Das am vergangenen Sonntag nur für eine Nacht präsentierte Christus-Motiv erstreckt sich über nicht weniger als 500 Höhenmeter (!) und ist ein herausragendes Beispiel für diese Kunst. Wir haben seine Schöpfer gebeten, uns die Umsetzung etwas näher zu erklären.
Und hier sind die einzelnen Schritte der Realisierung. Der erst 19-jährige Martin Stotter hat das Motiv entworfen und in 14-tägiger Arbeit auf dem PC vorgeplant. Die Skizze, aufgelöst in einzelne Punkte, wurde anschließend in ein Foto der gebirgigen Landschaft übertragen.
Ab hier beginnt das „Malen nach Zahlen”. Herbert Oberhauser übernahm die PC-Animation und arbeitete den Christuskopf in ein Vermessungsprogramm ein. Sein ehemaliger Kollege im Vermessungsbüro Rohracher, Alexander Mitterer, druckte sämtliche Koordinaten auf Papier aus.
Wie auf den Zeichnungen oben gut zu sehen ist, erhielt jede der Geokoordinaten eine Nummer, dann wurden drei Segmente abgegrenzt (Bild rechts) und die einzelnen Sektoren jeweils einem Verantwortlichen zugeteilt.
Doch wie findet man nun die Punkte im Gelände? Auch dieser Vorgang ist aufwändig und arbeitsteilig. Herbert Oberhauser und Josef Baumgartner postierten sich dazu auf dem Parkplatz unterhalb der Tammerburg und erteilten drei Teams, die im Gelände unterwegs waren, Anweisungen per Funk. Jeder einzelne Punkt wurde mit dem Vermessungsgerät bestimmt und dann optisch auf wenige Meter genau feinjustiert!
Insgesamt 123 Punkte wurden so ermittelt. Die drei Teams ebneten für jeden einzelnen Punkt einen Platz im felsdurchsetzten Gelände. Pro Punkt wurde ein flacher Stein eingepasst samt Stempel mit der jeweiligen Nummer. Von 8:00 Uhr früh bis 14:30 Uhr waren die Teams durchgehend im Einsatz, dann waren 123 Punkte gesetzt.
Am Freitag, 24. Juli, trug dann ein Team mit 28 Personen rund um Christian Sporer das Alukreuz von der Thurner Alm auf die Schleinitz. Davon gibt es ein kurzes Video:
Zu diesem Zeitpunkt waren nicht nur die Kreuzträger unterwegs, sondern auch ein sechsköpfiges Team, das vom Preinberger Lanach aus die Kerzen für den Christuskopf in Depots im Gelände platzierte. Drei Männer trugen ihre Kerzenrucksäcke dabei bis weit oberhalb des Priniz.
Samstag, 25. Juli, der große Tag. Zum Glück spielt das Wetter mit! 33 Akteure trafen sich beim Feuerwehrhaus Oberdrum und machten sich auf den Weg. Bei Einbruch der Dunkelheit, um 20:45 Uhr entzündeten sie die 123 Feuer, die das Motiv eines Christuskopfes in der Bergflanke der Schleinitz aufleuchten ließen!
Und so sah das Kunstwerk am Ende aus, flankiert vom leuchtenden Heimkehrerkreuz, dem von Herzjesu bekannten IHS-Zeichen und weiteren Bergfeuern auf dem Schleinitzgrat.
4 Postings
Gratulieren würde ich auch den Oberlienzern die auch einen grossen Teil zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.
Vielen Dank für den Bericht und die Bilder!
Und vielen Dank allen Beteiligten bei Planung und Ausführung - eine Meisterleistung!
tolle leistung der oberdrumer individualisten !
Das ist wirklich sehr beeindruckend mit wieviel Aufwand dies ermöglicht wurde. Danke an alle Helfer. Chapeau!
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren