Infineon eröffnet neues Forschungsgebäude in Villach
350 neue Mitarbeiter. „Wir zeigen, wie man mit Hightech Arbeitsplätze schaffen kann."
Am Villacher Standort des Halbleiterkonzerns Infineon ist dieser Tage ein neues Forschungsgebäude in Betrieb genommen worden. Wie Infineon-Vorstand Sabine Herlitschka am Mittwoch bei einer Presseführung sagte, stehe die Inbetriebnahme "im Windschatten" der 1,6 Mrd.-Euro-Investition in Villach. In das nun fertiggestellte Gebäude wurden 50 Mio. Euro investiert, es hat eine Kapazität für 600 Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung.
250 Mitarbeiter der bestehenden Gebäude werden noch bis Jahresende ins neue Gebäude übersiedeln - die restlichen 350 Plätze wurden, beziehungsweise werden noch mit neuen Mitarbeitern besetzt. Man wolle den Blick in die Zukunft richten, gab sich Herlitschka selbstbewusst: "In Zeiten der höchsten Arbeitslosigkeit setzen wir auf Forschung und Entwicklung. Wir zeigen, wie man mit Hightech Arbeitsplätze schaffen kann."
Das neue Gebäude besteht aus sechs Geschossen mit insgesamt 21.000 Quadratmetern Fläche für die rund 600 Arbeitsplätze, außerdem gibt es hier noch auf 3.800 Quadratmetern Labor- und Messtechnikflächen. In diesem Bereich werden einerseits Produkte geprüft, die sich gerade in der Entwicklung befinden, andererseits werden Zuverlässigkeitstests bestehender Elektronik durchgeführt. Produkte von Infineon findet man in Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten, Industrieanlagen und Fahrzeugen.
Wie Finanzvorstand Oliver Heinrich sagte, habe man bei dem Forschungsgebäude größten Wert auf die Förderung von Kommunikation zwischen den Mitarbeitern gelegt. Davon zeugen mehr als 70 Besprechungsräume verschiedener Größen, sowie die "Collaboration Areas" genannten Begegnungszonen. Die neuen Flächen, auf denen geforscht und entwickelt wird, sind mit drei Brücken mit bestehenden Gebäuden verbunden, auf einer dieser Brücken ist ein Teil der neuen Kantine mit insgesamt 900 Sitzplätzen untergebracht. Hier können - auch dank der ebenfalls neuen Großküche - bis zu 3.000 Personen pro Mahlzeit bewirtet werden. Verschiedene Sensoren - unter anderem für Temperatur, CO2-Gehalt und Luftfeuchtigkeit - sollen dabei helfen, für ein angenehmes Raumklima im Gebäude zu sorgen. Und die Energie kommt zu einem großen Teil mittels Wärmerückgewinnung aus der Kühlenergie für die Fabrik.
Wie Herlitschka sagte, feierte Infineon vor wenigen Tagen ein Jubiläum: Vor 50 Jahren, am 1. Oktober 1970, startete Siemens in Villach mit 24 Mitarbeitern die Produktion von Glas- und Kunststoffdioden. Drei Jahre später übersiedelte man an den heutigen Standort in der Siemensstraße, bevor 1999 aus der Siemens Halbleitersparte die Infineon Technologies AG wurde. Eine Jubiläumsfeier wird es heuer wegen der Corona-Auflagen nicht geben, sie soll 2021 stattfinden.
Ebenfalls 2021, gegen Ende dieses Jahres, soll dann auch das nächste Großvorhaben in Villach abgeschlossen sein. Dann soll die vollautomatisierte 300-Millimeter-Chipfabrik in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen für Gebäude, Reinraumtechnik und Produktionsanlagen wurde mit 1,6 Mrd. Euro innerhalb von sechs Jahren beziffert. Vorigen Herbst war bekannt geworden, dass sich die Inbetriebnahme verzögert, ursprünglich hatte man dafür einen Termin Anfang 2021 ins Auge gefasst.
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