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Grüne fordern: „Nicht jeden Bach der Wasserkraft opfern“

Barbara Neßler und Hermann Weratschnig über Tourismus, „Alemagna“ und Kraftwerke in Osttirol.

Seit gut zwei Monaten sind die Grünen in der Bundesregierung vertreten. Seither sitzen auch die beiden Tiroler Abgeordneten Barbara Neßler und Hermann Weratschnig im Nationalrat. Neßler betätigt sich im Parlament unter anderem als Kinder-, Jugend- und Tourismussprecherin der Grünen, Weratschnig als Verkehrssprecher. Am Donnerstag, 5. Feber, kamen sie nach Osttirol, um am Abend mit den Parteikollegen der Ortsgruppe Lienz zusammenzutreffen. Zuvor luden Neßler und Weratschnig zu einem Pressegespräch über Ziele, Herausforderungen und Chancen für den Bezirk.
„In einer Umfrage sprachen sie über 90% gegen weitere Erschließungen aus“, so Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler (Grüne). Fotos: Dolomitenstadt/Wagner
„Der Wachstumswahn im Tiroler Tourismus hat sich in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Wettrennen entwickelt. Viele wollen dies nicht mehr mittragen, wie man am Beispiel der Gletscherehe sieht“, betont Neßler. In Osttirol lasse sich noch Erholung und Ruhe abseits von Massentourismus erleben. Gut sei, „dass 57 Prozent der Nächtigungen im Sommer erzielt wurden, dass diese Region nicht allein vom Wintertourismus abhängig ist.“ Neßler sprach auch den Fachkräftemangel an, der Tirol „in einem eklatanten Ausmaß“ treffe. „Wir fordern nun eine Attraktivierung der Arbeitsplätze in Gastronomie und Tourismus. Dazu organisieren wir Ende April eine Tourismusenquete“, so Neßler. Ihr Klubkollege Weratschnig ging zunächst auf die Verkehrsthematik ein und holte das Schreckgespenst „Alemagna“ aus der Schublade: „Vorletzte Woche hat in Venetien ein Treffen stattgefunden, bei dem auch über eine potenzielle Dolomitenautobahn für den Raum Kärnten,Tirol und Bayern gesprochen wurde. Wir sprechen uns klar dagegen aus und ein entsprechendes Projekt ist auch in keinem ASFINAG-Ausbauplan enthalten“, betont Weratschnig. Bei Maßnahmen gegen den Transit durch Tirol müsse man immer auch die Felbertauern-Route miteinbeziehen.
Hermann Weratschnig (Grüne) sieht in Osttirol genug Potenzial für den Ausbau der Photovoltaik.
Der Nationalratsabgeordnete ging im Gespräch mit dolomitenstadt.at auch auf die Debatte um Kraftwerksprojekte im Isel-Gebiet ein: „Ökologie und Wirtschaft sind kein Widerspruch. Osttirol braucht die Naturjuwele, um zukünftig eine nachhaltige Basis für den Tourismus aufzubauen. Wir wehren uns dagegen, jeden Bach in Goldgräberstimmung der Wasserkraft zu opfern. Dort wo es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, ist ein Ausbau der Wasserkraft machbar. Das gilt aber keinesfalls für das Projekt in Prägraten und Virgen." Vielmehr sieht Weratschnig im Ausbau der Photovoltaik in Osttirol viel Potenzial.

6 Postings

opfena
vor 5 Jahren

ich bin für den ausbau der wasserkraft. durch die strenge regulierungen bei der wasserentnahme wird kein bach "geopfert". ein großteil der bevölkerung merkt sicher nicht, ob ein bach zur stromerzeugung genutzt wird und so zu heimischer wertschöpfung beiträgt. in vielen (grünen) köpfen geister noch das bild vom trockenen flußbett, welches es schon lange nicht mehr gibt.

 
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    nikolaus
    vor 5 Jahren

    Schau dir mal die Drau zwischen Thal und Amlach bei Niedrigwasser an! Da braucht man ja nicht einmal Gummistiefel, um auf die andere Seite zu kommen.👣

     
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anton2009
vor 5 Jahren

Atomkraftwerke - Nein danke! Kohlekraftwerke - Nein danke! Wasserkraftwerke sind die beste Lösung! Denn Photovoltaik wird unsere Probleme nicht lösen!

 
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    Detektor
    vor 5 Jahren

    Deutschland hat durch Photovoltaik letztes Jahr so viel Strom erzeugt wie Österreich insgesamt (samt Wasserkraft)! Warum soll Photovoltaik bei uns nicht gehen??

     
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    steuerzahler
    vor 5 Jahren

    AKW's sind das absolut letzte, in keiner Weise kostendeckend und in höchsten Maß umweltschädlich. Alle anderen Kraftwerke kann man jederzeit sauberer machen oder zurückbauen. Zur Alemania, das ist ein völlig unsinniges Projekt, nur ausgelegt für schnelleren Profit einiger Großkonzerne und deren Frächter. Bei allen Maßnahmen am Brenner darf man nie die Auswirkungen auf Ausweichrouten unberücksichtigt lassen.

     
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Urmel
vor 5 Jahren

Die Alemagna- Verlängerung (denn bis Belluno steht sie ja bereits), wäre sicher der Todesstoß für unser schönes Fleckchen. Betonstelzen wie im Wipptal, die sich vom Obstanzer See bis ins Pustertal ziehen und -auf welchem Weg auch immer- Lienz überspannen, sollten für jeden Osttiroler Politiker ganz gleich welcher Coleur Pflicht sein, endlich die Petition gegen die Alemagna zu unterschreiben. Bislang haben dies leider nur der Kartitscher Bgm Außerlechner Josef und Hermann Kuenz getan. Eine Schande !!

 
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