Eislauf-Großevent auf dem Weißensee fällt aus
Einheimische und Tagesgäste sollen 6.000 niederländische Eisläufer ersetzen.
Mit der Alternativen Holländischen Elf-Städte-Tour, die seit 1989 in Kärnten stattfindet, fällt diesen Winter die nächste Großveranstaltung der Coronavirus-Pandemie zum Opfer. Das Eisschnelllauf-Event am Weißensee lockte jährlich bis zu 6.000 niederländische Gäste an - die Absage ist also auch ein herber Verlust für den Tourismus in der Region. Dort übt man sich allerdings in Zweckoptimismus und bereitet sich auf einheimische Touristen und Tagesgäste vor.
Die Absage des Events, das von 16. bis 30. Jänner 2021 stattfinden hätte sollen, ist eine traurige Premiere, berichtete der ORF Kärnten - denn nach 32 Jahren wird das Jahr 2021 das erste ohne holländischem Eislauf-Spektakel am Weißensee sein. Dabei war man schon seit dem Sommer am Tüfteln, erklärte der Bürgermeister der Gemeinde Weißensee, Gerhard Koch (FPÖ), im Gespräch mit der APA. "Erst sind wir davon ausgegangen, dass es nicht stattfinden kann - dann hat es einmal besser ausgesehen. Gemeinsam mit den Organisatoren und der Bezirkshauptmannschaft haben wir dann verschiedene Szenarien durchgespielt, wie man die Elf-Städte-Tour über die Bühne bringen kann", sagte Koch.
Zu diesen Szenarien zählte die Abhaltung von mehr Rennen mit jeweils weniger Startern, die noch dazu in eigene Startgruppen aufgeteilt werden. Mehr Toiletten wollte man ebenso aufstellen, wie eigene, abgetrennte Verpflegestationen. "Aber mit jedem Schritt im Herbst ist das immer schwieriger geworden, es hat dann geheißen, dass man Publikumsläufer von Renngeschehen trennen muss - und das geht einfach nicht auf dem See", sagte Koch. Also habe man sich schweren Herzens entschlossen, die Großveranstaltung abzusagen: "Man will den Teilnehmern ja auch Sicherheit geben."
Die Absage wird natürlich Folgen für den Tourismus haben. 35.000 Nächtigungen verzeichnete man bisher allein an den Wettbewerbstagen, rechnete Koch vor. Das einzige, was man vielleicht noch veranstalten könnte, wäre ein kleinerer Wettbewerb für rund 150 Profisportler im Jänner oder Februar - doch nicht zuletzt wegen der Quarantänebestimmungen für Reisende aus anderen Ländern steht auch das noch völlig in den Sternen.
Dennoch: Dem gewöhnlichen Eislaufbetrieb am Weißensee soll die Absage des Events keinen Abbruch tun. "Der See wird ganz normal präpariert. Wir denken, dass in diesem Winter mehr Tagestouristen aus Kärnten oder anderen Teilen Österreichs zum Eislaufen an den See kommen werden", sagte der Bürgermeister. Deshalb will man mehr Parkflächen herrichten und Toilettenhäuser aufstellen. Schwarzmalen möchte man nicht, so Koch: "Schon im April und Mai hatte man Angst, was die Sommersaison angeht, und die war bei uns zufriedenstellend. Vielleicht geht sich das im Winter ja auch aus."
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