Matrei in Osttirol: Lawine trifft vier Häuser
Schneemassen prallten meterhoch auf gut geschützte Objekte und richteten kaum Schaden an.
Am Abend des 17. Dezember gingen beim Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Matrei in Osttirol und bei Bürgermeister Andreas Köll um ca. 18.20 Uhr telefonische Meldungen ein, dass oberhalb des Matreier Ortsteiles „Auerfeld“ eine Gleitschneelawine abgegangen wäre.
Beim daraufhin eingeleiteten Einsatz rückte die Matreier Feuerwehr mit zwölf Mann aus, samt Kommandofahrzeug und 24-Meter-Drehleiter. Das Gelände wurde ausgeleuchtet, damit sich die Beobachter der örtlichen Lawinenhauptkommission, der Bürgermeister und weitere Mitarbeiter der Gemeinde ein Bild machen konnten. Was sie sahen war durchaus beeindruckend: eine mächtige, ca. 70 Meter breite und ca. 60 Meter lange Gleitschneelawine war direkt unterhalb der Interessentschaftsstraße nach „Zedlach-Hinteregg“ abgegangen.
Die Abbruchhöhen bis direkt auf die Grasnarbe betrugen bis zu 75 Zentimeter. Das Objekt Auerfeld 25 wurde an der Rückseite bis zu vier Meter hoch verschüttet, die Gesamthöhe im Auslauf der Lawine beträgt acht Meter! Dort dürfte eine außen liegende Luftwärmepumpe beschädigt worden sein, weitere Sachschäden wurden bislang aber nicht festgestellt. Offenbar ist auch kein Schnee in die betroffenen Häuser eingedrungen. Auch das Wohnhaus Auerfeld 23 wurde an der Rückseite bis zu vier Meter hoch verschüttet. Ein weiteres Haus steht im Risikogebiet, dort ist noch keine Lawine abgegangen, was in den nächsten Tagen aber passieren könnte.
Alle BewohnerInnen der „Auerfeldsiedlung“ im Einzugsbereich wurden angewiesen, Außenanlagen nicht zu betreten und im Bedarfsfall die Lawinenkommission zu einer Beurteilung anzufordern. Die Gemeindestraße nach Auerfeld sowie ein in die Virgental-Landesstraße/L24 einmündender Privatweg wurden gesperrt. Niemand wurde verletzt, das steht bereits fest.
In einer Aussendung betont die Gemeinde, dass die Besitzer der insgesamt sechs betroffenen Häuser im Einzugsbereich sämtliche Auflagen der Wildbach- und Lawinenverbauung und alle vorgeschriebenen Sicherheitskonzepte „vollinhaltlich eingehalten“ hätten, wodurch Schlimmeres verhindert wurde. „Aufgrund der Lage mehrerer Häuser in der Lawinenzone gelb gemäß verordnetem Gefahrenzonenplan wurden etwa Dächer und Rückwände der Wohnhäuser verstärkt ausgeführt und für einen horizontalen (Lawinen-)Schneedruck von 500 kg/m2 ausgeführt, Fenster und Dachstühle auf möglichen Lawinendruck hin auch entsprechend verstärkt.” Das hat sich offenbar ausgezahlt.
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