Die Ausbildung „Smart Building Technologies“ wird nach drei Jahren mit einem Bachelor abgeschlossen. Pro Jahrgang sollen 15 bis 20 Studenten aufgenommen werden. Das Studium ist dual, also zwischen Ausbildungsbetrieb und Fachhochschule geteilt. HELLA wird zum Beispiel in den ersten fünf Jahren insgesamt acht Studenten im Unternehmen anstellen. Sie verbringen sechs Monate an der Hochschule und die andere Jahreshälfte in der unternehmerischen Praxis.
„Wir gehen zum ersten Mal eine umfassende Ausbildungskooperation mit einer Hochschule ein“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter der HELLA Gruppe, Andreas Kraler. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Abfaltersbach leistet für diese Anschubphase von fünf Jahren neben den Gehaltszahlungen an die Studenten auch einen „sechsstelligen Beitrag“ direkt an die Hochschule. HELLA sieht dies als einen neuen Weg an, um Nachwuchskräfte auf dem hohen Niveau eines akademischen Experten an das Unternehmen zu binden. „Wir sorgen vor. Denn es zeigt sich, dass wir in unserer geografischen Randlage, trotz guter Jobperspektiven, nicht so einfach an die Arbeitskräfte kommen, die wir benötigen“, erläutert Kraler.
Der Osttiroler Wärmepumpenhersteller iDM zählt ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern dieser österreichweit neuen und einzigartigen, dualen Ausbildungsinitiative. Die Motive sind ähnlich wie bei HELLA. „Dieser Studienzweig wurde bedarfsgerecht und in enger Abstimmung mit der Wirtschaft entwickelt. Im Zentrum stehen dabei die Entwicklung, Optimierung und Anwendung von intelligenten, ökologisch nachhaltigen Lösungen im Bereich der Gebäudetechnik. Ein Zukunftsmarkt mit interessanten Job- und Karrierechancen für junge Osttirolerinnen und Osttiroler“, unterstreicht Christoph Bacher, technischer Geschäftsführer bei iDM.
Die Verknüpfung von Studium und Beruf ist auch für iDM ein spannendes Experiment. Mehreren Studienmonaten an der Hochschule folgen Praxisblöcke im Matreier Unternehmen. Christoph Bacher: „Wir bieten bei iDM pro Jahrgang vier Ausbildungsplätze an und möchten damit die wissenschaftliche Ausbildung mit Herausforderungen aus dem Unternehmen verbinden. Die möglichen Berufsfelder dieses Studiums sind vielfältig.“
Schnittstellen gibt es bei diesem neuen Ausbildungszweig möglicherweise auch zwischen den teilnehmenden Unternehmen, weil die angehenden „Smart Building Techniker“ in vielen Bereichen eingesetzt werden können.
„Die Veränderungen durch den Klimawandel führen dazu, dass künftig verschiedene Gewerke stärker zusammenarbeiten müssen“, erläutert HELLA-Chef Andreas Kraler und nennt als Beispiel die Vernetzung zwischen der Sonnenschutztechnik und den Herstellern von Heizung, Lüftung und Fassaden: „All diese Elemente beeinflussen das Raumklima, die Abstimmung zwischen den Gewerken bleibt bisher aber oberflächlich. Die Kenntnis davon, was der andere genau macht und warum er es macht, ist nicht immer vorhanden. Der neue Lehrgang wird Generalisten der Bauphysik, der integralen Gebäudeplanung und des Gebäudemanagements hervorbringen. Diese Mitarbeiter sind dann in der Lage, optimale Schnittstellen zwischen Planern und allen Bauausführenden zu bilden.“
Interessierte können sich schon jetzt auf der MCI Website bewerben.
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