Romina Bstieler sorgt für Nachschub in Prägraten
Die Schülerin liefert mit PRÄMobil Medikamente und Lebensmittel.
Romina Bstieler aus Prägraten besucht die Maturaklasse des Kollegs für Elementarpädagogik in Klagenfurt. Normalerweise. Doch was ist in diesen Zeiten schon normal? „Mein Maturajahr habe ich mir ganz anders vorgestellt. In den letzten Wochen habe ich aber bemerkt, dass Vieles oft nicht so verläuft wie geplant“, erzählt Romina, die wie alle anderen Schüler von zu Hause aus lernt, daneben aber auch noch eine ganz spezielle Arbeit leistet: „Meine Gemeinde Prägraten hat in den letzten Tagen nach jungen Bürgerinnen und Bürgern gesucht, die anstelle der bisherigen Freiwilligen mit dem PRÄmobil fahren. Das sind nämlich meist ältere Menschen und die zählen ja zur Corona-Risikogruppe.“
PRÄMobil klingt prähistorisch, ist aber fortschrittlich, es ist das Elektro-Gemeindemobil, mit dem auch Ruftaxi-Fahrten angeboten werden. Derzeit ist das PRÄMobil für wichtige Besorgungsfahrten, Botendienste und die Verteilung von Essen reserviert, gesteuert von jungen Menschen, darunter Romina: „Um in Zeiten wie diesen etwas Gutes zu tun und die ältere Generation zu unterstützen – aber auch um einem Lagerkoller zu entgehen – habe ich mich gemeldet“, erzählt sie.
Wie läuft dein Dienst ab, fragen wir? „Die heutige Aufgabe war es, den älteren Personen in der Gemeinde Essen zuzuliefern und in die Apotheke nach Matrei zu fahren, um Medikamente abzuholen. Alle Aufgaben werden mit Handschuhen und viel Desinfektionsmittel gelöst, um weitestgehend die Verbreitung des Virus einzudämmen. In der Apotheke hat mich ein Angestellter mit Mundschutz begrüßt, bestellt wird über ein Sprachloch in der Wand, dann holt man die Medikamente beim Hinterausgang ab. Da wird dir die Ernsthaftigkeit der Situation immer ins Gedächtnis gerufen.“
Neben ihrer Zustellertätigkeit muss Romina lernen und diskutiert natürlich auch via Social Media mit den Klassenkolleginnen: „Die Verschiebung der Zentralmatura und die voraussichtliche Absage unseres Maturaballs, der nach Ostern geplant war, geht nicht spurlos an uns vorüber. Damit verbundene Sorgen und Ängste gibt es bei allen. Aber, als Optimistin versuche ich alle negativen Gedanken – und wenn sie mich noch so auf die Palme bringen – so gut es geht zu vermeiden“, unterstreicht die Schülerin: „Das Beisammensein mit meiner Familie und, dass die Umwelt endlich aufatmen kann – wie ich es von Bildern aus Venedig gesehen habe – das stimmt mich positiv!”
4 Postings
Bravo Romina! Wünsche dir auch für deine Matura alles Gute! Deine soziale Ader hat man schon in der Schule gesehen. Ein ehemaliger Lehrer an der HS-Virgen.
Danke an Romina, allen anderen jungen freiwilligen Helfern und der Gemeinde Prägraten. Nach den Wintersperren im November schon das zweite Mal innerhalb von wenigen Monaten, dass man nicht in die Heimat kommen kann, um seine Eltern zu unterstützen.
Ein herzliches Dankeschön an Romina und all den anderen freiwilligen Helfern in Osttirol und sonst wo im ganzen Land! Sie alle beweisen einmal mehr, dass viele Menschen, im Besonderen aber die Jugend, bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und tatkräftig mitzuhelfen! All diesen engagierten Menschen wünsche ich weiterhin viel Kraft und bleibt gesund!
Dem möchte ich mich gerne anschließen: Ein Bravo und ein Danke!
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