„Artenvielfalt ist unsere Lebensversicherung. Sie sichert uns gesunde Lebensmittel und saubere Luft, schützt uns vor Naturgefahren und hilft uns bei der Anpassung an den Klimawandel“, betont Leonore Gewessler. „Seit 20 Jahren werden Verbreitungsdaten von Flora und Fauna aus der gesamten Region des Nationalparks erhoben und in einer Datenbank zentral erfasst. Dabei war das Haus der Natur in Salzburg mit seinem Expertenteam Partner der ersten Stunde und mittlerweile stehen uns rund 490.000 Datensätze zur Verfügung. Die Daten liefern uns wichtige Grundlagen für unsere zukünftige Naturschutzarbeit“, so Felipe.
Alleine in diesem Jahr flossen 227 zusätzliche Arten in die Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks ein. Auch die ‚Tage der Artenvielfalt‘ sind ein wichtiger Lieferant für verifizierte Daten. Dabei erheben rund 70 Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen innerhalb von 48 Stunden die Biodiversität eines Gebietes. Dieser ehrenamtliche Einsatz bringt jährlich rund 5.000 fundierte Datensätze und die einzelnen Täler des Nationalparks werden so kontinuierlich erfasst.
Weitere Forschungsschwerpunkte in Richtung Artenvielfalt wurden mit der derzeit laufenden Vegetationskartierung gesetzt. „Damit wollen wir die Prozesse in der Natur, die durch den Klimawandel ausgelöst werden, abbilden. Die Erkenntnisse daraus werden uns wichtige Aufschlüsse über die Auswirkungen auf die Biodiversität geben“, erklärt Kärntens Nationalparkreferentin Sara Schaar. Bei der Vegetationskartierung werden die natürlichen Dynamiken auf beinahe einem Zehntel der Nationalparkfläche erhoben und dokumentiert. Das mit Bundes-, Landes- und LE-Mitteln geförderte Großprojekt soll dabei Störungen und Zyklen erfassen und allgemeine Beobachtungen zur Gebietsentwicklung erheben. Im Fokus der Betrachtung stehen das Kärntner Seebachtal, das Wildnisgebiet Sulzbachtäler in Salzburg und das Osttiroler Innergschlöss, die als Idealflächen für die Langzeitbeobachtung von Gebirgsökosystemprozessen ausgewählt wurden und nun hinsichtlich des Vorkommens und der Verbreitung von Biotoptypen analysiert werden. Rund 157 km² an Gesamtfläche gilt es bis Projektende im Frühjahr 2023 zu dokumentieren und zu interpretieren.
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