Wohnzimmersessions: Klein der Rahmen, groß die Musik
Auch in der vierten Auflage überzeugte das musikalisch-kulinarische Happening im Eck.
Es gibt Eventformate, die Vertrautes und Neues in eine so ideale Balance bringen, dass man immer wieder hingehen möchte. Die Wohnzimmersessions, veranstaltet von Oliver Deutsch, sind so ein Format. Vertraut ist der Rahmen, das Altstadthotel Eck mit seinem Retro-Charme, tatsächlich ein Wohnzimmer, in dem sich Gäste wie Interpreten gleichermaßen heimelig fühlen. Und dann das Buffet: Kulinarik aus anderen Ländern, geschmacklich so überraschend und überzeugend wie die Musik, die auch bei der vierten Auflage der Sessions über alle Zweifel erhaben war. Ebenfalls ein Kontinuum! Oliver Deutsch lädt nur gute Leute ein und sie kommen alle gerne, um vor ein paar Dutzend Gästen in Lienz zu performen.
Gottfried Gfrerer zählt zu den besten Slidegitarristen Europas, das bewies er am 19. September im Eck erneut, mit unglaublicher Virtuosität und ansteckender Spielfreude. Dieser Mann hat den Blues. Um 22.00 Uhr dann Viola Hammer. Oliver Deutsch bringt ihre Performance auf den Punkt: „Nicht umsonst zurzeit einer der gefragtesten Jazz-Pianisten des Landes. Ein Megatalent und ein absolutes Highlight in der Geschichte der Wohnzimmersessions.“ Das Publikum war begeistert.
Sedou Traorè, Percussionlegende Franz Schmuck und Reinhard Ziegerhofer sorgten nach den differenzierten Tönen der ersten beiden Acts für einen pulsierend-rhythmischen Schlussakkord. Sedou ist ein begnadeter Performer, hochgradig ansteckend für alle, die Musik nicht nur hören sondern auch spüren möchten. Kultur kann sehr wohltuend sein, gerade in Zeiten wie diesen. Sedou und Franz Schmuck brachten eine schöne Sammlung von Handwerkskunst mit, das passte stimmig zu einem rundum gelungenen Abend, bei dem trotz sorgfältiger Einhaltung der Corona-Regeln das Virus für einige Stunden in Vergessenheit geriet.
Fotos: Roman Wagner
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