Die Tiroler Arbeiterkammer schlägt Alarm und spricht von "menschenverachtenden Zuständen" für Mitarbeiter in Tourismus-Quarantäneregionen. Es seien über verschiedene Kanäle "dramatische Notrufe" eingegangen. Viele Mitarbeiter sollen von ihren ehemaligen Arbeitgebern vor die Tür gesetzt worden sein, hieß es. Bei der Wirtschaftskammer wusste man von keinem Fall.
Von "unversorgt, obdachlos" war seitens der AK die Rede. "Das sind menschenverachtende Zustände, für die man sich schämen müsste", polterte AK-Präsident Erwin Zangerl. Sollte das zutreffen, seien die Bürgermeister gefordert, für anständige Unterkünfte und Verpflegung zu sorgen. Arbeitnehmer, die für die Saison händeringend gesucht worden seien, würden jetzt von ihren Arbeitgebern einfach vor die Tür gesetzt, "obwohl sie wissen, dass die Menschen die Region aufgrund der Quarantäne-Maßnahmen nicht verlassen können", so Zangerl. Mehrere Hoteliers würden - laut diesen Aussagen - von ihren Mitarbeitern verlangen, vorzeitige Kündigungen zu unterschreiben, ansonsten würden sie sie auf die Straße setzen. Und selbst jene, die auf die Forderung eingehen und unterschreiben, würden nicht mehr mit Essen versorgt und schlecht behandelt.
Bei der Tiroler Wirtschaftskammer wusste man indes von keinem solchen Fall. Sollte es diese Fälle geben, werde man alles unternehmen, um die Betroffenen aus dem Ort beziehungsweise aus den widrigen Umständen herauszubekommen, sagte ÖVP-LAbg. Mario Gerber, Hotellerie-Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer, dem ORF Tirol. "Die Betriebe kümmern sich um ihre Mitarbeiter, schauen, dass sie verpflegt sind, stellen gratis Unterkünfte zur Verfügung. Manche Hotels haben sogar den Wellnessbereich und das Schwimmbad geöffnet, weil gerade in Gebieten wie St. Anton, Paznauntal, Ötztal, wo die Mitarbeiter nicht raus dürfen, geht es darum, dass sie die Zeit herumkriegen", meinte Gerber.
Der Fachgruppenobmann kritisierte zudem Zangerl. Gelebte Sozialpartnerschaft sehe anders aus, man sollte Missstände gemeinsam aufdecken und gemeinsam die Betriebe anrufen, um für die Betroffenen eine Verbesserung zu bewirken.
Scharfe Kritik an Zangerl kam auch vom Bürgermeister von St. Anton am Arlberg, Helmut Mall. "Das ist eine Riesenfrechheit", so Mall gegenüber der APA. An den Vorwürfen sei seines Wissens überhaupt nichts dran, in St. Anton sei kein einziger derartiger Fall bekannt. Dies gelte zumindest seinen Informationen zufolge auch für das Paznauntal. Man habe Zangerl bereits einen Protestbrief geschickt, berichtete der Bürgermeister.
Vom Land Tirol hatte es am Donnerstag - bei der Verkündigung der Verlängerung der Komplettisolation des Paznauntals, St. Anton, St. Christoph und Sölden bis zum 13. April - geheißen, dass ausländische Angestellte nur unter Einhaltung gewisser Vorgaben ausreisen dürften. Einerseits müssten sowohl Außen- als auch Gesundheitsministerium ihr Einverständnis erteilen. Andererseits müsse der Heimatstaat der Mitarbeiter an das Außenministerium herantreten. Am Freitag hieß es gegenüber der APA, dass derzeit noch Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Bundesministerien laufen. Über die von der AK veröffentlichten Vorwürfe sei auch dem Land nichts bekannt.
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AK: Manche Mitarbeiter im Tourismus obdachlos?
Wirtschaftskammer kennt keinen Fall und kritisiert den Vorstoß der Arbeiterkammer.
10 Postings
Zur Erinnerung: Zu Beginn der Krise War die Tourismusbranche die erste, die nach einer Möglichkeit, ihre Mitarbeiter fristlos zu kündigen, geschrien hat. Jetzt zu behaubten, die Betriebe kümmern sich um ihre Mitarbeiter, ist zynisch. Der Zangerl soll Beweise für seine Anschuldigungen liefern, dann ist alles klar.
In dieser Krise kann es sehr leicht passieren das es bald mehr Obdachlose geben wird wenn Menschen plötzlich gekündigt werden das muss man sagen und das viele Arbeitslose Menschen geben wird. Ich frage mich ob Schloss Bruck im Mai öffnen kann wie lange noch es dauert mit der Pandemie wissen wir nicht. Ich frage mich wie es echt weitergeht mit der Krankheit ? Bleibt Zuhause liebe Leute und schützt Euch vor dem Coronervirus haltet Euch an die Ausgangspere. nur so können wir die Krankheit besiegen.
Verantwortliche Politik sieht anders aus, Herr Zangerl!
Der großmundige Stil der AK-Tirol, gestartet von Fritz Dinkhauser ist hier wohl fehl am Platz. Umsomehr, wenn man die nachfolgende Erklärung Zangers liest: "Für Zangerl legen die heftigen Reaktionen nahe, „dass sich manche wohl ertappt fühlen“. Er stellt zudem klar, dass er keine Orte oder konkrete Betriebe genannt habe und alle Aussagen in der Möglichkeitsform formulierte."
gerade in der tt gelesen: "Für Zangerl legen die heftigen Reaktionen nahe, „dass sich manche wohl ertappt fühlen“. Er stellt zudem klar, dass er keine Orte oder konkrete Betriebe genannt habe und alle Aussagen in der Möglichkeitsform formulierte." . der größte lump im land ist und bleibt der denunziant. @ senf, nur weil zangerl, gerber, walser bei der övp sind, hat das nichts zu bedeuten, die steigerungsform von feind ist nämlich immer noch parteifreund. klassenkampf war und ist immer schon eine spezialität der ak vorsitzenden in tirol .
Zangerl, Dornauer, Sint .... Genau solche "Politiker" sind jetzt in der Krisenzeit gefragt! Jahrelang hohe Gehälter (zB. Landtagsabgeordnete) für nur ganz wenig Verantwortung kassieren und wenn es dann eine wirkliche Krise gibt, das eigene Land und die eigenen Landsleute in den Medien, im Ausland ... noch schlecht machen! Ich bin für mehrere Untersuchungsausschüsse, damit diese Herren noch ein wenig Sitzungsgelder kassieren können!
Dornauer? ernsthaft?
sollte das wirklich stimmen, so wird diesen betrieben wohl ordentlich geholfen werden! des weitern sollte den supermärkten die nicht lebenswichtige waren verkaufen, rindenmulch, blumenerde, campingstühle ec. zu 100% versteuert werden und das geld auf die anden aufgeteilt werden
glaubt hier jemand den beiden Kammervertreter wirklich? ich denke, dass hier polternd inszeniert wird. Herr Zangerl ist ein Schwarzer und Herr Gerber ebenso. Keiner von Beiden kratz den anderen ein Auge aus. Falls es wirklich solche Verfehlungen gibt, dann sollten sich die geschädigten Mitarbeiter mutig an die Medien wenden. Mit etwas Glück nimmt sich dort ein parteiloser Journalist der Sache an. Herr Gerber, glauben sie wirklich, dass sich im Ernstfall ein Hotelbetreiber an die WK wenden würde? Dem Tourismus hat Corona grossen Schaden gebracht, Inszenierungen schaden noch mehr. Den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer gleichermassen. Übrigens Herr Zangerl, ist die AK ein Einmannbetrieb, oder arbeiten dort auch noch andere. Diesen Eindruck hinterlassen mir seit Jahren sämtliche Titelseiten von Aussendungen der AK.
ORF- Nachrichten heute: Der stationäre Einzelhandel verliert 140 Millionen Euro, die Gastronomie rund 63 Millionen Euro täglich, beides inklusive Tourismus, heißt es nach einer methodischen Berechnung von RegioPlan weiter. Großer Unmut herrscht deshalb teilweise im Fachhandel. Man murrt wegen der wahrgenommenen Ungleichstellung durch die Coronavirus-Maßnahmen.
So müssen alle Fachgeschäfte, die nicht zur kritischen Infrastruktur gehören wie etwa der Lebensmittelhandel, nun schon die zweite Woche ihre Geschäfte geschlossen halten. Supermärkte mussten aber ihr Sortiment nicht auf das Wesentliche einschränken.
Von P f l a n z e n bis zu Elektrogeräten in Supermärkten
Zum Beispiel können in großen Supermärkten nicht nur Lebensmittel, sondern auch andere Produkte wie Pflanzen, Möbel, Elektrogeräte etc. verkauft werden. Der Fachhandel muss hingegen versuchen, seinen Umsatzentgang mit Onlineverkäufen abzufedern. Mancher Großanbieter hat tatsächlich mit Abtrennungen sein Nebensortiment vom Verkauf ausgeschlossen, die Regel ist das aber nicht.
na liebe nichtzustimmungsposter, so ganz falsch liegt da seppl nit, mite seiner anregung, obwohl mir die idee der hundertprozentigen besteuerung wohl nicht ganz einleuchtet.
die 100% waren auch nicht so wörtlich gemeint. es wäre aber ein leichtes bei hofer und co. die warengruppen die nicht zu den lebenswichtigen artikel gehören herauszurechnen und die gewinne daraus auf den fachhandel zu verteilen!
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