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Aktivistin verlangt mündliche Entschuldigung von Geisler

Relativierung des „Luder-Sagers“ gegenüber Medien sorgt für weitere Kritik am Landesrat.

Tirols Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) hat sich nach seinem "Widerwärtiges Luder"-Sager gegenüber einer WWF-Aktivistin nun auch schriftlich bei der Frau entschuldigt. Er habe der WWF-Vertreterin nach seiner öffentlichen Entschuldigung nun auch ein "persönliches Schreiben" geschickt, so Geisler gegenüber der APA. Die Aktivistin beharrt aber auf einer mündlichen Entschuldigung. Die von Geisler als "widerwärtiges Luder" bezeichnete WWF-Aktivistin will es nicht bei einer schriftlichen Entschuldigung bewenden lassen, sondern verlangt auch eine mündliche Entschuldigung Geislers. "Ich fordere, dass er das auch mündlich zu mir sagt", meinte die Frau im Ö1-"Mittagsjournal". Zu einer mündlichen Entschuldigung dürfte es auch kommen, denn eine Sprecherin Geislers sagte der APA, dass der Landeshauptmannstellvertreter zu einem persönlichen Gespräch bereit sei: "Einem solchen steht nichts entgegen."
Hohe Wellen schlägt nach wie vor eine Bemerkung des Tiroler Landesrates Josef Geisler, der bei der Übergabe einer Petition des WWF eine Umweltaktivistin als „widerwärtiges Luder“ bezeichnete. Regierungskollegin Ingrid Felipe von den Grünen will die Entgleisung überhört haben. Foto: WWF
"Eine reine Entschuldigung mittels übermitteltem PDF-Dokument reicht mir nicht aus", ließ die WWF-Aktivistin Geisler wissen. Zudem wolle sie, dass Geisler dies auch "medial korrigiert". Denn die Art und Weise, wie der Politiker am Donnerstag die Entschuldigung über die Medien ausgerichtet habe, sei "sehr fadenscheinig" gewesen und habe der "Beleidigung eine Verleumdung noch oben draufgesetzt". Die WWF-Mitarbeiterin sprach von einer "extremen Entgleisung" Geislers, die "frauenverachtend" gewesen sei und einen "Umgang mit Naturschutz deutlich macht, der einfach skandalös ist". Unterdessen meldete sich auch Tirols ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter in der Sache zu Wort. Er sprach von einer "indiskutablen Entgleisung" seines Regierungsmitgliedes. Für diese habe sich Geisler aber "richtigerweise sofort in aller Form öffentlich und auch persönlich bei der Umweltaktivistin entschuldigt". Erneute Kritik erntete der ÖVP-Politiker Geisler indes von Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha (Grüne), die bereits gestern durch eine aus Koalitionsperspektive sehr unverblümte Kritik aufhorchen ließ und Geisler nicht nur Sexismus vorwarf, sondern auch Verdrehung der Tatsachen in seiner ersten Rechtfertigung. Jicha stößt sich auch daran, dass die Aussage "widerwärtiges Luder" mit "Jägerlatein und anderen Erklärungsversuchen" in der "Süddeutschen Zeitung" relativiert worden sei. Dies mache die Sache noch schlimmer. "Wenn 'widerwärtiges Luder' nicht sexistisch ist, was dann", so Jicha. Für sexistische Aussagen dürfe es im Jahr 2020 keinen Platz in der Politik geben: "Wer das als Inhaber eines hohen Amtes nicht verstanden hat, ist deplatziert". Geisler hatte gegenüber der Zeitung erklärt, „Luder“ sei in der Jägersprache ein Köder zum Anlocken von Raubtieren.

17 Postings

Pfauenauge
vor 4 Jahren

Eine Vertreterin des WWF übergibt an den Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol eine Petition. Dieser in seinem Wirkungsumfang überschaubare Vorgang gewinnt an Bedeutung, nicht, weil diese Petition nun bei der Planung und Umsetzung der entsprechenden Vorhaben berücksichtigt wird, sondern weil der gewählte Volksvertreter sich in einer völlig unangemessenen Weise über die Vertreterin des WWF äußert. Diese Verhaltensweise motiviert schon die Überlegung, ob solche abfälligen und beleidigenden Äußerungen einer in politischer Verantwortung stehenden Person ihres Amtes und ihrer Aufgabe würdig ist. Nach Schutz von Thun ist jede Äußerung eine "Selbstkundgabe" ...

 
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tauernwind
vor 4 Jahren

Unabhängig von dieser Situation, wenn jemand aus seiner Überzeugung bzw. Einstellung eine Aussage trifft oder eine Handlung setzt ist es nun mal so.

Für mich sind Enschuldigungen kein Zeichen einer nachhaltig geänderten Einstellung sondern lediglich lediglich ein Bedauern, daß man seine Meinung kund getan hat oder schlimmer noch das man ertappt wurde.

Also, was soll eine Entschuldigung bringen oder so etwas ist schlicht weg nicht enschuldigbar.

Provozierte Aussagen kann es natürlich immer geben aber in einer entsprechenden, volksvertretenden Position sollte man so etwas eigentlich im Griff haben.

 
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gaia
vor 4 Jahren

Knapp über die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist weiblich... Schämen soll er sich der Geisler für so ein Verhalten. Es ist einfach respektlos... Bringt Frau Argumente vehemend und kämpferisch vor, wird gleich mit unterster Schublade darauf geantwortet (Luada, Emanze, etc.), vertritt Mann seine Argumente mit Nachdruck wird mit Lob oft nicht gespart... Ich hätte als Jugendliche nicht gedacht, dass es heute noch um solche Themen geht, ich hab mir ausgemalt, dass man sich zusammentut und längst die wichtigeren Probleme gemeinsam behandelt. Also hoff ich weiter....

 
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Pichlerj
vor 4 Jahren

Sind das die großen Sorgen und Probleme im Land? Hat nicht jeder in seinem Leben einmal ein ähnliches Schimpfwort benutzt? Und außerdem hat er "Luada"gesagt! Die Dame vom WWF hat gesprochen, wie aus einem Maschinengewehr geschossen. Kaum zu verstehen! Also beruhigt euch!

 
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    LauschTark
    vor 4 Jahren

    @Pichlerj

    Ich schätze Sie sind ein Mann?!

    Ich schätze Sie sind in eine Zeit hineingeboren worden und aufgewachsen, die von Männern dominiert wurde?!

    Wir alle, auch Sie, leben aber in der Gegenwart und nicht mehr in der ewig-gestrigen Vergangenheit. Im Heute sagt man(n) so etwas nicht. Zu niemandem. Egal welchen Geschlechts, welcher Herkunft oder welcher Religion! Und das aus reinem Selbstverständnis. Mich würde Ihre Reaktion interessieren, wenn Ihre Tochter, Frau, Enkelin etc. von einem L A N D E S P O L I T I K E R als "wiadawärtigs Luada" bezeichnet worden wäre. Ich schätze, da hätten Sie sprichwörtlich die Flinte aus dem Schuppen geholt. Zudem gilt es den Fakten ins Auge zu Blicken. Diesbezüglich wurde die "Dame vom WWF" von Geisler unterbrochen und nicht umgekehrt. Dass man Menschen während einer Unterhaltung nicht unterbricht, ist wahrscheinlich auch an Ihnen während Ihrer Erziehung nicht spurlos vorrübergegangen. https://www.dolomitenstadt.at/2020/06/04/geisler-nennt-wwf-aktivistin-widerwaertiges-luder/

    Also, ziehen Sie sich das Video rein, vergleichen Sie das im Kontext Gesprochene mit Ihrem (verzerrten) Eindruck und schließen Sie sich gleich mit dem Geisler zu einer öffentlichen Entschuldigung zusammen. Warum? Weil Sie, ebenso wie Geisler, ein Sexist sind! Was Sie zu einem Sexisten macht und warum das Ihrer Umwelt schadet, können Sie an dieser Stelle gerne nachgoogeln ...

    Und ja, Tirol hat neben strukturellem Sexismus offenbar noch ein weiteres Problem, das der WWF im Zuge der Unterschriftenabgabe an Geisler offenlegen wollte: Das Pumpspeicherkraftwerk Sellrain-Silz wird gerade erweitert. Gegen diesen Baubescheid legte der ÖAV Revision ein. Der Verwaltungsgerichtshof hat noch nichts entschieden ABER trotzdem wurden die Bauarbeiten bereits gestartet. Falls der Revision stattgegeben wird, wurde ein alpiner Naturraum widerrechtlich und unwiederruflich zerstört. Und noch einmal: Das geht so nicht!

    Das sind eben gerade DIE großen Sorgen und Probleme Tirols: - Der Naturraum wird im wahrsten Sinne des Wortes planiert, der letztlich jenen Wirtschaftszweig füttert, von dem "wir" Tiroler*innen abhängig sind wie das Kalb von der Muttermilch - dem Tourismus. - Alteingesessene Politiker*innen, die es nicht kapiert haben/nie kapieren werden, dass uns nur der Blick über den Tellerrand, gegenseitige Toleranz und solidarisch-nachhaltiges Denken und Handeln längerfristig weiterbringen wird. Und noch ein letztes Mal: Sexismus gehört keinesfalls dazu!

     
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      Pichlerj
      vor 4 Jahren

      Ja, ich bin ein Mann. Aber ihre Vorurteile sind widerlich. Also: In der Ruhe liegt die Kraft, sagt man!

       
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      Cha447
      vor 4 Jahren

      Amen 😷🤦

       
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      Naturbursch
      vor 4 Jahren

      Sie haben recht und Herr pichlerj hat nix verstanden...

      was sind den unsere Probleme wenn Sexismus und Umweltzerstörung und die damit verbundene beraubung unserer Lebensgrundlage nicht dazu gehören? 😋

       
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    Franz Brugger
    vor 4 Jahren

    Die Kombination macht's.

    Ein LH-Stellvertreter sollt nicht "Luada" sagen, auf keinen Fall aber "widerwärtiges Luada".

    Dass wahrscheinlich viele schon mal "Luada "gesagt oder gedacht haben entschuldigt Geisler nicht, sollte jenen (mich eingeschlossen) aber zum Nachdenken bringen.

     
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Aspasia
vor 4 Jahren

Sshr traurig, die Riege der derzeitigen ÖVP-Politiker. Da denkt man schon seufzend zurück an Franz Fischler, Elisabeth Zanon oder Fritz Dinkhauser.... Und auch bei den Grünen: Felipe ist einfach unpackbar patschert und inkompetent... Da gab es auch einmal ganz andere, z. B. Eva Lichtenberger, Franz Klug ... Aber wer was draufhat, geht heute wohl nur mehr selten in die Politik, leider. Man müsste darüber nachdenken, wie man wieder mehr hochkompetente Personen für politische Ämter motivieren könnte...

 
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Chronos
vor 4 Jahren

Habe ich da richtig gelesen: „LHStv. Geisler ist nun zu einem persönlichen Gespräch bereit“

Fein, er ist bereit!!! Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Herr Geisler lässt gegenüber der WWF-Aktivistin absolut keine Demut erkennen. Er begibt sich auf die tiefe Stufe, steigt vom Thron und bemüßigt sich mit der WWF-Aktivistin auf Augenhöhe zu einem persönlichen Gespräch. In diesem Zusammenhang eine Wortwahl, welche einem Monarchen oder Diktators zuzuschreiben wäre, aber keinesfalls einem gewählten Mandatar!

Wo bleibt der Respekt der jungen Dame gegenüber? Schande, dass Politiker in einer solchen Funktion (ÖVP-Landesrat u. LHStv) rüpelhaft und hämisch grinsend solche Ausdrücke von sich geben!

Aufrichtige Entschuldigung und gleichzeitig sofortigen Rücktritt, Herr Geisler!!!

PS: Herr verwende ich nur der Höflichkeit Willen. Grundsätzlich verwendet man „Herr“ für gebildete, ehrenwerte, kultivierte, gepflegte Männer. Dieser „Herr“ ist alles andere (-schreibe ich hier nicht). Gebildet und Ehrenwert aber auf keinem Fall!

 
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osttirol20
vor 4 Jahren

Bezüglich der Haltung zur eigenen Unfähigkeit als Politiker steht Geisler seinen türkisen Parteikollegen Platter, Tilg & Co ebenso wie der grünen Koalitionspartnerinnen Felipe in nichts nach.

Diese dilettantischen Protagonisten in der Tiroler Landesregierung sind allsamt einfach nur mehr lächerlich und keinesfalls würdige Volksvertreter!!!

 
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    unholdenbank
    vor 4 Jahren

    Warum schimpfen denn die Bürger immer auf ihre "unfähigen Volksvertreter" ? Diese haben sie ja selber gewählt !!!!! Keiner kann hintennach sagen : " Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts". Oder kümmern sich die Wähler nicht darum, wen oder was sie wählen, sondern machen ihr Häkchen dort, wo der Papa es schon gemacht hat, oder wo der Pfarrer gesagt hat, es gehört dort hin. Bin mir sicher, dass weit mehr als 80% niemals das Parteiprogramm der Partei, die sie gewählt haben, gelesen haben. Habt doch vielleicht einmal den Mut, ganz neue Wege zu beschreiten und auch, ja auch selber politische Verantwortung zu übernehmen. Bequemer ists halt, alle 5-6 Jahre ein Häkchen zu machen, um dann schimpfen zu können.

     
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PdL
vor 4 Jahren

Wenn derartige Politiker nach solchen Entgleisungen weiterhin im Amt bleiben, darf es nicht mehr verwundern, dass der Respekt gegenüber Politik und Rechtsstaat schwindet, was wiederum hochgradig gefährlich für die Demokratie ist.

Hochrangige Politiker geraten leicht in die Nähe des Cäsarenwahns, immerhin werden sie allenthalben von unterwürfigen Menschen, Opportunisten und Marschmusikkapellen empfangen und schließen daraus gottähnlich zu sein, was sie schlussendlich zu derart arroganten Aussagen hinreißen lässt.

Es würde ihnen gut tun, wenn jemand, im Sinne des römischen Memento mori, ihnen ins Ohr flüstert:

"Seid Eurer Sterblichkeit bewusst!"

 
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Spitzkofel
vor 4 Jahren

RÜCKTRITTSREIF !!

 
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    baur.peter
    vor 4 Jahren

    lächerlich!!

     
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      spitzeFeder
      vor 4 Jahren

      Ich denke, Sie sollten Ihren Kommentar unter folgenden Gesichtspunkten noch einmal überdenken:

      • der LH-Stv von Tirol sagt • bei einer offiziellen Übergabe von Unterschriften für den Gewässerschutz • zur Gewässerschutz-Sprecherin des WWF sie sei ein • widerwärtiges Luder

      Sind wir echt so tief gesunken? ECHT? 😢

       
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