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Die Demokratie hält auch den Ärger aus

Nicht alles gefällt uns. Warum Solidarität trotzdem Sinn ergibt.

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Daniela Ingruber stammt aus Lienz und arbeitet als Demokratie- und Kriegsforscherin am Institut für Strategieanalysen in Wien. 

6 Postings

Querkopf
vor 5 Jahren

liebe Daniela, sosehr ich deine Beiträge schätze schwingt hier für meinen Geschmack doch ein bisschen viel Sozialromantik mit. Als kritischer und meiner bescheidenen Annahme nach mitdenkender Bürger erzürnt mich die einseitige (zensierte?) Berichterstattung unseres öffentlich-rechtlichen Staatsrundfunks, der keine kritischen Beiträge wie z. B. von Kapazitäten wie DDr. Martin Haditsch u.v.a. zulässt. Und wenn dann ein rhetorisch und körpersprachlich gut geschulter Gymnasiast u. Ziehsohn Wolfgang Schüssels wortgewaltig verkündet, eine gewisse Reisefreiheit werde erst nach Vorhandensein eines geeigneten Impfstoffs möglich sein, bleibt mir schlichtweg die Sprache weg. Politisch-populistische Inszenierung oder fakten-/evidenzbasierte Statements? Möge sich dazu der kritische Mitbürger sein Teil denken - ich tue es schon geraume Zeit....

 
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    Daniela Ingruber
    vor 5 Jahren

    Lieber Querkopf, es wäre fatal, wenn man aufhörte kritisch zu denken. Aus meinem Text zu lesen, dass ich zum blinden Folgen oder Schweigen aufrufe, ist interessant – und eine Fehlinterpretation. Die Reisefreiheit auf Dauer einzuschränken wird weder umsetzbar, noch real geplant sein. Die Frage wird de facto eher sein: Wie bekommt man die Leute wieder dazu, zu reisen? Wir müssen daher unsere Hotels, Restaurants, Kaffehäuser, Bars etc. intensiv unterstützen. Die Regierung hat sein einigen Tagen ein Kommunikationsproblem, das sie heute hoffentlich wieder auf die Reihe bekommt. Wenn nicht, hoffe ich auf eine starke Opposition die Druck macht. Das entbindet keine und keinen von uns, selbständig zu denken. Dass man aus Solidarität derzeit aufeinander achtet, regional kauft statt bei großen Online-Konzernen, die anderen schützt, indem man eine Maske trägt und/oder Abstand hält etc. – da verlasse ich mich auf den Menschenverstand und eine Grundeinstellung, die menschenfreundlich ist. Wenn das Sozialromantik ist, dann betrachte ich den Vorwurf als Kompliment.

     
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schmetterling
vor 5 Jahren

Liebe Daniela, danke für deine klugen Worte! Ich hoffe ebenso, dass die Solidarität nach dieser herausfordernden Zeit bestehen bleibt. Einschränkung ist in unserer globalisierten Welt grundsätzlich schwer zu akzeptieren - Jedoch erachte ich es als wesentlich, dass wir solidarisch sind und bleiben mit jenen Menschen, die besonderen Schutz benötigen. Auch wenn der Berg noch so ruft...er wird auch nach dieser Krise noch da sein. Mit ein wenig Geduld und Gelassenheit kommen wir da gut durch. Die Politik ist gefordert bei häuslicher Gewalt, sowie bei Kindern und Jugendlichen, die mit der aktuellen Situation von "Schule" überfordert und alleingelassen sind, genau hinzuschauen und sich auch für die Zeit nach der Krise Veränderungen zu überlegen, die eine tatsächliche Teilhabe an einer gut funktionierenden demokratischen Gesellschaft für alle ermöglichen. Es braucht auch konkrete Maßnahmen für jene schlecht bezahlten Menschen, welche im Sozialbereich tätig sind und welche nicht nur derzeit unter prekären Bedingungen arbeiten. Ich hoffe die wertvolle Arbeit von Ärztinnen, Pflegern u.v.m.wird auch nach Corona wertgeschätzt und auch dementsprechend honoriert werden.

In diesem Sinne: Daheim bleiben und g'sund bleiben!

 
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    Daniela Ingruber
    vor 5 Jahren

    Liebe/r Schmetterling, danke! Ich teile deine Bedenken in Bezug auf häusliche Gewalt und die langfristigen Folgen. Du sprichst das wichtigste Wort aber selbst aus: Teilhabe. Wenn wir ein Verständnis für diese (sie gehört ja auch zur Solidarität) mitnehmen, dann könnte es zumindest einige positive Auswirkungen auch geben. Und dann wrüde künftig auch endlich die Arbeit jener mehr geschätzt und entlohnt werden, die Leben retten, erhalten, ermöglichen.

     
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r.ingruber
vor 5 Jahren

Liebe Frau Ingruber, sehr gut, Ihre Diagnose, und gerade noch rechtzeitig, also punktgenau. Wollte schon etwas zu dem vorausgegangenen Beitrag zum Fehlereingeständnis etwas schreiben, weil ich dachte, jetzt geht's gleich los! Jetzt bekommen Sie mein Posting, Sie Stern, der meinen Namen trägt.

 
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    Daniela Ingruber
    vor 5 Jahren

    Lieber Herr Ingruber, dann sind wir in der Analyse und Einschätzung schon zu zweit. Das ist doch für das Thema Solidarität ein netter Anfang, Namensgleichheit hin oder her. Danke!

     
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