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Bevor er sich im Grünen entspannen kann, muss der künftige Kleingärtner in Lienz noch einige Hürden überwinden. Foto: Dorota Dylka/Unsplash

Bevor er sich im Grünen entspannen kann, muss der künftige Kleingärtner in Lienz noch einige Hürden überwinden. Foto: Dorota Dylka/Unsplash

Rund 3000 Euro für Kleingarten-Parzellen in Lienz

Neun Schrebergärten werden vergeben. Elisabeth Blanik zum Vertrag: „Eine Doktorarbeit.“

Wie berichtet mussten dem Projekt Bahnhofsumbau aka „Mobilitätszentrum“ in Lienz auch einige Schrebergärten an der kleinen Drau weichen, was die Stadt zur alternativen Ansiedlung von Kleingärten im Stadtteil Mienekugel motivierte. Die Gartenparzellen sind stark nachgefragt, berichtete Bürgermeisterin Elisabeth Blanik dem Gemeinderat am 18. Februar und wies auf einen nicht unbeachtlichen bürokratischen Aufwand hin: „Die Schrebergärten mutieren zur Doktorarbeit“. Als kniffelig erwies sich vor allem die Berechnung der Kosten für die künftigen Kleingärtner. Eine Reserve eingerechnet, investiert die Gemeinde in die Erschließung – sprich Wege, Wasser und Strom – rund 50.000 Euro. Die Kosten für einen Kanalbau sind da noch gar nicht berücksichtigt. Das alles auf eine Handvoll künftiger Nutzer aufzuteilen, würde aus dem Gartenvergnügen einen allzu teuren Spaß machen. Deshalb verrechnet die Stadt nur einen Teil der Kosten weiter, konkret 1.500 Euro als Einmalbetrag für eine Nutzungsdauer von 25 Jahren. Allerdings kommen zu dieser Summe noch rund 330 Euro Erschließungskosten je Nutzer und 840 Euro für die Baueinreichung. „Inklusive 150 bis 200 Euro für den Grundverkehr summiert sich das auf rund 3.000 Euro ohne Hütte und Zaun“, zählt die Bürgermeisterin zusammen. Zu dieser einmal anfallenden Summe kommen noch eine Jahrespacht von 500 Euro und die laufenden Kosten für Wasser und Strom. Verwaltet wird die Schrebergartensiedlung nicht von der Stadt, sondern von der ÖBB-Landwirtschaft – das gibt es! – mit der ein Bittleihvertrag abgeschlossen wurde. Das Gesamtgrundstück ist 4243 m2 groß und beherbergt 15 Gärten samt „Vorhalteflächen“. Sechs der Gärten sind bereits an „Umsiedler“ aus dem Bahnhofsareal vergeben, bleiben neun weitere Parzellen von jeweils 200 m2 Fläche für neue Gartenfans, die sich ab sofort bewerben können. Chancen auf einen Schrebergarten haben allerdings nur Menschen mit Hauptwohnsitz in Lienz. Bevorzugt werden laut Bürgermeisterin Bewerber bzw. Bewerberinnen, „die in einer Partnerschaft leben und noch minderjährige Kinder haben.“
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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