Weltladentag: Fair macht Frauen stark
Der World Fair Trade Day fokussiert auf die internationale Gleichstellung der Geschlechter.
Der Faire Handel ist wichtiger Motor für die Gleichstellung der Geschlechter und das Empowerment von Frauen. „Das heißt, wer im Weltladen einkauft, unterstützt Frauen in den Produktionsländern dabei, aus eigener Kraft ihre Existenz und die ihrer Familien zu sichern und zu fair-bessern“, unterstreicht Andrea Pribil, Geschäftsführerin des Weltladens in Lienz in einer Aussendung zum 9. Mai, dem internationalen Tag des fairen Handels. Frauen sind besonders von Armut und Hunger betroffen, obwohl sie in den Ländern des Südens immer noch vorrangig für die Nahrungsmittelproduktion zuständig sind und drei Mal so viel unbezahlte Arbeit wie Männer leisten.
Das Stichwort für Gleichstellung ist „Empowerment“, die Ermächtigung zum selbständigen Handeln für Frauen in aller Welt, inklusive Zugang zu Bildung, Arbeit, Markt, Land, Krediten und Produktionsmitteln, ebenso wie die Beteiligung an Entscheidungen. Pribil: „Zudem braucht es die Schaffung von Orten für Austausch, Bewusstseinsbildung und den Abbau von Barrieren, wie Stereotypen und traditionellen Normen, die eine Gleichberechtigung behindern.“
Die World Fair Trade Organization (WFTO) mit ihren Standards, Weltläden und Weltladen-LieferantInnen leistet einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. So werden neben dem fairen Preis, den die Frauen erhalten, etwa Prämien gezielt in Projekte investiert, welche das Leben der Frauen verbessern. „Die Erfahrung zeigt, dass Frauen zu stärken bedeutet, dass es nicht nur ihnen, sondern der ganzen Gesellschaft besser geht. Denn Frauen investieren in die Gemeinschaft und die Ausbildung der Kinder“, weiß Pribil von den Erfahrungen aus den Partnerorganisationen.
Die Rolle der Frauen wurde auch in Österreich im Lichte der Corona-Krise deutlich: Frauen üben mehrheitlich die systemrelevanten, oft auch schlechter bezahlten Tätigkeiten aus – sei es in der Pflege oder im Einzelhandel. Und auch der Einzelhandel der Weltläden ist meist weiblich geprägt, wie die Statistik unten zeigt. Pribil: „In unserem Weltladen arbeiten 100 Prozent Frauen, davon etwa 70 Prozent ehrenamtlich.“
Die Berichte der Partnerorganisationen würden zeigen, dass die Lage in vielen Ländern schlimmer werde, betont die Lienzer Weltladen-Chefin: „Die COVID-Fälle nehmen zu und vor allem wirken die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektionskrankheit auf die oft schwache Wirtschaft der Länder und vor allem die armen Bevölkerungsschichten verheerend.“
Auch den Partnerorganisationen gehe zusehends die Luft aus. Die finanziellen Rücklagen reichen oft nicht, um die laufenden Ausgaben ohne Produktion und ohne staatliche Unterstützung zu decken. Der Dachverband der Weltläden hat in dieser existenzbedrohenden Krise einen Corona-Sonderfonds eingerichtet, in den auch der Lienzer Weltladen einzahlt. Dort einzukaufen unterstützt also ausgewählte, faire Frauenprojekte. Man kann auch direkt spenden: "Corona - Soforthilfe", IBAN AT39 5700 0700 1134 1863, BIC/SWIFT-Code HYPTAT22XXX
Mehr Infos zu unserer Kampagne: www.weltladen.at
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