„Mein großes Ziel ist die Ski-WM in Saalbach“
Osttirols bester Nachwuchs-Skiläufer Kilian Pramstaller im Interview.
Als er drei Jahre alt war, meldete Kilian Pramstallers Opa ihn als Vorläufer für die Dorfmeisterschaft in Leisach an. Wenig später fuhr Kilian für den Tiroler Skiverband und gewann im letzten Schülerjahr alle neun Slaloms. Mittlerweile ist der Lienzer 18 Jahre alt und Athlet im ÖSV-Nachwuchskader C. Er ist derzeit das vielversprechendste Skitalent Osttirols. Vor dem Beginn seiner zweiten Saison im C-Kader haben wir uns mit dem sympathischen Wintersportler am Fuße seines Hausberges, dem Lienzer Hochstein, unterhalten.
Kilian, Corona ist dieses Jahr das prägende Thema – auch bei euch Skifahrern?
Gewissermaßen. Die letzte Saison mussten wir verfrüht abbrechen, das war schade. Auf die Vorbereitung für die kommende Saison und auch auf das Sommertraining hatte das Virus aber kaum Einfluss. Ich besuche ja die Lehranstalt für Tourismus und Ski in Bad Hofgastein und durch das Home-Schooling hatte ich sogar mehr Zeit fürs Training und deshalb ging's im Sommer öfter auf den Gletscher. Dadurch hatte ich wiederum etwas weniger Zeit für das Konditionstraining.
Wie fühlst du dich nun vor dem Winterbeginn?
Vor vier Wochen hat mich eine Coronainfektion ausgebremst. Zum Glück hatte ich kaum Symptome, nur beim Geruchs- und Geschmackssinn habe ich es gespürt. Das ist aber auch schon vorüber und ich fühle mich jetzt topfit.
Wie sieht es angesichts des zweiten Lockdowns mit Wettkämpfen aus?
Eigentlich würden wir Mitte November am Pass Thurn die ersten Rennen fahren, das ist jetzt aber noch offen.
Wie lauten deine Ziele?
In dieser Saison will ich den Sprung in den B-Kader und den Europacup schaffen. Speziell im Slalom bin ich momentan gut drauf und auch im Riesentorlauf konnte ich mich weiter verbessern. Auf lange Sicht ist mein klares Ziel die alpine Ski-WM 2025 in Saalbach. Ich arbeite wirklich hart darauf hin.
Das bedeutet, dass du unbedingt Profi werden willst?
Ja, es ist mittlerweile alles darauf ausgelegt. Sollte das nicht klappen, habe ich durch meine Ausbildung viele andere Möglichkeiten.
Wie ist dein Betreuerteam um dich aufgebaut? Hat sich durch den Aufstieg in den C-Kader etwas geändert?
Mittlerweile sind wir als Techniker eine eigene Trainingsgruppe, das ist neu. Ansonsten habe ich einen eigenen Skitrainer und zusätzlich gibt es Physios, Konditionstrainer und natürlich einen Chefcoach. Um das Material – ich fahre die Marke Blizzard – kümmere ich mich noch selbst. Ich tüftle gerne an meinen Skiern, dann weiß ich immer genau, was ich unter meinen Füßen habe (lacht). Im B-Kader bekommt man dann einen eigenen Servicemann.
Wo trifft man dich eigentlich abseits der Piste?
Im Kajak. Ich unternehme viel in Osttirol, weil sich die Kulisse daheim für so viele Aktivitäten eignet. Mit meinem Bruder fahre ich gerne Kajak. Ein Ausgleichssport ist wichtig, damit man nicht immer nur auf den Brettern steht. Da wird man sonst wahnsinnig (lacht).
Wer sind deine Vorbilder?
Natürlich Marcel Hirscher, er hat den Skisport massiv geprägt. Auch Ted Ligety finde ich cool, er hat eine lässige, fast spielerische Fahrweise.
Letztes Jahr warst du Vorläufer beim Damen-Weltcup am Hochstein und hast mit starken Laufzeiten aufgezeigt. Wie hast du das erlebt?
Als Lienzer ist der Hochstein dein Hausberg. Was wünschst du diesem Skigebiet für die Zukunft?
Ich bin in vielen Skigebieten unterwegs, aber der Hochstein ist immer noch einer der coolsten Berge. Auf alle Fälle sollte es möglich bleiben, hier Ski zu fahren und der Damen-Weltcup sollte weiterhin hierher kommen. Auch Herrenrennen wären super, aber dafür ist die Piste zu kurz.
Wir wünschen Kilian für die kommende Saison alles Gute!
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