Die Wien-Wahl ist komplett ausgezählt
Durch 321.056 Wahlkarten haben sich die Stimmenanteile noch recht deutlich verändert.
Die Wiener Gemeinderatswahl vom Sonntag ist fertig ausgezählt. Mit der Auswertung von 321.056 Wahlkarten haben sich die Stimmenanteile noch recht deutlich verändert. Und die Wahlbehörde hat jetzt auch die erreichten Mandate bekannt gegeben. Die SPÖ ist im neuen Gemeinderat mit 46 Mandaten vertreten, die ÖVP mit 22, die Grünen mit 16, NEOS und FPÖ mit jeweils acht. Die FPÖ rangiert letztlich nur mehr hinter NEOS.
Groß wie nie war die Menge der Briefwahlstimmen, die die Bezirkswahlbehörden am Montag und Dienstag auszuzählen hatten: Fast 44 Prozent der Stimmen wurden am Postweg oder schon vor dem 11. Oktober am Bezirksamt abgegeben. 317.091 gültige Stimmen kamen zum Urnen-Ergebnis noch dazu - und veränderten einiges. So bekam die Stadtkarte - die am Sonntag nach der Urnenwahl durchgehend rot eingefärbt war - zwei türkise Tupfer: In der Inneren Stadt und in Hietzing liegt die ÖVP nun doch recht deutlich vor der SPÖ.
Insgesamt schnitten ÖVP und Grüne bei den Briefwählern - auch von den Hochrechnern nicht ganz in diesem Ausmaß erwartet - stark ab. Die ÖVP kam doch noch knapp über die 20-Prozent-Marke, mit 20,43 Prozent, das ist ein Plus von 11,19 Prozentpunkten. Die Zahl ihrer Abgeordneten hat sich mehr als verdreifacht, von sieben auf 22. Die Grünen stellen mit 14,80 Prozent (+2,96) um sechs Gemeinderäte mehr (bisher 10). Sie sind jetzt drittstärkste Kraft, anstelle der eingebrochenen FPÖ. Zu den Wahlsiegern zählen auch NEOS, die sich auf 7,47 Prozent (+1,31) und ihre Mandate von fünf auf acht steigern konnten.
Die Wahlverlierer fanden sich diesmal im - 2015 noch so erfolgreichen - "dritten Lager": Die FPÖ brach vom Rekordwert 30,79 auf nur mehr 7,11 Prozent ein. 26 ihrer bisher 34 Mandatare müssen sich verabschieden. Gescheitert ist Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache: Seine neue Partei, die Liste HC Strache, blieb mit 3,27 Prozent weit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Sowohl FPÖ als auch HC schnitten bei den Briefwählern stark unterdurchschnittlich ab, ihre Gesamtergebnisse waren noch deutlich schlechter als im Urnen-Ergebnis.
Zugelegt hat mit den Briefwählern natürlich die Wahlbeteiligung - und zwar auf 65,27 Prozent. Das bedeutet freilich immer noch einen kräftigen Rückgang um 9,48 Prozentpunkte, den Meinungsforscher auf die die Corona-Pandemie und den Umstand zurückführen, dass viele frühere FPÖ-Wähler den Urnen fern blieben.
Ein Posting
die 3,27% des hc sind mir ein rätsel
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