Auf Initiative der Wildbach- und Lawinenverbauung planen mehrere Osttiroler Gemeinden derzeit die Gründung eines Wasserverbandes. Gebietsbauleiter-Stv. Hanspeter Pussnig präsentierte das Vorhaben am Dienstag, 20. Oktober, dem Lienzer Gemeinderat: „Über diesen Wasserverband sollen künftig im gesamten Bezirk über 83 Kilometer Lawinenschutzbauwerke, 22 Kilometer Steinschlagschutznetze und Dämme, sieben Hektar an Flächen für Steinschlag- und Erosionsschutz, etwa 24 Kilometer Entwässerungsleitungen samt zahlreicher Schächte und 68 Hochwasserretentionsbauwerke überwacht und bei Bedarf repariert werden.“
Auf die Frage einiger Gemeinderäte, ob diese Aufgabe nicht bisher schon von Gemeindearbeitern oder der Wildbach- und Lawinenverbauung übernommen wurde, antwortete Pussnig: „ Nachdem wir einen Schutzbau fertigstellen ist die jeweilige Gemeinde für die Erhaltung zuständig. Von den Waldaufsehern werden aber nur die Wildbach-Bauwerke überwacht. All die anderen – schon erwähnten – Schutzbauten überwacht im Prinzip niemand. Dafür braucht es diesen Verband.“
Konkret soll es sich dabei um ein Ein-Mann-Unternehmen handeln mit Martin Presslaber in zentraler Funktion. Er kümmere sich dann um die Bauten im Bezirk und würde bei Bedarf die Wildbach- und Lawinenverbauung mit der Instandsetzung beauftragen. Insgesamt 28 Gemeinden sollen dem Verband bis zum Jahresende beitreten, bevor er Anfang 2021 gegründet wird: „Bei etwa der Hälfte davon gibt es schon einen positiven Gemeinderatsbeschluss.“ 28 deshalb, weil Tristach, Amlach, Lavant, St. Johann und Leisach über keine der genannten Bauwerke verfügen.
Ziel ist eine Drittelfinanzierung, die durch Mittel von Land und Bund erreicht werden soll. „Wir schätzen die jährlichen Kosten für den Verband auf insgesamt 100.000 Euro“, so Pussnig. Darin enthalten sei neben dem Gehalt für Presslaber ein Budget für kleinere Instandsetzungen und Reparaturen. Die Kosten für die Gemeinden berechnen sich nach deren Anteil an Schutzbauten. Die meisten davon hat mit Abstand Matrei (16,56 Prozent).
Lienz verfügt unter anderem durch Schutzanlagen am Zettersfeld und am Taxerbach über 1,2 Prozent dieser Bauwerke. „Wir zahlen dann durch die Drittelfinanzierung jährlich 400 Euro und haben einen viel stärkeren Nutzen als bisher“, stellte Blanik während der Diskussion im Gemeinderat fest. Wenig später wurde einstimmig für den Beitritt gestimmt.
Der Aufteilungsschlüssel der Kosten soll laut Pussnig periodisch, je nach Wunsch des künftigen Wasserverbandes adaptiert werden, um neu errichtete Bauwerke zu berücksichtigen.
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