Prägraten: „Die Lage ist nach wie vor kritisch“
Die Gemeinde ist bis Donnerstag nicht erreichbar. Viele Menschen derzeit ohne Strom.
Nach dem Lawinenabgang am Samstagabend in Hinterbichl bei Prägraten konnte heute, Montag, dank eines Wetterfensters ein erster Sichtungsflug durchgeführt werden. Die Lawine erfasste vier Häuser, zwischen den betroffenen Gebäuden stand der Schnee teilweise fünf Meter hoch. Insgesamt waren zehn Personen betroffen, verletzt wurde niemand.
„Wir haben heute beim Flug gesehen, dass es zu einigen Entladungen in den Hängen kam. Das ist zwar gut, dürfte aber noch nicht alles gewesen sein. Die Lage ist nach wie vor kritisch“, erklärt Alpinpolizist Florian Brunner. Mit dem Polizeihubschrauber Libelle wurden heute drei weitere Personen – darunter ein Kleinkind – aus dem von der Lawine getroffenen Bereich evakuiert. Sie wurden im Ort untergebracht. Insgesamt wurden in Prägraten laut Brunner rund 100 Personen und 25 Häuser evakuiert. Betroffene aus der Fraktion Wallhorn dürfen heute zurück in ihre Häuser.
Prägraten muss aber noch länger ohne Verbindung zur Außenwelt ausharren. Die Gemeinde ist bis voraussichtlich Donnerstag auf dem Landweg nicht erreichbar, weil die Sperre der Landesstraße ab Obermauern aufrecht bleibt. „Derzeit sind in Prägraten auch sehr viele Haushalte ohne Stromversorgung. Die TINETZ will die Probleme noch im Laufe des Tages beheben“, so Brunner. Im Gemeindegebiet sind aktuell acht der 13 Trafostationen ausgefallen. Dennoch sei die Versorgung sichergestellt und Lebensmittel vorhanden. Die Wetterlage in Osttirol hat sich aktuell etwas beruhigt. Für morgen werden wieder – teils starke – Schneefälle erwartet.
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