Osttirol: Der Bezirk rüstet sich für den Ernstfall
Gemeindeeinsatzleitung in Lienz aktiv, Rotes Kreuz versorgt gefährdete Täler.
„Wir sind auf nahezu alle Eventualitäten vorbereitet“, gibt sich die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik angesichts der beiden großen Herausforderungen am kommenden Wochenende optimistisch. Gemeinsam mit Vertretern mehrerer Osttiroler Blaulichtorganisationen informierte sie heute, Donnerstag, über die Vorbereitungen für die Massentests und die angekündigten Wetterkapriolen.
Wegen der Wetterprognosen rüstet man sich im Bezirk für den Ernstfall. Laut der neuesten Wetterprognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) könnten am Wochenende in Osttirol aufgrund einer stationären Südstaulage ungewöhnlich hohe Schneemengen zusammenkommen. In Lienz wurde deshalb die Gemeindeeinsatzleitung hochgefahren. Vor der Liebburg – einem der drei Lienzer Testlokale – wurde das neue Notstromaggregat in Stellung gebracht. Auch das Rote Kreuz hat Vorkehrungen getroffen. „Es gibt in allen Teilen Osttirols Corona-Infizierte. Es könnte also jederzeit passieren, dass einer von ihnen plötzlich Sauerstoff benötigt“, schildert Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Stephan Hofmann.
Deshalb wurden die Täler, die in der Vergangenheit bei derartigen Wetterereignissen oft abgeschnitten waren, bereits mit zusätzlichem Sauerstoff, Covid-Schutzausrüstung und Funkgeräten ausgestattet. Im Zuge der Massentests hat das Rote Kreuz in Osttirol 70-80 Mitarbeiter im Einsatz. Laut Hofmann sei die Versorgung der Bevölkerung dennoch gesichert: „Jeder Rettungswagen ist durchgehend auch mit Reserven besetzt. Wir können zudem auf ein Netz von rund 200 Sanitätern zugreifen.“
Der Sicherheitsreferent des Landes, Josef Geisler, erinnert an die ähnliche Wetterlage Mitte November 2019 und appelliert an die Bevölkerung: „Verzichten Sie bitte auf sportliche Aktivitäten im Wald und im Gelände.“ Bezirkshauptfrau Olga Reisner teilt mit, dass entsprechende Vorbereitungen laufen und die Bezirkseinsatzleitung in Rufbereitschaft geht. So werden Dialyse-Patienten vorsorglich aus entlegenen Bereichen ins Krankenhaus verlegt und Polizeikräfte in Seitentäler gebracht, um im Falle von Straßensperren behördliche Kräfte bereits vor Ort zu haben. Der Landeshubschrauber wird über das Wochenende nach Osttirol verlegt.
Die Lienzer Feuerwehr steht bei den Covid-Tests an allen drei Tagen mit jeweils zehn Mann im Einsatz, um die Testwilligen zu lotsen und die Parkplatzsituation zu managen. „Natürlich beschäftigt auch uns die Wetterprognose“, meint der städtische Feuerwehrkommandant Richard Stefan. Vorsichtshalber wurde deshalb eine Großpumpe aus Nordtirol angefordert. Die Bürgermeisterin mahnt zur Vorsicht: „Es gibt einen Aufruf zum Testen. Wir haben gestern vom Land aber auch die Rückmeldung erhalten, dass bei einer Gefahr für Leib und Leben davon abgesehen werden kann.“ Bei Bedarf können sich auch Bürger aus anderen Gemeinden in Lienz testen lassen: „Es wird niemand abgewiesen.“ Insgesamt stehen der Stadt 9360 Testkits zur Verfügung.
In der Liebburg wurden heute die Vorbereitungen für die Massentests, die in Lienz morgen um 08:00 Uhr starten, abgeschlossen. Nach der gemeinsamen Pressekonferenz wurden die Medienvertreter durch die Teststraße geführt. Blanik und Stefan zögerten nicht lange, nutzten die Gelegenheit und ließen sich testen – beide negativ.
3 Postings
Es wird geraten zu Hause zu bleiben, kann mann die Testerei nicht verschieben. Ist eh nur besser, wenn keiner rauskommt. Verschärfte lockdown.
Schneemenge, Stromausfälle und die Lawinengefahr gut managen, testen kann man dann immer noch.
Wenn tagelang die Täler gesperrt sind, so wie voriges Jahr, nützt weder Orange- noch Blaulicht!
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