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Studierende bangen um Credits und Lebensunterhalt

Viele studentische Nebenjobs wackeln – ÖH fordert Erlassung der Studiengebühren.

Die österreichischen Universitäten und Fachhochschulen waren die ersten, die auf Grund der Coronakrise ihre Tore schließen mussten und ihren Betrieb für die Studierenden auf „distance learning“ umstellten. Das funktioniert je nach technischen Voraussetzungen und Bemühen der Vortragenden mal besser mal schlechter, klar ist, dass die digitale Lehre die Präsenzlehre nicht ersetzen kann. Viele Studierende bangen daher, ob sie ihr Studium im vorgesehenen Rahmen fortsetzen und abschließen können. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) verspricht „keine Nachteile für Studierende“, doch wie die Umsetzung in der Praxis aussehen soll ist noch offen. Möglich wäre eine Blockung der Lehrveranstaltungen, die nicht durch eLearning durchgeführt werden können, beispielsweise Praktika, oder auch eine Verschiebung in üblicherweise lehrveranstaltungsfreie Zeiten. Die Einteilung des Studienjahres obliegt grundsätzlich den Universitäten und Fachhochschulen. Das BMBWF appelliert jedoch an die Universitäten bei etwaigen Verlängerungen des Semesters den Anliegen der Studentinnen und Studenten mit größtmöglicher Kulanz zu begegnen – der Großteil der Studentinnen und Studenten arbeitet in den lehrveranstaltungsfreien Zeiten, um ihr Studium zu finanzieren bzw. mitzufinanzieren.
Astrophysik-Student Desmond Grossman ist im ÖH-Vorsitzteam: „Wer wenige Stunden angestellt ist, wird als erster gekündigt.“ Foto: Kurt Remling
Studierende, die neben dem Studium einer Erwerbstätigkeit nachgehen müssen sich nicht nur um ihren Studienerfolg Gedanken machen, sondern auch darüber, wie sie in den nächsten Monaten finanziell über die Runden kommen. „Viele arbeiten in der Gastronomie und im Tourismus - und wer wenige Stunden angestellt ist, wird als erster gekündigt“, meint Desmond Grossman vom Vorsitzteam der Österreichischen Hochschülervertretung (ÖH) gegenüber dem Standard. Bis auf einige Ausnahmen haben Studenten keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Auch vielen Studierenden an Kunstuniversitäten entgeht ein Großteil ihres Einkommens, da Konzerte, Kunstausstellungen usw. abgesagt werden. Um Studierende in finanziellen Notlagen zu unterstützen, verfügen die meisten Hochschülerschaften über Sozialfonds. Anträge sind bei den jeweiligen Studentenvertretungen der Hochschulen und Universitäten einzureichen. Außerdem setzt sich die ÖH unter dem Hashtag #flattenthefees für eine Erlassung der Studiengebühren und -beiträge für das aktuelle sowie das kommende Semester ein.  Familien- und studienbeihilfeberechtigte Studierende bekommen die Beihilfen weiterhin ausbezahlt, auch wenn die dafür zu erreichenden ECTS in diesem Semester nicht nachgewiesen werden können. Auch eine Verlängerung der Unterstützungsleistung ist möglich, wenn die Verzögerung des Studienabschlusses auf die Coronakrise zurückzuführen ist.
Anna Maria Huber schreibt als freie Autorin nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

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