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„Ich hätte mir die Streichung der Matura vorstellen können“

BORG-Direktor Meinhard Trummer verweist auf psychische Belastungen durch die Corona-Krise.

Dolomitenstadt.at bat nach der Pressekonferenz von Bildungsminister Heinz Faßmann und der Bekanntgabe der diesjährigen Maturaabwicklung die Direktoren der größten Höheren Schulen des Bezirkes um eine Stellungnahme. Neben Roland Rossbacher (Gymnasium), Peter Girstmair (PHTL) und HAK-Direktor Josef Pretis hat auch Meinhard Trummer, Direktor des BORG-Lienz eine erste Einschätzung abgegeben. Er ist der einzige Schulleiter in unserer Runde, der eine komplette Streichung der Reifeprüfung in den Raum stellt.
BORG-Direktor Meinhard Trummer: „Das BORG Lienz ist auf diese Matura gut vorbereitet.“ Foto: Dolomitenstadt/Wagner
 
Herr Direktor, das BORG mit seinen Zweigen Sport, Musik und Kunst wird heuer eine sehr ungewöhnliche Matura abwickeln. Wie beurteilen denn Sie die Richtlinien des Ministeriums? Ist alles machbar? Gibt es aus Ihrer Sicht auch Einwände? Das BORG Lienz ist auf diese Matura gut vorbereitet. Es gab in der Zeit des sogenannten "Fernunterrichts" keine Klagen oder Beschwerden. Auch logistisch ist das alles machbar, wir haben genug Räume. Der Abschluss mit Beurteilung der Vorwissenschaftlichen Arbeit (ohne Präsentation und Diskussion), die drei Klausuren und die Jahresnote als Maturanote der gewählten mündlichen Gegenstände sind ein gangbarer Kompromiss, der auch für die Schüler/innen gut machbar ist. Das vielleicht größte Problem – das niemand einschätzen kann – ist wie die "Corona-Krise" unsere Schüler/innen und Lehrer/innen – die werden in der Diskussion ja oft vergessen – psychisch belastet und inwieweit die Prüfungsleistungen daher beeinträchtigt sind. Wochenlange Quarantäne in Tirol, Todesfälle, Arbeitslosigkeit und Insolvenzen von Familienbetrieben gehen an keinem spurlos vorüber. Daher hätte ich mir persönlich auch die Streichung der gesamten Matura vorstellen können. Andere Länder machen das auch.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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2 Postings

Cha447
vor 5 Jahren

Die jetzige "halbe" Matura ist auch keine brauchbare Lösung.

 
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lugger
vor 5 Jahren

Die Matura zu streichen, ein Wahnsinn! Ja was ist denn das für eine Einstellung für einen Direktor?

 
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