Platter befürchtet keinen Mega-Stau am Brenner
Man sei mit Südtirol bzw. Italien gut abgestimmt. "Tiroltag 2020" beim Forum Alpbach.
Der Megastau im Zuge der Grenzkontrollen bei der Einreise nach Österreich in der Nacht auf Sonntag in Kärnten lässt Tirols LH Günther Platter (ÖVP) nicht dasselbe Szenario am Brenner befürchten. "Bei uns ist das gut über die Bühne gegangen", sagte Platter im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach. Man sei zudem mit Südtirol bzw. Italien gut abgestimmt.
"Wir haben Interesse daran, dass die Gesundheitskontrollen durchgeführt werden. Aber so, dass die Flüssigkeit des Verkehrs aufrechterhalten wird", meinte Platter. Dies stelle angesichts des Urlauberreiseverkehrs eine "herausfordernde Situation dar, mit oder ohne Corona". Die Situation am Brenner wäre zudem nicht mit jener in Kärnten vergleichbar. Das südliche Bundesland sei aufgrund der zahlreichen Rückkehrer aus Kroatien bzw. dem Balkan "wesentlich mehr betroffen". Aufkeimende politische Kritik am Vorgehen der Bundesregierung wollte Platter nicht kommentieren.
In Tirol habe man jedenfalls im Vorfeld bereits "abfedernde Maßnahmen" mit Südtirol getroffen, zeigte sich der Landeshauptmann zufrieden. Dem schloss sich auch Südtirols Landeschef Arno Kompatscher (SVP) an. In Bezug auf die Kontrollen habe es eine "gute Abstimmung" gegeben. Dies sei ein Beispiel für die notwendige, intensive Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol bestehend aus dem Bundesland Tirol, Südtirol und dem Trentino, erklärte Kompatscher im Rahmen des Pressgespräches, das den "Tiroltag 2020" der Europaregion im Rahmen des Forums zum Inhalt hatte.
Platter zeigte sich indes trotz signifikant steigender Corona-Infiziertenzahlen weiter zuversichtlich, dass es zu keiner Grenzschließung am Brenner mehr kommen wird: "Wir werden alles daran setzen, dass es keine Grenzschließung mehr geben wird". Eine der Maßnahmen, die dies verhindern soll, seien eben jene "anlassbezogenen Gesundheitskontrollen".
In Bezug auf die Europaregion betonten Platter, Kompatscher und der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit. Letztere sei gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen besonders wichtig, so Kompatscher und kritisierte, dass dies "nicht allen handelnden Personen in Europa" bewusst sei. Jene würden eher auf "nationale Alleingänge" setzen. Alle drei Landeshauptleute streben eine Reform der Organe und Einrichtungen der Euregio an, wie etwa eine Aufwertung der Versammlung. Platter verwies zudem auf aktuelle Projekte. Dazu zählte beispielsweise eine gemeinsame Wasserstoffstrategie sowie geplante Innovationen wie eine Euregio-Katastrophenschutzübung und einen Euregio-Wetterbericht.
Das Forum Alpbach wird am frühen Sonntagabend eröffnet - mit Reden von Bundespräsident Van der Bellen und Forumspräsident Franz Fischler im Congress-Zentrum. Der seit 1945 existierende Kongress geht heuer Corona-bedingt neue Wege und findet vorwiegend online statt.
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