MPreis stoppt Verkauf von Tönnies-Fleisch
Das Unternehmen verarbeitet auch deutsches Fleisch. LK fordert Herkunftskennzeichnung.
Der deutsche Fleischkonzern Tönnies mit Stammsitz in Nordrhein-Westfalen steht wegen eines Corona-Virusausbruchs in den Schlagzeilen. Inzwischen wurden über 1.500 Infektionen unter den Mitarbeitern nachgewiesen.
Eine Übertragung des Virus über Lebensmittel kann laut derzeitigem Wissensstand ausgeschlossen werden. Das bestätigt der Sprecher der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) Werner Windhager gegenüber der Tiroler Tageszeitung: „Selbst wenn ein Arbeiter draufhusten würde, wäre es unwahrscheinlich, dass das Virus infektiös wäre, wenn das Fleisch ins Regal kommt.“ Im Zuge der Affäre stellte sich nämlich heraus, dass auch in Tirol Tönnies-Fleisch verarbeitet und verkauft wird. Die Lebensmittelkette MPreis stellte die Auslieferung der betroffenen Waren nun ein.
„Unter der Marke Alpenmetzgerei verarbeiten und vertreiben wir ausschließlich AMA zertifiziertes Frischfleisch aus Österreich. Auf Grund der beschränkten Warenverfügbarkeit aus Österreich wird aktuell auch Schweinefilet aus zertifizierten deutschen Betrieben zugekauft,“ steht auf der Website von MPreis etwas widersprüchlich zu lesen. Bezogen und verarbeitet wurde auch Tönnies-Fleisch.
Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger hält in einer aktuellen Presseaussendung dagegen, dass in Österreich eine hundertprozentige Eigenversorgung mit Schweinefleisch möglich sei. Da es trotzdem zu Importen kommt, fordert die Landwirtschaftskammer eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Primärzutaten, die in weiterer Folge verarbeitet werden. Ein entsprechender Entschließungsantrag wurde im Nationalrat letzte Woche eingebracht.
25 Postings
frage mich, wie man heutzutage überhaupt noch fleisch essen kann.
ja wirklich! wenn man das alles beobachtet, was in letzter Zeit so passiert ist, die Coronapandemie hätte eigentlich auch eine Chance sein können unser Tun zu hinterfragen. (und ich spreche nicht von den Menschen die ihren Job verloren haben). Aber stattdessen? Die Jungen beschimpfen die Alten, dass sie ein paar Wochen nit uneingeschränkt tun konnten was sie wollten- dabei sind es unsere Altvorderen, die geschaffen haben worauf wir uns heute ausruhen können. Pädagogen und Psychologen sagen, dass unsere Kinder bleibende Schäden davontragen, weil sie ihre Freunde 2 Monate nicht sehen konnten. Dabei vergessen sie aber offensichtlich dass Kinder in den Kriegsgebieten dieser Welt nichts anderes kennen als Blut und Mord und sich verstecken und hungern. Unsere Nutztiere müssen unter katastrophalsten Umständen in dunklen, stinkenden und dreckigen Ställen ihr Leben fristen, damit wir mindestens 5x die Woche unsere Portion Antibiotikafleisch zu Gemüte führen können, das nicht mehr kosten darf 3,99/kg. Fur die meisten dieser Kreaturen ist wohl der Tod eine Erlôsung. Die ausländischen Arbeitskräfte in den diversen Fabriken behandeln wir nicht viel besser. Wir kaufen kiloweise Schokolade, wo die Kakaobohnen von verkauften oder entführen Kindern geerntet werden müssen, ohne Lohn aber dafür mit Mißbrauch dahinvegetieren. wir brauchen jedes Jahr ein neues Handy wohl wissend dass die seltenen Erden von 5jährigen aus Erdlöchern gegraben werden, die oft genug einbrechen und die Kinder begraben und als Krönung des Ganzen werden Milliarden ausgegeben um einen Planeten 2.0 zu finden. Aber vielleicht gibts ja noch Hoffnung für uns, vielleicht machen es die Jungen besser. Bin schon gespannt auf stimme nicht zu - die sind dann wohl der beste Beweis für meine Gedanken.
Immer wieder wird der Kunde belogen. Und selbst wenn man hundert Gütesiegel und klingende Namen wählt - es bleibt die Versuchung der Produzenten zu betrügen zu groß. Immer wieder wird auch dem Kunden die Schuld gegeben - ein leicht durchschaubares Spiel des Handels. Woher soll ein durchschnittlicher Kunde im Markt die Zeit und das Wissen hernehmen, um die von Psychologen ausgeklügelten Marketigschmähs zu durchschauen ? Der hat ganz andere Probleme und das wird vom Handel schamlos ausgenutzt. Und dass die Kunden so sehr auf den Preis schauen, hat vielleicht doch mit der grassierenden Umverteilung von Arm nach Reich zu tun. Die Geldbörsen der Unter- und Mittelschicht werden halt nicht dicker - nur die der Gewinner dieses Wahnsinns.
Diese Aufregung ist wohl etwas gekünstelt. Die Arbeitsbedienungen von Arbeitern interessiert in vielen Bereichen die Kundschaft nur bedingt bzw. gar nicht. Ob in Schlachthöfen, bei Erntehelfern, in der Bekleidungsindustrie usw.
Letztendlich hört die Empörung beim Preis auf. Als Beispiel doppelt so viel fürs Fleisch zahlen um tiergerechte Haltung, stressfreie Schlachtung für die Tiere und vernünftig entlohnte Mitarbeiter zu ermöglichen (menschenwürdige Unterkünfte für die osteuropäischen Zeitarbeiter usw.) – da greifen viele dann doch wieder zum Billigfleisch.
Die Firma Tönnis ist nur ein Beispiel von vielen – und zum Glück in Deutschland, da lässt es sich noch leichter schimpfen.
Nebenbei bei der Alpenmetzgerei steht nirgends geschrieben, dass sie nur einheimisches Fleisch veredeln/verarbeiten – zumindest kann ich keine solche Aussage finden.
Und ja - geht zur lokalen Metzgerei, zum Bauer in der Nähe und kauft dort die Produkte. Das machen halt - auch nach solchen Meldungen - nach wie vor zu wenige.
"Unter der Marke Alpenmetzgerei verarbeiten und vertreiben wir ausschließlich AMA zertifiziertes Frischfleisch aus Österreich." So stehts geschrieben auf der Homepage von M-Preis: https://www.mpreis.at/vielfalt/unsere-marken/alpenmetzgerei
.....allerdings steht im nächsten Satz: "Auf Grund der beschränkten Warenverfügbarkeit aus Österreich wird aktuell auch Schweinefilet aus zertifizierten deutschen Betrieben zugekauft. Für die Wurstproduktion wird neben österreichischem Fleisch auch qualitätsgeprüftes Fleisch aus Deutschland verwendet."
Ausschließlich österreichisch aber doch nicht. Doppelte Irreführung von M-Preis. Absolut untragbar.
Wieder einmal danke an Markus Wilhelm, dem wohl wichtigsten Tiroler in diesen Zeiten.
interessant. Im Internet gibt´s super Werkzeuge und Archive. Da kann man nachschauen, was früher auf einer Homepage gestanden ist. Im November 2019 stand dort folgendes:
Seit Mai 2019 können alle Alpenmetzgerei Produkte außerdem das renommierte AMA-Gütesiegel tragen - ein weiteres Merkmal zur Qualitätssicherung unseres heimischen Fleischs. (https://web.archive.org/web/20191105160344/https://www.mpreis.at/vielfalt/unsere-marken/alpenmetzgerei)
AMA Gütesiegel für Fleisch: Um Fleisch mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel auszeichnen zu können, müssen die Tiere hier geboren, gefüttert, geschlachtet und zerlegt worden sein. Strenge Kontrollen garantieren das. Die Herkunft wird von der Geburt bis zur Schlachtung genau erfasst.
der mensch ist wie immer kurz schockiert u. macht dann doch weiter wie bisher.
...er macht nicht weiter wie bisher! Ich für meinen Teil habe in meiner Naivität geglaubt, dass die Alpenmetzgerei von M-Preis eine kleine, feine Metzgerei sei. Ich wurde in die Irre geführt. Meine Lehre daraus: Ich esse weniger Fleisch und dafür gutes - aber sicher nie mehr von M-Preis!
@anton2009: keine Sorge, ich war auch so gutgläubig.
wie einfältig muß man sein, um zu glauben eine kleine metzgerei kann einen großen filialisten versorgen. auch der lokale osttiroler metzger ortner wird ohne zukäufe nicht auskommen. hab mir allerdings kürzlich von genannter alpenmetzgerei ein stück fleisch für einen rostbraten geholt, muß sagen, gerne wieder!
und wo sind diese menschen, die ihr fleisch immer beim bauern des vertrauens um's eck kaufen? jetzt will es wieder niemand gewesen sein. nachfrage bestimmt halt auch das angebot.
ich gehöre leider auch zu denen, die, wenn es beim Bauern mal kein Fleisch gab, auch in die supermarkttheke gegriffen haben- . zwar immer mit Fokus auf heimische Produkte, doch wie man sieht, ist man dabei auch nicht auf der sicheren seite. ich habe drauf vertraut, dass die Angaben stimmen= Fehler
Auch die Qualität des AMA-SIegels ist hinterfragenswert, wohl mehr ein Marketing - Gag denn eine echte Qualitätskontrolle
völlig legitimer Zweifel. Was/Wem darf man noch glauben?!
Ja das AMA Gütesiegel ist ein ziemlich zahnloses Ding. Aber solange im Landwirtschaftsministerium vollkommen visionslose Leute das Sagen haben , die im Bauernbund groß geworden sind, wird sich das nicht ändern.
M-Preis blieb nichts anderes übrig, als in dieser Sache nun klein bei zu geben. Auf die dietiwag.org ist schon seit 4 Tagen ein verräterisches Foto von einem Tönnies-Sattelzug in heimatlichen Gefilden abgebildet. Laut TT hat auch - war ja auch nicht anders zu erwarten - Handl Tyrol den Bezug von Tönnies Fleisch eingestanden ...
Alpenmetzgerei mit Gütersloh-Fleisch?!?! Wenn der so regional-bewusste M-Preis nicht deutsches Industrie-Massenfleisch unter der Marke Alpenmetzgerei verkaufen würde, bräuchte er den Verkauf jetzt auch nicht stoppen. Ehrliche Produktinfo geht anders.
Die Lebensmittelindustrie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Herkunftskennzeichnung!! Warum wohl??
Und wenn die Firma M-Preis kein billiges Fleisch in Österreich bekommt kauft sich halt den billigen Dreck aus Deutschland.
jaja, die Adlerrunde...
Geierrunde tat besser passen.
Meinst du die Tiroler Adler Runde? In der Karl und Karl Christian Handl (Handl Tyrol GmbH) Mitglieder sind? Handl produziert geräucherte und luftgetrocknete Fleischspezialitäten und ist bei M-Preis stark vertreten. Über die Vernetzung der "Adler" und Nähe zur Politik habe ich schon öfters gepostet https://www.derstandard.at/story/2000116501980/adler-mit-einfluss-wie-eng-tirols-unternehmer-mit-der-politik
" dass auch in Tirol Tönnies-Fleisch verarbeitet und verkauft wird."
Soviel zu heimischer Alpenmetzgerei.
das war's. ab jetzt kaufe ich endgültig alle Fleisch- und Wurstwaren beim Bauern ums Eck. Und wenn dieser mal kein Fleisch etc für mich hat, dann esse ich eben keines ...und Schluss.
Ja, ich kann nicht glauben, dass die Österreicher mehr Schweinefleisch "brauchen" als in Ö produziert werden kann... Herkunft Österreich sagt halt auch nicht viel aus über Haltungs- und Schlachtbedingungen. Im Moment ist mit die Fleischlust ganz abhanden gekommen...
Ein Teil unseres Schweinefleischs wird bis nach China verkauft. Die wollen eben auch Qualität. Dafür importieren wir dann Fleisch aus dem Ausland....
Das Herumfahren mit den Lastern ist noch immer zu billig. Eigentlich sollten die Waren dort produziert werden, wo sie verbraucht werden.
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