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Foto: Expa/Groder

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Wieder Verwirrung um den Campus Technik Lienz

Wirtschaftsressort des Landes bestätigt die kolportierte Schließungsmeldung nicht.

„Nein, man kann nicht sagen, dass es diesen Studiengang nicht mehr geben wird.“ Philipp Heel, Büroleiter von Landesrätin Patrizia Zoller-Frischau, wundert sich über eine Schlagzeile der Osttiroler Kleinen Zeitung ebenso wie über eine Aussendung der NEOS. Dort wird der Studiengang Mechatronik in Lienz bereits zu Grabe getragen. Wie übrigens schon vor einigen Monaten. Damals wie heute wird dementiert. Im Wirtschaftsressort des Landes weiß man jedenfalls davon nichts.

Heel: „Es gibt eine Arbeitsgruppe mit allen Stakeholdern vor Ort, mit der Wirtschaftskammer, der Innos, der Universität Innsbruck und der UMIT. Auch von uns und vom Ressort Tilg sitzt jemand in diesem Gremium, das sich intensiv mit der Zukunft des Universitätsstandortes Lienz beschäftigt. Dabei werden tatsächlich sehr unterschiedliche Varianten durchgespielt. Aber es gibt noch kein finales Konzept. Uns wurde gesagt, die unternehmensnahe Forschung funktioniert gut und auch die Doktoratsstudien funktionieren gut. Das Bachelorstudium sei aber nicht attraktiv genug. Dennoch müssen die jetzt Studierenden auf jeden Fall in Lienz fertigstudieren können.“

Grund für das Köpferauchen in Sachen Uni Lienz ist das Auslaufen der auf fünf Jahre angelegten Finanzierung des Campus Lienz durch das Land Tirol. „Schon deshalb muss noch heuer, voraussichtlich kurz vor Weihnachten, eine Entscheidung fallen, wie es weitergeht,“ erklärt Heel. Ohne den Sanktus der Landesräte Tilg und Zoller-Frischauf und vor allem ohne Plazet von Landeshauptmann Günther Platter als Finanzreferent könne der weitere Weg von Lienz als Wissenschaftsstandort jedenfalls nicht festgelegt werden. „Auch der Koalitionspartner hat da noch ein Wort mitzureden. Wir haben mit der Arbeitsgruppe vereinbart, dass zunächst die Ergebnisse präsentiert werden und auf Grundlage dieser Ergebnisse wird eine Finanzierungsentscheidung getroffen.”

Die Präferenzen des Vizerektors der Uni Innsbruck, Bernhard Fügenschuh, den die Kleine Zeitung zitiert, seien nur eine mögliche Variante. Ob Lienz weiterhin Forschungsstandort bleibe oder auf eine Art Fortbildungs-Uni ohne eigenen Abschluss reduziert werde – was Fügenschuh anregt – das sei jedenfalls derzeit nicht zu sagen.

„Von den Interessensgruppen und der Wirtschaft vor Ort kommen ja deutlich ambitioniertere Vorschläge, etwa ein Masterstudium mit echtem USP, das es nur in Lienz gibt. Das fällt grundsätzlich in das Ressort von Landesrat Tilg.“ Von dort war zumindest heute keine Stellungnahme zu erhalten. Für Pläne dieser Art gibt es laut Philipp Heel aber eine gravierende Hürde: „Das alles darf nicht wieder zig Millionen kosten.“ Die finanzielle Unterstützung des Landes für weitere fünf Jahre Campus Technik Lienz werde es aus der Sicht des Wirtschaftsressorts aber sicher geben.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

6 Postings

anton2009
vor 4 Jahren

Leider von Anfang an ein Rohrkrepierer! Lienz wird nie eine Studentenstadt werden da das "Drumherum" das eine Studentenstadt ausmacht einfach fehlt. Der Hinweis auf den hohen Freizeitwert allein ist zu wenig!

 
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Franz Brugger
vor 4 Jahren

Neuer Stil in der Politik - jeder redet, auch wenn ernichts zu sagen hat, oder doch?

Auszug aus tt: Wir haben längere Zeit versucht, das Studium zu bewerben und mehr Studierende zu gewinnen“, sagt Bernhard Fügenschuh, Vizerektor der Universität Innsbruck, „doch es hat nicht funktioniert.“ Nun sei die Zeit für neue Konzepte am Standort Lienz gekommen. Das heißt aber keineswegs, dass sich Uni und Umit aus Osttirol zurückziehen wollen, betont Fügenschuh. „Im Gegenteil, wir wollen noch präsenter werden.“ Auch wenn das Interesse am Bachelor-Mechatronikstudium nicht den Erwartungen entsprochen habe, so gebe es auf der Plus-Seite doch noch die Forschung, die Doktorats-Studenten und die Zusammenarbeit mit ansässigen Betrieben.

 
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K. S.
vor 4 Jahren

Gebe Kilian vollkommen recht, würde jedoch die Frau BGM ausnehmen... sie ist leider ein Opfer der genannten Blender und Selbstdarsteller.

 
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Nickname
vor 4 Jahren

Wenn das ins Ressort von Landesrat Tilg fällt dann hat man sicher nichts falsch gemacht :-)

 
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Kilian1990
vor 4 Jahren

Viel zu viel Geld in ein aussichtsloses Projekt investiert. Aber man hat sich halt wieder einmal von den Osttirol/Südtirol-Eliten um Piock/Blanik/Kuenz/Lobenwein über den Tisch ziehen lassen. Würde mich schon sehr wundern, wenn das Land auch in Zukunft mit den ganzen Corona-Unterstützungsausgaben und Minder-Steuereinnahmen aufgrund des Lockdowns noch Geld für solche Einrichtungen zur Verfügung hätte.

 
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    bergfex
    vor 4 Jahren

    Wäre der Standort "Innsbruck", wäre es keine Zeile wert....weil dann eben Geld da wäre.

     
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