Direktoren: „Matura wird nicht schwerer als sonst“.
Die Schulleiter kehrten in ihre Büros zurück. Ein Lagebericht aus den Lienzer Schulen.
Nicht für die Lienzer Schüler und Maturanten, auch für die Direktoren der jeweiligen Schulen waren die letzten Wochen samt Homeschooling und Homeoffice neu. Als „spannend und herausfordernd“ bezeichnet HAK-Direktor Josef Pretis die jüngste Zeit ohne Unterricht an der Schule. Bis Ostern arbeitete er von daheim aus, wo er mit Frau und Kind zusammenlebt. Mit den Lehrpersonen, dem Schulsprecher und den Schülern stand er währenddessen in digitalem Kontakt.
BORG-Direktor Reinhard Trummer zieht ebenfalls ein positives Resümee. Nach anfänglichem Chaos habe sich alles sehr schnell eingespielt. „Ich verfüge offenbar über einen sehr unaufgeregten Lehrkörper und wahnsinnig disziplinierte und selbstständige Schüler. Das haben mir die letzten Wochen gezeigt“, so Trummer.
Nicht nur an der HAK und am BORG, auch bei den Dominikanerinnen habe der Heimunterricht gut funktioniert. Direktorin Regina Mayr betont aber auch: „Es war zwar sehr stressig und ich habe so viel Zeit wie noch nie vor meinem Computer daheim verbracht. Heimunterricht bedeutet keinesfalls Freizeit und mir persönlich ist ein stressiger Alltag an der Schule lieber als Fernunterricht.“
Roland Rossbacher sieht am Lienzer Gymnasium eine „langsame Rückkehr der Normalität“ und bezeichnet die letzten Wochen als „Feldversuch“. Im Gespräch mit Dolomitenstadt lobt Rossbacher seine Lehrer und Schüler:
„Schule ohne Schüler ist nicht das Wahre“, meint HTL-Direktor Peter Girstmair. Im Audiointerview spricht er über Corona, die Vorbereitung der Maturanten und auch darüber, ob die Reifeprüfung heuer schwieriger werden könnte als in den Vorjahren:
Dass die Matura schwerer wird als sonst glauben auch die anderen Direktoren nicht. „Die eigene Matura ist immer eine Herausforderung. Für eine leichtere Matura spricht die Tatsache, dass heuer die Präsentation der Diplomarbeit und die mündlichen Prüfungen wegfallen. Zu Schwierigkeiten könnte aber die derzeitige Sondersituation führen, die psychisch belastend sein kann“, meint etwa Josef Pretis.
Meinhard Trummer verweist auf den geregelten Unterricht, der ja noch bis Anfang März stattgefunden habe: „Außerdem haben viele Schüler nun eine Prüfung weniger. Ich denke, die Ergebnisse werden heuer eher besser als schlechter ausfallen.“ Dieser Meinung ist auch Regina Mayr, wie sie uns erklärt:
Derzeit steht für Osttirols Maturanten Ergänzungsunterricht als Vorbereitung für die Matura auf dem Programm. Wie alle befragten Direktoren erklären, habe an den Schulen in Lienz auch kaum jemand aus den Lehrkörpern ein Problem mit dem freiwilligen Unterricht an den bevorstehenden Fenstertagen.
In den Schulen in Lienz wurde auch in Sachen Hygienemaßnahmen aufgerüstet. In den Gängen stehen zahllose Desinfektionsmittelspender, im Gymnasium wurde im Eingangsbereich ein Leitsystem aufgebaut, das die Schüler direkt nach dem Betreten des Gebäudes zu den Sanitäranlagen führt.
In den Gängen herrscht Maskenpflicht, in den Klassenräumen während des Unterrichts nicht. Die Schüler müssen aber mit ausreichendem Abstand voneinander entfernt sitzen.
Sollte sich dennoch jemand aus dem Lehrkörper oder ein Schüler an einer der Lienzer Schulen mit dem Coronavirus infizieren, werde laut den Direktoren kein Weg an einer Schulsperre vorbeiführen. Wie es dann mit den Maturanten weitergehen würde, ist derweil noch offen. Pretis spricht aber von einer „Checkliste, die es für jede Schule gibt“. Die MaturantInnen der Dominikanerinnen könnten in diesem Fall möglicherweise an der HLW ihre Prüfungen ablegen, wie Mayr erklärt.
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