„Denn wir alle sind das Team Gesundheit“
Rotes Kreuz appelliert an die Bevölkerung, die Coronavirus-Maßnahmen zu befolgen.
Christine Widmann ist für die Medienarbeit des Roten Kreuzes Tirol zuständig und hat in diesen Tag aufgrund der Entwicklungen um das Coronavirus alle Hände voll zu tun. Im Gespräch mit Dolomitenstadt geht sie auf die aktuelle Lage in Osttirol ein und gibt einen Einblick in die aktuelle Situation beim Roten Kreuz.
Christine, wie dynamisch entwickelt sich die Lage aus eurer Sicht? Alles unter Kontrolle? Steigen die Einsatzzahlen?
Der Rettungsdienst ist sehr gut auf eine Situation, wie wir sie derzeit mit dem Coronavirus haben, vorbereitet. Sämtliche Maßnahmen, die im Rettungsdienst getroffen werden, erfolgen in Abstimmung mit den Behörden auf Bundes- und Landesebene und werden strukturiert umgesetzt. Dennoch ist die Lage als hoch dynamisch einzustufen. Dies erfordert ein rasches Handeln und auch ein kurzfristiges Treffen und Umsetzen von Maßnahmen. Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst sind derzeit nicht steigend.
Was ist der aktuelle Stand? Wie oft werdet ihr mit dem Thema konfrontiert und wie sind dann die Abläufe?
In Tirol sind 5 mobile Screening-Teams sowie eine stationäre Einrichtung zum Screening von möglichen infizierten Menschen eingerichtet. Bei einem Verdachtsfall, der entweder von den Mitarbeitern der Leitstelle Tirol, der Gesundheitshotline oder vom Hausarzt nach einer genau festgelegten Anamnese festgestellt wird, greifen sofort Standardprozesse, die vom Rettungsdienst Tirol in Absprache mit den Behörden und dem Chefarzt festgelegt wurden. Diese Prozesse sind zwingend vom Rettungspersonal einzuhalten und dienen einerseits zum Schutz des Patienten aber auch zum Schutz der Mitarbeiter im Rettungsdienst.
Ihr seid an vorderster Front unterwegs. Wie schützt ihr euch generell bei Einsätzen?
Die Mitarbeiter im Rettungsdienst haben beim Transport und bei der Betreuung von einem womöglich mit dem Coronavirus infizierten Menschen bzw. von einem am Coronavirus erkrankten Menschen eine entsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Es kommt die gleiche Schutzausrüstung zum Einsatz wie sie auch bei einem Influenzapatienten vorgesehen ist. Diese Ausrüstung bietet ausreichend Schutz vor einer Übertragung des Virus.
Wo siehst du die größte Herausforderung für das Rote Kreuz?
Die größte Herausforderung besteht derzeit in der dynamischen Lage, auf die entsprechend rasch reagiert werden muss und Maßnahmen zu setzen sind.
Was wollt ihr der Bevölkerung unbedingt sagen?
Unser Appell an die Bevölkerung ist, alle publizierten Maßnahmen zur Minimierung der Verbreitung des Coronavirus zu befolgen und auch jene Menschen darauf aufmerksam zu machen, welche diese nicht befolgen. Denn wir alle sind das Team Gesundheit. Zu diesen Maßnahmen gehört vor allem das gründliche Händewaschen mehrmals am Tag, die Vermeidung des Kontaktes mit Menschen und größeren Menschenansammlungen sowie das Bedecken der Nase beim Husten und Niesen. Wer einen Quarantänebescheid hat, der soll die Quarantäne nach Vorgabe einhalten. Wer Symptome zeigt, der soll die Gesundheitshotline 1450 kontaktieren oder den Hausarzt (unbedingt telefonisch) und mit diesem die nächsten Schritte klären. So kann das Virus eingedämmt werden.
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