich verhört, oder hat sie tatsächlich gesagt, sie hätte am liebsten nur Einheimische als Gäste? Das wäre wirklich eine schlimme Aussage von jemandem, der in der Gastronomie arbeitet. Jeder, der die Natur und die Berge schätzt und schützt, soll überall willkommen sein. Egal woher er kommt.
Danke Scarlett, du hast uns durch deine Sicht ermöglicht, den Blickwinkel zu verändern, hin zu mehr persönlicher Lebensqualität, trotz aller Herausforderungen, die derzeit unser Leben beeinflussen. Ich finde auch: Grundsätzlich leben wir hier im Paradies! Ich meine damit: Wir sind jeden Tag satt, haben ein Dach über dem Kopf, die meisten von uns dürfen gesund aufstehen, sind (relativ) frei in der Planung ihrer Zeit, dürfen frei Meinungen äußern, dürfen sich medizinisch optimal betreut fühlen u.v.m. Vielleicht fordert uns diese Krise tatsächlich heraus, unserern Blickwinkel täglich neu zu hinterfragen, hinzuspüren auf das, was das Leben uns an Veränderung anbietet? Krisen sind auch Chancen. Es liegt wohl an jedem von uns, sie als Bedrohung oder aber als Möglichkeit zum Wachstums zu sehen!
Danke, danke, danke Scarlett, das ist der schönste Beitrag den ich bisher gesehen habe. Es ist wirklich schön zu sehen, dass es noch realistische Menschen gibt, die sich eine Reserve schaffen für schlechte Zeiten, dazu braucht es kein Corona. In meinem Berufsleben muss ich täglich mitansehen, dass Menschen über ihre Verhältnisse leben, unabhängig von ihrem Einkommen. Für einen Hinweis auf Vorsorge für schlechtere Zeiten wird man lächerlich gemacht. Meistens schreien/beschweren sich nicht die Menschen, die wirklich wenig Geld zur Verfügung haben und noch nie in ihrem Leben auf Urlaub waren ------ nein, diese Menschen spenden noch!!!! Es gibt nichts einfacheres , als für alles was einem im Leben nicht gefällt einen anderen Schuldigen zu suchen und darin sind wir Spitzenklasse!
Die sympathische Frau scheint wirklich tiefenentspannt zu sein. Ich stimme ihr im Inhalt voll und ganz zu. Ich kenne ihren wirtschaftlichen Hintergrund nicht. So entspannt können nicht viele Wirte sein. Die dicher nicht, die Rückzahlungen haben, die hohe Mieten schuldig sind und die mit ihrem Lokal eine Familie erhalten müssen. Viele haben momentan keine Ahnung haben wohin ihre persönliche Corona Reise geht.
Meinen Sie die Wirte, die allesamt 80% Umsatzersatz vom Staat bekommen????
Hier spricht jemand, der anscheinend keine wirtschaftlichen Sorgen hat. Was ist aber mit den vielen Gastwirten, die hunderttausende Euro in den Betrieb investiert haben. Die nicht wissen, wie sie dem Schuldendienst ohne Einnahmen nachkommen können. Die nach wie vor auf öffentliche Unterstützung warten und wo bisher kaum etwas angekommen ist. Das ist die Kehrseite der Medaille.
Herzlichen Dank Scarlett!
Es hat meiner Seele gut getan dir zuzuhören. Ich finde deine Worte inspirierend und hoffe, dass deine Gedanken auf ganz viele Menschen übergehen.
Liebe Grüße und alles Gute
Liebe Scarlett, danke für deine weisen Worte! Ich gebe dir recht: Dieses ständige "immer mehr" hat uns in eine Sackgasse aus Überforderung und Zerstörung manövriert, es wird Zeit, dass wir uns intensiv über ein "weniger ist mehr" Gedanken machen! Alles Gute bei der Umsetzung dir und allen denen es ebenso geht, inclusive mir selbst!
Eine sehr sympathische und kluge Frau, die mich zum Nachdenken anregt. Danke für den tollen Beitrag!
Wow, bravo! Sie spricht sicher vielen aus der Seele! Weniger ist oft mehr, ich brauch auch kein Halli-Galli mehr, der Genuß einer Skitour, in Ruhe zu rasten und die Natur bei einer kleinen Jause zu genießen, momentan ein echter Luxus! Und dann die Abfahrt im heurigen Tiefschnee, ein Traum in Weiß! Zur Ruhe kommen und unsere Mutter Erde wieder mal aufatmen zu lassen, das wünsch ich uns allen, denn in diesem irren Tempo kanns nicht weiter gehen!
Ja Scarlett - wenn Du Pfarrerin wärst und deine "Predigten" immer so außergewöhnlich toll wären, dann ginge ich öfter in der Kirche um deinen wahren Worten zu lauschen. Alles Gute für'd Zukunft, Xund bleiben + man sieht sich !
Kirche und wahre Worte passen nicht zusammen.
@bergfex: Das war ein unnötiger Kommentar.
wie wahr ......
Ein sehr eindrückliches Interview, macht nachdenklich. Sie spricht aus, was man selbst in Teilen fühlt, aber vielleicht eben nicht lebt. Alles Gute weiterhin....
Aus dem Herzen gesprochen!
Beeindruckend. Chapeau!
Ein toller Bericht!
Ich wünsche Scarlett die Ruhe vor dem Sturm, denn der wird sicher wieder kommen und weiss auch nicht wie man diesen herunterfahren kann. Allen alles Gute und bleibt gesund, liebe Grüsse Erwin
Wirklich ein sehr schöner Beitrag, BRAVO
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