Plagiatsaffäre kostet Arbeitsministerin den Job
Christine Aschbacher tritt zurück, beteuert ihre Unschuld und beklagt Vorverurteilung.
Familien- und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) ist nach einer Plagiatsaffäre zurückgetreten. In einer Presseerklärung beteuerte die 37-Jährige ihre Unschuld und beklagte Vorverurteilung durch "politische Mitstreiter" und Medien. Ihren Nachfolger als Arbeitsminister will Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag vorstellen. Die FPÖ fordert einen Experten, die SPÖ spricht von "Chaos" in der Regierung, die NEOS von einem nötigen Schritt für Integrität in der Politik.
Der als "Plagiatsjäger" bekannte Sachverständige Stefan Weber hatte Aschbacher vorgeworfen, zumindest ein Fünftel des Textes ihrer erst 2020 in Bratislava eingereichten Dissertation ohne ordentliche Kennzeichnung aus anderen Quellen abgeschrieben zu haben. Aus SPÖ und FPÖ wurden daraufhin Forderungen nach ihrem Rücktritt laut. Und auch innerparteilich sorgte das Vorgehen Aschbachers dem Vernehmen nach für Kopfschütteln und Unverständnis.
In einer Presseerklärung am Samstagabend beteuerte die Ministerin dann zwar neuerlich ihre Unschuld: sie habe sowohl ihre Dissertation als auch ihre ebenfalls unter Plagiatsverdacht stehende Diplomarbeit an der FH Wiener Neustadt "nach bestem Wissen und Gewissen" verfasst. Leider habe man ihr ein faires Verfahren der Überprüfung aber nicht zugestanden: "Die Anfeindungen, die politische Aufgeregtheit und die Untergriffe entladen sich leider nicht nur auf mich, sondern auch auf meine Kinder, und das mit unerträglicher Wucht. Das kann ich zum Schutz meiner Familie nicht weiter zulassen. Aus diesem Grund lege ich mein Amt zurück."
Aschbacher ist nach Grünen-Staatssekretärin Ulrike Lunacek das zweite Mitglied der türkis-grünen Regierung und die erste Ministerin, die - fast auf den Tag genau ein Jahr nach ihrer Angelobung am 7. Jänner 2020 - die Politik verlassen muss.
Unklar ist vorerst, wer Aschbacher folgen wird. Zumindest als Arbeitsminister wird es wohl ein Mann werden, wie aus der knappen Presseerklärung von Kanzler Kurz hervorgeht. "Ihr Nachfolger in der Funktion als Arbeitsminister wird am Montag präsentiert", hieß es dort. Ob das bedeutet, dass die Agenden der Familienministerin an eine der verbleibenden ÖVP-Ministerinnen gehen, blieb auf Nachfrage im Kanzleramt offen. Auch konkrete Namen - laut FPÖ ist die Wahl beim Arbeitsminister auf den Bereichsleiter für Arbeit und Soziales in der Industriellenvereinigung, Helwig Aubauer, gefallen - wurden nicht genannt.
Der scheidenden Ministerin Aschbacher dankte Kurz jedenfalls für die Zusammenarbeit, ebenso Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). SP-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch forderte einen neuen Arbeitsminister, "dem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mit konkreten Maßnahmen ein echtes Anliegen ist" und der nicht nur Lippenbekenntnisse liefere. Auch FP-Chef Norbert Hofer forderte einen "echten Experten" für das Arbeitsministerium. Für NEOS-Generalsekretär Nikola Donig ist der Rücktritt angesichts der schwerwiegenden Plagiatsvorwürfe ein "notwendiger Schritt für Integrität der Politik".
Der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer erklärte, Aschbacher habe ihn im Laufe des Tages "über ihre persönliche Entscheidung informiert, die ich nicht erwartet, aber zu respektieren habe". Er bedaure den Rücktritt der Ministerin, die sich in der Regierung "von Tag zu Tag gesteigert" habe.
Laut einer Analyse Webers hat Aschbacher zumindest ein Fünftel ihrer Dissertation unter dem Titel "Entwurf eines Führungsstils für innovative Unternehmen" von anderen Quellen übernommen, ohne die Zitate ordentlich zu kennzeichnen. Unter anderem hatte sie einen Artikel des Forbes-Magazins aus dem Englischen übersetzt. Darin erklärt der Autor, er habe seine Ideen über den Führungsstil innovativer Unternehmen in seiner Arbeit mit Hunderten Teams gewonnen. Bei Aschbacher wird daraus die Behauptung, sie selbst habe in dieser Dissertation "mit Hunderten von Teams" zusammengearbeitet.
Unklar ist freilich, ob ein allfälliges Plagiat überhaupt zu einer Aberkennung eines im Vorjahr in der Slowakei erlangten Doktortitels führen kann. In dem Nachbarland ist die Aberkennung erschwindelter akademischer Grade nämlich erst seit heuer möglich. Die Gesetzesänderung erfolgte nach einer Reihe von Plagiatsaffären in der slowakischen Politik.
37 Postings
@karli8, Sie verkennen hier feine Unterschiede! Ich stelle keine Mutmaßungen und Vorverurteilungen an.
Plagiate gegen Aschbachers Diplomarbeit und ihre Dissertation sind nicht aus der Luft gegriffen – das wurde klar bestätigt. Deshalb Aschbachers Rücktritt. Die Folgen der Plagiate führen über ein Verfahren der FH WN und der Technische Universität Bratislava zur (eventuellen) Aberkennung bzw. Nichtanerkennung. Das ist genau der Unterschied: Klare Plagiate in ihren beiden Arbeiten, die belegt sind und die nun zu Verfahren bei der FH und Uni führen. Das muss auseinandergehalten werden! Die Plagiate stehen fest, ob es ausreicht und wie die Verfahren ausgehen ist grundsätzlich sekundär, juristisch gesehen. Für die Öffentlichkeit und für Frau Aschbacher ist das jedoch, auf sehr unterschiedlicher Weise, nicht egal. Auf „hohe Posten“ zu kommen, durch „Schummeln“ (-Plagiate können auch als Betrug gewertet werden) verträgt die Öffentlichkeit nicht! Interessant, dass Sie das anders sehen…
„Beschämend ist, dass „Schummeln“ gesellschaftsfähig ist!“ Das ist tatsächlich eine Annahme von mir. Und ja, es ist leider beschämend, dass Sie irreführend, schummeln, täuschen, schwindeln, betrügen oder wie immer das nennen will, was Aschbacher gemacht hat, gerade durch Leute wie Sie, die Ihre Aussagen tolerieren und bestärken, anstatt zu verurteilen. Sie berufen sich auf Aschbachers Rechte und schreiben vom „klassisches Bsp. öffentlicher Vorverurteilung“. Nochmals für Sie: Plagiate, falsche Zitate und mangelnde Deutschkenntnisse wurden durch einen Experten wie Hrn. Weber mit zumindest 21 Prozent festgestellt. Das ist eine Tatsache und die Beweise wurden vorgelegt. Also handelt es sich nicht um eine Vorverurteilung, wie Sie das sehen.
Gutes aus der ganzen Angelegenheit: Schätzen wir uns glücklich, dass wir nun mit Martin Kocher einen politisch unabhängigen und einen absoluten Wirtschaftsexperten als Arbeitsminister bekommen haben!
@S-c-r-AT ich bin doch erstaunt auf Ihr Statement. Ich schätze grundsätzlich Ihre Meinung bezüglich Corona, wenn auch „verbissen“ - wie auch ich - teilweise. Ihre Meinung hier, kann ich nicht teilen. Schwindeln in der Schulzeit und nachgewiesene Plagiate bei einer Diplomarbeit und Dissertation (wohlgemerkt bei beiden und bei der Dissertation als amtierende Ministerin!) ist merklich etwas anderes, oder? Haben Sie zumindest Teile der Dissertation gelesen? Fazit eines Experten: „Plagiate, falsche Zitate und mangelnde Deutschkenntnisse.“ Ich selbst füge hinzu: kein Matura-Niveau! Das sind Tatsachen! Sie können unten Auszüge von @bla selbst nachlesen und überzeugen. Die Sätze ergeben keinen Sinn – das erkennen Schüler, welche sinnerfassend lesen gelernt haben.
@Olbmsgleiche, sehr gutes Bsp. wieviel Arbeit Ihre Tochter bei ihrer Diplomarbeit hatte und wie „pingelig“ penibel ihre Betreuerin war. Bei Aschbacher sollte die Arbeit des Betreuers (mögliches Wohlwollen) auch untersucht werden! Die beiden Arbeiten der Ex-Ministerin sind ein Affront allen deren gegenüber, welche ehrlich und hart gearbeitet haben, um zu akademischen Würden zu kommen.
Hallo Chronos! Ich gebe Ihnen in den meisten Punkten absolut recht. Plagiate sind kein Kavaliersdelikt und die Ahndung solcher "Schummeleien" ist absolut nachvollziehbar und berechtigt. Aberkennung der Titel (nach ausreichender Prüfung) ist wünschenswert. Allerdings sind auch die Personen zu belangen, die das ganze mit "Sehr gut" beurteilt haben. Diese Personen werden aber nicht in der Öffentlichzeit zerlegt.
Das öffentliche Breitreten, die Hasswelle auf die Familie und die Häme finde ich deplatziert. Jeder Schwerverbrecher wird aus Datenschutzgründen und aus Gründen der persönlichen Sicherheit für die Öffentlichkeit "verschlüsselt" bzw. unkenntlich gemacht. Politiker sind Menschen, deren Persönlichkeitsrechte ebenfalls schützenswert sind. Manche treiben hier aber scheinbar eine Sau durchs Dorf, ohne Rücksicht auf Verluste.
Welche Gesellschaft sind wir, wenn wir solchen Hass auf Politiker haben, den Menschen dahinter aber nicht sehen wollen?
Dazu hat aber auch Frau Aschbacher selber beigetragen: 1) Sie hat noch als "normaler" Mensch zumindest geschummelt, bei ihrer Diplomarbeit.
2) Der "eworbene" Titel hat zumindest auch beim JOb geholfen.
3) ALs sie vom normalen Menschen zum Politiker wurde ging es weiter: In einer fordernden Zeit strebte Sie den Doktortitel an, zuwenig ausgelastet? Oder mit dem Kalkül des Vitamin "B" als Ministerin, weil da wird die slowakische Uni doch froh sein über eine so prominte Absolventin?
4) Als entscheidend sehe ich die Reaktion - kein Einstehen dafür, etwas falsch gemacht zu haben, - kein Bedauern dass sie selbst ihre Familie ins Schussfeld gebracht hat.
Für mich sind die Reaktionen nicht unbedingt "Hass", wohl aber Unmut, der in der letzten Zeit wohl auch durch das Verhalten der Politiker gewachsen ist.
Hallo S-c-r-AT, wir nähern uns… Ich schätze auch gegenteilige Meinungen, vor allem wenn diese gut begründet sind. Man kann dann schon einmal härter in die Tiefe gehen dürfen. Wer austeilt (so wie ich, vielleicht auch Sie), sollte auch mehr einstecken können, oder? Respekt im Umgang sollte immer die Grundlage bilden! @LauschTark, @Franz Brugger, @Muehle – durchaus ausführlich begründet!
Also endlich TRANSPARENZ - alle Hochschulschriften Bachelorarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertation auf einer Website öffentlich stellen und so niederschwellig für alle zugänglich machen
Hallo ihr Lieben.... Im Grunde interessiert mich das ganze Politikzeugs nicht so wirklich. Ich weiss nicht mal, wieviele Minister wir überhaupt haben in Österreich, wie sie alle heißen, geschweige denn, welches Resort sie über haben. Aber zu diesem Thema tät ich jetzt doch gerne auch meinen Senf dazu geben. Also... Wenn ich mich zurück erinnere an die Zeit, als meine Tochter ihre Diplomarbeit geschrieben hat... Mit welcher Genauigkeit, mit welchem Perfektionismus, fast schon pingelig genau! Vor allem, was die Quellenangaben betrifft! Damit ja alles zu hundert Prozent seine Ordnung hat! Es ist gar nicht so einfach über ein Thema zu schreiben, das noch nie da war. Und dann noch eine betreuende Frau Professor, die sich ewig Zeit lässt und eine gefühlte Ewigkeit alles hinauszögert, dass kann dann schon mal zu einer gewissen Nervenanspannung und mieser Laune führen. Jeder von euch, der einen Studenten daheim hat, weiss, wovon ich rede. Und dann glaubt so eine Persönlichkeit sie kann es sich leichter machen?! Sollten diese Vorwürfe nicht bestätigt werden, entschuldige ich mich jetzt schon. Aber falls sie stimmen... Also ich würde mich so in Grund und Boden schämen, ich würde mich nicht mehr unter die Leute trauen! Ausserdem, wer bitte hat diese Arbeit kontrolliert, benotet und für "Sehr gut" befunden??Für denjenigen gilt das Gleiche! Aber was soll's, der "Doktor" bleibt ihr eh. Wenn ich jetzt ganz gemein wäre, würde ich sagen, dank der Slowakei.. Aber, das war jetzt echt nur ein lauter Gedanke, sorry! Egal, in ein paar Wochen spricht keiner mehr darüber oder kann sich an ihren werten Namen erinnern. So, das war jetzt mein Senf. In diesem Sinne, passt's auf euch auf!
Erstaunlich, die Dolomitenstadt-Comunity besteht nicht nur aus Virologen, Health-Experten und Impf-Sachverständigen, sondern auch aus Profis im wissenschaftlichen Arbeiten. Auch Hobby-Detektive gibts hier, die im Rücktritt gar ein Schuldeingeständnis sehen.
Leider schweigen die VfGH-Experten und jene, die sich mit der Rechtsstaatlichkeit und den Grundrechten so gut auskennen. Diese müssten sonst nämlich auf den Grundsatz der Unschuldsvermutung hinweisen. Weiters müsste man anmerken, dass die Arbeit des Herrn Weber erstmal zu einer Überprüfung der Begleitumstände führt, welche dann eine Aberkennung gewisser Titel zur Folge haben könnte. Bis dorthin hätte das alles gar nicht erst öffentlich gemacht werden dürfen.
Aber Datenschutz, Unschuldsvermutung, Rechtstaatlichkeit gelten ja immer nur für einen selber. Wenns darum geht, anderen eins "reinzuwürgen" vergisst man diese lästigen Grundsätze gerne mal. Vor allem, wenn es um eine Ministerin einer Regierung geht, die "sämtliche Grundrecht mit Füßen tritt".
All jene, die sich noch nie durch einen Schwindel (auch in ihrer Schulzeit) einen Vorteil erschlichen haben, dürfen gerne die Messer wetzen. Der Rest sollte den Ball gaaaaanz flach halten.
Um die peinliche Qualität der Arbeiten zu erkennen, muss man kein Experte sein. Da reicht es schon, selbst mal eine ähnliche Arbeit verfasst haben
Das ist ja auch der Grund für den schnellen Rücktritt. Jeder kann sich die Arbeit anschauen, da Abschlussarbeiten öffentlich einsehbar sind, da muss man auf nichts warten. Das Prüfverfahren wird nur noch bestimmen, ob sie ihre Titel behalten darf. Wäre meiner Meinung nach aber ein Armutszeugnis für die beiden Institutionen.
Ihr letzte Absatz spricht für sich. Wie der Schelm denkt... Eine Dissertation setzt normalerweise mehrere Jahre selbstständige Forschungsarbeit voraus. Da ist es mit einer Verharmlosung als Schwindel in der Schule nicht getan. Sehr ironisch auch, dass die Affäre genau eine Partei betrifft, die Menschen gerne in Leistungsträger und Durchschummler kategorisiert. Aber laut Presseaussendungen sind wie immer die anderen schuld.
vorverurteilung? mit dem rücktritt hat sie ihren betrug bestätigt!! wäre sie unschuldig, hätte sie das gegenteil bewiesen und wäre nicht zurückgetreten. man braucht auch kein erbarmen mit ihr zu haben , weil durch ihren posten hat sie genug freundschaften aufgebaut die ihr jetzt sicher zu einem guten job verhelfen. und wer in der corona zeit eine doktorarbeit macht, statt regeln fürs home office, hat sich sowieso den falschen job ausgesucht .
Ihren Ministergehalt für die Monate auf 1400 € Kürzen, den Rest sollte sie zurück zahlen.
Bitte das kann wohl nicht sein! Ich frage mich schon, ob und warum „schummeln“ in unserer Gesellschaft scheinbar noch immer salonfähig ist? Gerade Politiker sollten Vorbildwirkung zeigen. Ehrlichkeit und Fleiß soll sich in einer Gesellschaft lohnen. Und nicht betrügen!
Erschwindeln eines akademischen Grades mit ihrer Diplomarbeit auf der FH Wiener Neustadt und Dissertation in der Slowakei kann nur bewusst (juristisch: mit Vorsatz) gemacht werden. Für mich ist dies Betrug! Und somit gehören akademische Titeln aberkannt. Aschbachers Diplomarbeit 2006 könnten Kurz und die Türkisen Mitstreiter noch als „Jugendsünde“ abtun. Aber die Doktor-Diplomarbeit 2020 an der Technischen Uni Bratislava, in der Zeit ist Aschbacher bereits Ministerin, kann man auch noch so gewinkelt (- das beherrscht Kurz), nicht mehr der Öffentlichkeit erklären!
Einzig richtige und logische Konsequenz von Aschbacher war, der sofortige Rücktritt aus ihrem Ministeramt! Dass die Familie als Grund ihres Rücktritts herhalten muss, wäre entbehrlich gewesen. Denn nur sie selbst hat sich das eingebrockt!
Als ich vor Tagen über die Inkompetenz vieler Politiker und von einer auffallenden Häufung von Aberkennung von Titeln ebendieser Spezies geschrieben habe, hat mich die Zensur-Abteilung von dolomitenstadt.at zurückgepfiffen. Leider bestätigen mich die aktuellen Ereignisse....
Egal wie die Qualität der Arbeit ist, wie das Ganze jetzt abgelaufen ist, entspricht keineswegs dem vorgesehen Prozess zur Überprüfung einer Arbeit. Das Hr. Weber die Arbeit prüft ist sein gutes Recht, wie er es veröffentlich und medial breittritt ist aber nicht gerade erstklassig. Das war ein klassisches Beispiel öffentlicher Vorverurteilung wo dem eigentlichen Prüfverfahren vorgriffen wurde. Eigentlich beschämend.
Nein, in diesem Fall ist das keine Vorverurteilung! Stefan Weber ist ein bekannter Universitätslektor und Sachverständige aber auch einer der bekanntesten "Plagiatsjäger".
Aber @karli8, haben Sie nur einige Teile von Aschbachers eingereichten Dissertation durchgelesen. Jede(r) MaturantIn würde mit dieser Arbeit durchfliegen!!! Beschämend ist, dass „Schummeln“ gesellschaftsfähig ist! Und Sie halten dafür die Stange? Hier handelt es sich um wissentliches Betrügen!
und genau das ist falsch. Webers Qualifikation stelle ich nicht in Frage, aber es ist eine klasssische Vorverurteilung. Weber kann die Probleme in den Arbeiten aufzeigen, ob diese ausreichen einen akademischen Titel abzuerkennen beurteilt aber jemand anders.
Den zweiten Absatz kommentier ich eher nicht, davon können sie nicht beweisen, das sind nur Vermutungen ihrerseits. Jemand öffentlich wissentlichen Betrug zu unterstellen ist aber schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
@karli8: Nur zu! Hier ist Aschbachers Dissertation für Sie exklusiv zum Durchlesen: https://www.kleinezeitung.at/images/downloads/7/d/7/dissertation_aschbacher2021010922035620210110101824.pdf
Mal abgesehen von vielen Wortwiederholungen, Rechtschreib- und Grammatikfehler, die so in einer Dissertation nich vorkommen dürfen, wurde eine Vielzahl an Textpassagen ohne Quellenangaben übernommen. Einige Teile wurden sogar 1:1 von einem Forbes-Artikel aus dem englischen via Google-Translator übersetzt. Dieser Artikel wurde von Aschbacher selbst nie zitiert, sondern einfach übernommen. Übernehmen von Textpassagen ohne Quellen anzugeben nennt man plagiieren und ein Plagiat ist Diebstal geistigen Eigentums - also Betrug, der von einer x-beliebigen Plagiatssoftware überprüft werden kann (s. S. Weber) und noch weiter von den zuständigen Universitäten überprüft werden wird. Zu allem Überfluss ging dieser Betrug noch von einer Ministerin jenes Staates aus, in dem Sie leben ...
Somit ist es aus meiner Sicht ein FAKTUM und keine VORVERUTEILUNG, dass sie wissentlich betrogen hat. Denn: Wer sollte denn sonst für den Inhalt ihrer Dissertation verantwortlich sein, wenn nicht sie selbst?
Hier zum Nachlesen:
Direktzitat 1: "Vielleicht, daher ist es seltsam, dass, wenn es irgendeine eine (sic!) Phrase, die garantiert wird, um mich auf den Weg, es ist, wenn jemand zu mir sagt: 'Okay, fein. Du bist der Chef!'", Sagt Branson. "Was mich ärgert ist, dass in 90 Prozent der Fälle, wie, was diese Person wirklich sagen will, ist: 'Okay, dann, glaube ich nicht mit Ihnen einverstanden, aber ich werde rollen und tun es weil sie sagen mir zu. Aber wenn es nicht klapptwerde ichder Erstesein, derdaran erinnern, dass es nicht meine Idee.'" (Aschbacher 2020: 50)
Direktzitat 2: "In dieser Dissertation wurde mit Hunderten von Teams – (sic!) angefangen von Führungskräften der C-Suite über Hochschulabsolventen bis hin zu Führungskräften der mittleren Ebene und Mitarbeitern an vorderster Front – zusammengearbeitet und einige einfache, aber leistungsstarke Techniken entwickelt, mit denen sich Führungskräfte von Annahmen lösen können." (Aschbacher 2020: 55)
Jagen Sie diesen Text mal durch den Google-Translator und vergleichen Sie ihn mit Passagen von dem hier (dieser stammt aus dem Jahr 2017): https://www.forbes.com/sites/robertbtucker/2017/02/09/six-innovation-leadership-skills-everybody-needs-to-master/?sh=28f0a7015d46
Ähnlichkeiten? Na bravo! Sie haben sich soeben selbst bewiesen, dass hier wer verarscht hat.
Warum mich diese Geschichte so aufregt? Das hat weniger damit zu tun, dass die wissenschaftliche Vorgehensweise dieser Frau die Arbeit von unzähligen Wissenschafter*innen (die uns im Übrigen pandemie-technisch gerade den Arsch retten) vehement durch den Dreck zieht, sonder mehr mit der Tatsache, dass uns die "neue/alte Volkspartei" nach Strich und Faden verarscht. Offensichtlich offensichtlich sowie subtil hinter den Kulissen.
Und das Schlimmste: Wir wollen es nicht sehen oder um es in Ihren Worten zu formulieren: Wir wollen Offensichtliches nicht mehr wahrhaben.
Ups........ Der Charakter und die Einstellung zählt, nicht die berufliche Ausbildung.
Passe........jetzt kann jeder Depp Politik!? Deshalb agieren soviel "kluge" als Parlamentarier bzw. Minister.
Will auch!
Es gab doch schon einmal jemanden der behauptet hat insgesamt 400 Doktorarbeiten für andere verfasst zu haben. Wenns zutrifft müßten noch viele erschwindelte Doktoranden unterwegs und im Beruf oder im Amt sein.
Für ein politsches Amt ist ein solcher Titel völlig irrelevant. Glaube, jeder von uns kann sich an Poltiker erinnern die einfach nur Flachpfeifen waren trotz akademischer Ausbildung und Doktortitel. Der Charakter und die Einstellung zählt, nicht die berufliche Ausbildung.
Schon, Plagiate sind aber Betrug. Lässt also auch Rückschlüsse auf den Charakter zu.
Und zu allem vielleicht noch eine tolle Abfertigung, also von welchen Leuten wir regiert werden ist langsam unheimlich. Wie viele solche Kapazunder sitzen da etwa noch drinnen ? Und übrigens, schwer können diese Jobs ja nicht sein, Kogler ist Vizekanzler, Sportminister und übernimmt jetzt vorübergehend auch noch das Justizministerium, einfach alles Multitalente. Hat man etwa etwas zu verbergen ??? Warum brauchen wir so viele Minister, wenn einer eh alles kann ...
"Annahmen sind wie Seepocken an der Seite eines Bootes."
"Vielleicht, daher ist es seltsam, dass, wenn es irgendeine eine Phrase, die garantiert wird, um mich auf den Weg, es ist, wenn jemand zu mir sagt: 'Okay, fein. Du bist der Chef!'", Sagt Branson. "Was mich ärgert ist, dass in 90 Prozent der Fälle, wie, was diese Person 2/"
JA @bla, bei den Text handelt sich um Aschbachers Dissertation! Jeder kann sich selbst ein Bild machen...
Vielleicht @bla, handelt es sich um einen schlecht bezahlten „Ghostwriter“, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist. Sträflich ist dann von Anschober, „IHRE“ Arbeit vor der Einreichung nicht einmal selbst durchzulesen.
"Wenn die Analysten in ihre Zimmer kamen, die sie erwartet haben, um den Computer zu berühren. Wurde ein Mac eingeschalten, wurden Nutzer von diesem Computer mit einemschlichten ‚hallo‘ begrüßt, diese Einfachheit begeisterte."
währe mal interessant, einfach planlos 100 solcher akademischer "leistungsträger" herausnehmen und genauer unter die lupe zu nehmen. wie viele würden da etwa als "reingewaschen" übrig bleiben.
Fehler machte jeder von uns. Größere und kleinere. Fehler sind verzeihbar. Was mich allerdings wütend macht, ist das fehlende Unrechtbewusstsein.
Fehler sind verzeihbar, auf jeden Fall stimme ich Ihnen darin voll zu, @Der Graukopf!
Für mich ist aber bewusstes Schummeln etwas anderes, als einen Fehler machen! Aschbacher hat vorsätzlich geschummelt. Das ist kein Lapsus oder Fehler!!! Und falls sie -wie sie selbst sagt- nichts Unrechtes in ihrer Dipl.-Arbeit gemacht hat, dann frage ich mich, wie sie damals überhaupt ihr Maturareife geschafft hat?
Der Rücktritt war die einzige logische Konsequenz um weiteren Schaden vom Land und der Regierung abzuwenden. Dass sie ihre Fehler noch immer nicht einsieht, spricht aber nicht unbedingt für sie. Außerdem müssen sich die ÖVP, die dieser Frau ein Ministeramt zugetraut hat, die FH Wiener Neustadt und die TU Bratislava nun ein paar unangenehme Fragen stellen.
Sie hat Fehler gemacht und trägt die Konsequenzen. Kein Grund noch weiter nachzutreten; kein Grund sich darüber zu freuen/sich zu ereifern; kein Grund alles und jeden in Frage zu stellen.
Na gut, dann sage ich halt die die diese Arbeit bewertet haben, sollten auch überprüft werden. Der Vorschlag des User @rebuh wär ganz interessant.
ja und die uni professoren die diese arbeit mit "sehr gut" benotet habe sollten auch überprüft werden. ach ja, sie war zu diesem zeitpukt schon ministerIN.
Anmerkung: die Diplomarbeit wurde mit "sehr gut" bewertet, welche an einer FH geschrieben wurde- somit: mag (FH). An solchen Fachhochschule lehren in der Regel keine Universitätsprofessoren. Wenn schon Anschuldigungen, dann korrekte.
Ich meine, das passt alles zur derzeitigen Showpolitik. Leopold Figl oder Julius Raab würden sich im Grab umdrehen.
Sie tritt wegen Vorverurteilung zurück? FRECHHEIT!!
Allerdings den Rücktritt mit Schutz der Familie zu rechtfertigen ist armselig. Wenn das Verfassen (oder Abkupfern o. ä.) dieses Kauderwelschs nach bestem Wissen und Gewissen erfolgte, ist dieses höchst hinterfragenswürdig. Den Bock hat die gute Dame ganz alan gschossn, da brauchts keine anderen Bösen. Aber so ist eben die Kultur und das Unrechtsbewusstsein in ihrem Umfeld.
Solche Vorwürfe wird sich unser Kanzler nie gefallen lassen müssen 🤣
Gut so, eine Politikerin mit cojones. Da können sich Nehammer, Tilg und Konsorten eine Scheibe abschneiden.
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