Nordtiroler Skigebiete setzen auf MNS und Abstände
Größere Events und „Apres-Ski in der bisherigen Form“ werde es in diesem Winter nicht geben.
Um einer Verbreitung des Coronavirus entgegen zu wirken, setzen die großen Nordtiroler Skigebiete in der kommenden Wintersaison vor allem auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, der Vermeidung größerer Ansammlungen von Menschen, etwa in Wartebereichen, und das generelle Einhalten von Abständen. Der Pitztaler Gletscher etwa und auch der als Corona-Hotspot in die Negativschlagzeilen geratene Wintersportort Ischgl kündigten zudem an, heuer keine größeren Events durchzuführen.
Die Betreiber des Pitztaler Gletschers, wo der Skibetrieb bereits am Samstag wieder aufgenommen wurde, haben Richtlinien nach dem derzeitigen Wissensstand und den behördlichen Vorgaben ausgearbeitet. Gleichzeitig appellierte man aber auch an die Eigenverantwortung der Gäste. So werde von den Gästen beim Anstehen an der Liftkassa, beim Anstehen bei den Seilbahnanlagen, im Skibus, im Gletscherexpress, in den Godeln und im gesamten Restaurantbereich - außer am Sitzplatz - das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorausgesetzt. Multifunktionstücher und Einweg-Masken sind direkt bei den Liftkassen und in den Gastronomiebetrieben erhältlich.
Durch ein Besucher Lenk- und Leitsystem sollen in den Anstehbereichen eng zusammenstehende Personengruppen möglichst vermieden werden. Diverse Anlagen werden täglich mit Kaltvernebelungsgeräten desinfiziert. Bei allen Seilbahnmitarbeitern soll täglich vor Arbeitsbeginn Fieber gemessen werden. Die Zugänge zu den Gastronomiebetrieben am Berg werden adaptiert. Den Apres-Ski-Schirm auf der Sonnenterrasse werde es in der bisherigen Form in diesem Winter nicht mehr geben. Großevents sowie sämtliche Indoor-Veranstaltungen wurden abgesagt.
Die Kitzbüheler Bergbahnen ließen drei Mitarbeiter zu Covid-19-Beauftragten ausbilden. Für einen Teil der Bahnen gelten in der heurigen Wintersaison vorverlegte Betriebszeiten, sie öffnen bereits früher. Zudem sollen 1.000 zusätzliche Parkplätze geschaffen und das Skibussystem während der Stoßzeiten verstärkt werden. Die einzuhaltenden Mindestabstände werden - dort wo es möglich ist - durch Bodenmarkierungen und Absperrungen gekennzeichnet. Die Gondeln werden regelmäßig gelüftet und nach einem speziellen Verfahren desinfiziert. In den Gondeln gilt natürlich auch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht.
In Ischgl will man "mit einem Bündel an Maßnahmen weit über die behördlichen Vorgaben hinausgehen", hieß es seitens der Verantwortlichen. Alle Mitarbeiter sollen noch vor Saisonstart getestet werden. Auch den Gästen wurde empfohlen bereits beim Check-In in den Hotels ein negatives Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist, vorzuweisen. Es bestehe für Gäste auch die Möglichkeit, diese Testung freiwillig vor Ort durchführen zu lassen. Darüber hinaus will man auch auf das von der Universität Innsbruck und dem Land Tirol entwickelte Abwassermonitoring setzen. Beim Kauf eines Skipasses erhalten die Gäste kostenlos einen Mund-Nasen-Schutz. Apres-Ski werde es in der bisherigen Form diesen Winter nicht mehr geben, waren sich die Verantwortlichen einig. Um große Menschenansammlungen zu vermeiden, wird es heuer zu Beginn der Saison auch kein Konzert geben.
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