Laut Gesundheitsministerium wurden bisher rund 7.500 Personen auf eine Infektion untersucht. Ein Patient ist bisher in Wien verstorben, sechs sind wieder genesen, zwei davon in Tirol, drei in Wien und einer in Niederösterreich. Die meisten Fälle gibt es mit mehr als 200 in Tirol.
Völlig überrascht von den Quarantäne-Maßnahmen in Heiligenblut zeigte sich Bürgermeister Josef Schachner: Es habe "keine Kommunikation" gegeben, er habe selbst erst am Samstag von den Maßnahmen erfahren. "Ich hoffe nicht, dass das Willkür ist", meinte er gegenüber der APA. In der Gemeinde wurden zwei Personen positiv auf das Virus getestet, denen gehe es aber gut, so der Bürgermeister.
Schacher betonte, er habe erst gegen 7.00 Uhr früh durch einen Anruf von der Polizei gehört, dass die Gemeinde abgesperrt wurde. Den genauen Grund kannte er zunächst selbst nicht: "Wir haben zwei positive Fälle gehabt, aber die hatten nur ganz leichte Symptome und sind in häuslicher Pflege", schilderte er. Grundsätzlich sei er mit den Maßnahmen aber einverstanden, denn "Sicherheit geht vor, aber die Kommunikation könnte besser sein", sagte Schachner.
Die Ausreise für ausländische Gäste ist laut Verordnung "nur mehr kontrolliert und nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen möglich". Abreisende Gäste müssen außerdem ein Formular mit sämtlichen Kontaktdaten ausfüllen.
Aus den isolierten Tiroler Orten im Paznauntal sowie St. Anton am Arlberg sind inzwischen die meisten der ausländischen Gäste bereits abgereist. Jene Touristen, die am Samstag mit dem Flugzeug abreisen, werden gesammelt mit zwei Reisebussen im Laufe des Tages zum Flughafen Innsbruck transportiert, hieß es von der Polizei.
Die Landessanitätsdirektion Kärnten richtete am Samstag eine Hotline für die Bevölkerung in Heiligenblut und Gäste, die innerhalb der letzten 14 Tage in der Gemeinde waren, ein. Aufgrund einer Verordnung der Bezirkshauptmannschaft steht der Ort seit in der Früh unter Quarantäne. Die Hotline steht von 15.00 bis 17.00 Uhr unter der Telefonnummer 050 536 15091 und 15102 zur Verfügung.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte in einer Aussendung, dass die aktuellen Maßnahmen gesetzt worden seien, um die Bevölkerung vor der Ausbreitung des Coronavirus zu beschützen. "In Verantwortung für sich selbst, für die Mitbürger und vor allem gegenüber besonders gefährdeten Menschen bitte ich alle - Einheimische wie Gäste - den Anordnungen der Behörde und ihrer Vertreter unbedingt Folge zu leisten. Mein dringender Appell: nehmen Sie das sich ausbreitende Coronavirus keinesfalls auf die leichte Schulter. Begegnen wir dieser schwierigen Prüfung mit der notwendigen Ernsthaftigkeit."
Bei der Verordnung handelt es sich auf "eine Verkehrsbeschränkung auf Zeit. Urlaubsgäste aus dem Ausland und aus anderen Österreichischen Bundesländern sollen so eine geordnete Heimreise antreten können und den Ort registriert verlassen, indem sie unterschreiben, dass sie sich in ihrem Heimatort bei der zuständigen Gesundheitsbehörde melden und eine 14-tägige Heimquarantäne antreten", hieß es.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) appellierte ebenfalls an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren: "Vorsicht statt Panik. Bitte befolgen Sie die offiziellen Anweisungen, sowohl hinsichtlich der Hygienemaßnahmen als auch, was die Einschränkung Ihrer sozialen Kontakte betrifft. Das sind unsere effektivsten Instrumentarien, um der zügellosen Ausbreitung des Coronavirus die Stirn zu bieten."
Dieser Artikel wurde am 14. März um 17.20 Uhr upgedated.
4 Postings
Appropos 14tägige Quarantäne - gerade auf kleine.at gelesen: Sechs Testungen in Heiligenblut negativ Die Verdachtsfälle, die heute in Heiligenblut aufgetreten sind, sind alle negativ.
Man muss sich tatsächlich fragen, ob hier tatsächlich eine solch drastische Reaktion seitens des Landes erforderlich ist. Einfach mal zum Nachdenken - und bitte wünscht mir nicht wieder den Tod, wie nach meinem letzten etwas kritischen Posting.
Der Bundeskanzler hat heute im Interview gesagt, dass die Corona Krise einigen von uns den Tod bringen wird. Mir dreht es den Magen um. Furchtbar
stimmt es ist eine schlimme aussage .... aber nicht weit weg von der wahrheit. eventuell wurde das so gesagt, damit den menschen der ernst der lage bewusster wird und der versuch des eindämmens durch quarantänen erfolgreicher ist. ich würd die sache mit heiligenblut positiv sehen: nämlich wenn drin keiner infiziert ist, dann kann auch keiner hineinkommen, der eventuell träger deses virus ist. insgesamt nutzts ja sowieso nix - heiligenblut ist zu und bleibt das auch bis 29. märz
Unverständlich für mich, dass selbst der Bürgermeister nicht früher informiert wurde ...
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