Fundierte Wissensvermittlung gepaart mit realer Forschung und Entwicklung: Bereits in der Bachelor-Phase ihres Studiums werden die angehenden Mechatronikerinnen und Mechatroniker am Campus Technik Lienz in praxisnahe wissenschaftliche Projekte involviert. Nicht als kleine Rädchen am Wagen, sondern als Schlüsselkräfte.
Ein derart hoher und qualifizierter Praxisbezug ist selten an österreichischen Hochschulen. Möglich ist er "dank exzellenter Kooperationen mit herausragenden technischen Unternehmen in der Region", wie der wissenschaftliche Leiter Univ.-Prof. Fadi Dohnal betont. In Verbindung mit einem außergewöhnlich guten Betreuungsverhältnis sowie einem standortübergreifenden Campus-Konzept erkennt Dohnal Parallelen zu amerikanischen Eliteunis. Nicht zuletzt deshalb werde die kleine Mechatronik-Universität in Lienz gerne von Doktoranden für ihre Dissertationsprojekte auserkoren.
Für dolomitenstadt.at Grund genug, den ersten Absolventen auf ihrem Campus an der Isel einen Besuch abzustatten und über ihre Abschlussarbeiten für den akademischen Grad „Bachelor of Science“ zu sprechen. Den Start machen Lukas Kühbacher und Philipp Bergerweiß, die vor vier Jahren als Pioniere in den Studiengang an der UMIT in Lienz gestartet sind. Weitere Projektvorstellungen folgen.
Eindrucksvoll belegen die beiden ihre fachliche Expertise und präsentieren Ergebnisse, die durchaus Unterhaltungswert haben. Lukas Kühbacher hat sich für sein Projekt von Portraitmalern in beliebten Urlaubsorten inspirieren lassen, die (mehr oder weniger gelungene) Zeichnungen von Touristen anfertigen. Sein selbst entwickelter Zeichenplotter kann dies auch, allerdings originalgetreu auf Basis eines Fotos. Die hochkomplexe kinematische Erfindung erstellt via Seilroboter auf der Grundlage von Fotos künstlerisch angehauchte Linienbilder der Porträtierten. Gezeichnet wird mit einem Fineliner. „Es geht hier auch viel um die Erfassung und Verarbeitung von Fotos. Damit der Roboter ein Bild verwenden kann, muss es zuerst entsprechend bearbeitet und in Maschinensprache übersetzt werden“, so der Student, der sich schon immer für Fotografie und Grafikdesign interessiert hat.
Philipp Bergerweiß hat für die Division für Mechatronik in Lienz unter der Leitung von Fadi Dohnal einen 30 Zentimeter hohen Tisch-Segway entwickelt, der per Handy oder per Controller gesteuert werden kann. Der programmieraufwändige, selbstbalancierende Roboter mit zwei Rädern auf einer Achse kann als Prototyp adaptiert und in verschiedene Anwendungen integriert oder einfach als Fun-Gerät genutzt werden.
In technischer Hinsicht bestand die Herausforderung v.a. darin, eine Regelung zu entwickeln, welche den Segway in Balance hält und es trotzdem ermöglicht, den Roboter in jede beliebige Richtung zu lenken. Besonders fasziniert Bergerweiß an seinem Projekt, dass es alle drei Teilbereiche der Mechatronik vereint: Mechanik, Elektronik und Informatik. „Dabei habe ich meine Leidenschaft für die Informatik entdeckt, die ich gleich im Anschluss als studentischer Mitarbeiter zur Unterstützung in einem Firmenprojekt entfalten konnte“, meint der Absolvent, der in weiterer Folge seinen Master im Bereich der Informatik machen möchte.
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