Nach einer Flut von Hiobsbotschaften in den vergangenen drei Wochen zeichnet sich offenbar ein Silberstreif am dunklen Horizont der Corona-Krise ab. Zunächst gab sich am 3. April bei einem Pressegespräch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter vorsichtig optimistisch, dann meldete das Land Kärnten eine Entspannung der Situation und in den späten Nachmittagsstunden traf die Meldung ein, dass der größte Arbeitgeber im Bezirk Lienz, die Liebherr Hausgeräte Lienz GmbH, ab Montag einen Schritt in Richtung „neuer Normalität“ machen wird, wie es Marcel Snelder, Head of Factory Operations, ausdrückt.
Am 6. April fährt Liebherr die Produktion langsam wieder hoch. Langsam auch deshalb, weil hunderte Beschäftigte aus dem Oberkärntner Raum noch nicht nach Osttirol „einreisen“ dürfen. Die Bezirkshauptmannschaft Lienz erteilte dafür keine Genehmigung. „Wir haben die Entwicklung in den letzten Wochen analysiert und die Zeit genutzt, um unsere Produktion am Standort in Lienz auf den aktuellsten Stand in puncto Hygienevorschriften zu bringen. Mit Hilfe der getroffenen Maßnahmen wird es uns auch bei laufender Produktion gelingen, bestmögliche Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen“, erklärt Snelder.
Vorstandskollege Holger König rechnet mit rund 600 Beschäftigten, die in einem ersten Schritt an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Verwaltung arbeiten weiterhin im Homeoffice-Modus, der laut König „erstaunlich gut“ funktioniere. Interne Kommunikationsabläufe wurden an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die Liebherr-Manager unterstreichen, dass die wirtschaftlichen Perspektiven nicht schlecht seien. König: „Wir haben einen historisch niedrigen Lagerbestand.“ Die Erklärung liefert Marcel Snelder: „Wir erleben vom Handel und den Konsumenten eine nach wie vor vergleichsweise gute Nachfrage und die Gründe sind nachvollziehbar: Aktuell sehnen sich die Menschen nach Sicherheit. Sie sind darauf bedacht, seltener Lebensmittel einkaufen gehen zu müssen und frieren z.B. mehr Vorräte ein.“
Angesprochen auf das „Einreiseverbot“ für die Kärntner Belegschaft gibt man sich bei Liebherr zurückhaltend. Dolomitenstadt.at hat natürlich auch bei der Bezirkshauptmannschaft Lienz nachgefragt und wurde – wie immer seit Ausbruch der Corona-Krise – an den Pressesprecher des Landeshauptmanns Florian Kurzthaler weitergeleitet. Der verweist auf die Quarantäneverordnung, wonach nur Menschen zur Arbeit pendeln dürfen, die einen Beruf haben, der der „Aufrechterhaltung von kritischer Infrastruktur oder der Versorgungssicherheit“ diene.
Man habe alle Maßnahmen eng mit dem Land Kärnten abgestimmt und zudem sei die BH Lienz „mit den Verantwortungsträgern von Liebherr Lienz in ständigem und gutem Kontakt“, schreibt Kurzthaler. Liebherr habe sich in vorbildlicher Art und Weise Gedanken dazu gemacht, wie die Sicherheit der Mitarbeiter bei Aufnahme des Betriebs bestmöglich gewährleistet werden könne. „In Abstimmungsgesprächen wurden die Firmenverantwortlichen um Verständnis gebeten, dass die Oberkärntner Mitarbeiterschaft kommende Woche noch nicht wie gewohnt zur Arbeit erscheinen kann. Sobald sich eine Entscheidung über ein Ende der Quarantäneverordnung abzeichnet, wird die BH Lienz die Liebherr-Verantwortlichen umgehend informieren. Mit Stand heute tritt die Verordnung mit Ablauf des 13. April außer Kraft.“
Im Klartext: Nach Ostern könnte die Produktion bei Liebherr wieder richtig Fahrt aufnehmen.
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Liebherr Lienz fährt die Produktion langsam hoch
Kärntner Mitarbeiter dürfen noch nicht einreisen. Management: „Wir haben die Zeit genutzt“.
7 Postings
Theurl, Loacker, Euroclima, Idm, EGO etc. haben alle weiterverarbeitet und hier im Forum gab es viele Kritiker und Schwarzmaler. Überall gab und gibt es Sicherheitsvorkehrungen. Heute haben wir 74 Kranke, vor 10 Tagen hatten wir 78. Wo ist das Problem, ausser weniger Arbeitslose..
joggen mike7, wir dürfen nicht joggen, daß ist das problem. ;)
Ich jogge mit Maske, da erkennt mich keiner
Niemand wird sich dort beim arbeiten anstecken und das Ganze dann nach Hause mitnehmen und dort seine Familie anstecken, genausowenig wie über den Iselsberg auch nicht jeden Tag hunderte Kärtner nach Lienz fahren, trotz Einreiseverbot. Laut Laborversuchen überlebt das Virus auf Kunststoff bis zu drei Tagen, auf Stahl bis zu 48 Stunden und auf Karton etwa einen Tag. Kunststoff, Stahl und Karton sind glaube ich die Hauptmaterialien mit denen man dort arbeitet.
labor und realität ist 100 zu 1, völlig was anderes, also schreibe doch nicht so ein blödsinn, immer schön hände waschen und den nasen-mund-schutz beim einkaufen/arbeiten mit leuten tragen, abstand halten, dann passiert uns gar nichts.
Soviel ich gehört habe, gelten in der Fa.Liebherr strengste Hygienemassnahmen wie z.B. Schutzmasken-Pflicht, Desinfektionsmittel, Ohne Fieber messen kommt niemand rein etc. ...!also Liebherr tut das bestmögliche für die Mitarbeiter! Mit dem Radl fahren, darf man schon, nur wohin und warum musst du dich bei einer Polizeikontrolle rechtfertigen!
Für die Wirtschaft ok, aber die anderen Einschränkungen versteh ich deshalb aber überhaupt nicht mehr. In der Halle arbeiten und im freien darf man nicht mal Rad fahren..........
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