Es ist geschafft: In der Nordröhre des Koralmtunnels zwischen Kärnten und der Steiermark erfolgte heute, Mittwoch, der Durchschlag. Damit sind 18 Jahre nach den Probebohrungen alle Vortriebsarbeiten für die beiden Röhren des 33 Kilometer langen Koralmtunnels abgeschlossen.
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser wertete diesen Baufortschritt als positives Signal nach der schwierigen Phase durch die Covid19-Beschränkungen: „Bauprojekte wie dieses sichern das Bestehen von heimischen Unternehmen und schaffen dringend nötige Arbeitsplätze. Der heutige Tag vereint uns zudem noch mehr mit Europa.“
Die künftig verkürzte Reisezeit von 45 Minuten zwischen Klagenfurt und Graz hebe laut Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig die Lebensqualität in Kärnten und steigere die Attraktivität für neue Betriebsansiedelungen in Kärnten.
Die 130 Kilometer lange Hochleistungsstrecke zwischen den beiden Landeshauptstädten ist ein Jahrhundertprojekt mit einer Investitionssumme von 5,4 Milliarden Euro. Das Land Kärnten und die Steiermark leisten auf Basis einer Vereinbarung mit den ÖBB in 18 Raten einen Zuschuss von jeweils 140 Millionen Euro. Der Koralmtunnel wird der längste Eisenbahntunnel Österreichs und der sechstlängste weltweit.
Tausende Menschen und 3 Megabohrer
45.480 Meter haben alle drei Megabohrer zusammen im Koralmtunnel innerhalb von sieben Jahren zurückgelegt. Mit jeweils 10.000 PS und 2.500 Tonnen Gewicht haben sie sich Meter für Meter durch den Berg gekämpft. Der Rest wurde in „Handarbeit“ erledigt – mittels Bagger- und Sprengarbeiten. Mehrere Tausend Menschen waren über die Jahre am Bau des Koralmtunnels beteiligt – aktuell sind es rund 800. Nach dem letzten Durchschlag steht jetzt auch auf Kärntner Seite der Innenausbau voll im Fokus. Rund zwei Drittel der Tunnelröhren werden mit einer zusätzlichen Innenschale ausgerüstet. Von steirischer Seite aus ist rund die Hälfte bereits geschafft.
Mit dem Durchschlag in der Nordröhre ist übrigens nicht nur der Vortrieb beim Koralmtunnel geschafft. An der gesamten Koralmbahn sind damit alle Vortriebsarbeiten fertiggestellt. Weite Teile der Koralmbahn in Unterkärnten wurden auch schon im Rohbau fertiggestellt – darunter beispielsweise die Tunnelkette St. Kanzian und das zweitlängste Tunnelsystem der Koralmbahn, der Granitztaltunnel. Und es geht laut ÖBB „im Eiltempo“ weiter. Derzeit entstehen parallel die Bahnhöfe St. Paul im Lavanttal und Weststeiermark sowie weitere offene Abschnitte.
gerade in Krisenzeiten ist faktenorientierte und schnelle Information wichtig.
Wir arbeiten trotz Rückgang bei den Werbeeinnahmen mit großem Einsatz, um Sie bestmöglich – und kostenlos! – zu informieren.
Wenn Sie unsere journalistische Arbeit mit einem einmaligen Beitrag unterstützen möchten, haben Sie jetzt Gelegenheit dazu. Wir würden uns freuen!
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen. Anmelden oder Registrieren
Wir verwenden Cookies um den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Durch die weitere Nutzung der Website, stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung zu.
Keine Postings
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren