Lawinenabgang in Prägraten am Großvenediger
Update! Evakuierungen in mehreren Ortsteilen. Alpinpolizei: „Die Lage ist nach wie vor sehr kritisch.“
Aufgrund des anhaltenden starken Schneefalles im Virgental wurden am Samstagnachmittag von der Gemeindeeinsatzleitung Prägraten am Großvenediger insgesamt 29 Personen aufgefordert, ihre Wohnhäuser zu verlassen und ihren Aufenthalt vom westlichen in den östlichen Ortsteil von Bobojach zu verlegen.
Um ca. 18.30 Uhr kam es dann im Bereich Hinterbichl zu einem Lawinenabgang. „Vier Häuser wurden von der Lawine erfasst, verletzt wurde niemand. Insgesamt waren dort zehn Personen betroffen“, erklärt Alpinpolizist Florian Brunner am Sonntagvormittag. Die Landesstraße L24 wurde auf einer Länge von rund 200 Metern verschüttet. „Die Schneehöhe beträgt hier zweieinhalb Meter, bei den betroffenen Häusern rund fünf Meter“, so Brunner.
Das Ausmaß der Beschädigungen sei derzeit schwer abschätzbar. Eine Lagebeurteilung am Berg sei wegen der Witterung kaum möglich, man müsse die Schneefälle abwarten. Bewohner befinden sich im betroffenen Bereich laut dem Alpinpolizist „sicher in ihren Häusern oder bei Nachbarn“. Wegen der verschütteten Straße konnten sie nicht evakuiert werden. Lebensmittel seien aber ausreichend vorhanden, First Responder des Roten Kreuzes und Bergretter sind vor Ort. Weitere Einsatzkräfte würden derzeit nicht nach Hinterbichl gelangen.
Noch in den Abendstunden wurden am Samstag rund 90 Personen in den Ortsteilen Bichl, Wallhorn und nördlich des Prägratener Dorfzentrums evakuiert. Derzeit liegt dort etwa ein Meter Neuschnee. „Zwischendurch hat es geregnet, das hat ein wenig geholfen. Durch das Wasser sind noch kleinere Lawinen, etwa in Bobojach, abgegangen“, erklärt Brunner. Eine Entspannung der Situation sei derzeit aber noch nicht in Sicht, bis Montag sollen weitere 50 Zentimeter Neuschnee fallen: „Die Lage ist nach wie vor sehr kritisch.“
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