Konrad Bergmeister wird Tirols Wasserstoff-Stratege
Der Ex-Tunnelmanager soll ambitionierte Pläne der Lebensraum-Holding umsetzen.
Die schwarz-grüne Tiroler Landesregierung will ihre angekündigte Wasserstoffstrategie nun endgültig auf Schiene bringen. Geplant ist, dass unter der Trägerschaft der Lebensraum Tirol Holding nach Analyse der Ist-Situation in den Landesteilen bis Mitte 2020 eine "Prioritätenliste" steht und nach Kenntnis der Gesamtkosten bei der EU um Fördergelder angesucht wird.
In Bezug auf das damit angesprochene EU-Förderansuchen betonte Günther Platter (ÖVP) diese Woche nach der Regierungssitzung, dass man hier durchaus unter Zeitdruck stehe. "Die Qualität geht aber dennoch vor", erklärte der Landeshauptmann. Leiten soll das Projekt Ex-Brennerbasistunnel-Vorstand Konrad Bergmeister. Mit ihm habe man eine Person zur Seite, die enormes "Know-how in den Bereichen Wasserstoff und EU-Förderungen" habe, so Platter.
Ebenjenes Know-how möchte Bergmeister jetzt dazu nützen, eine fundierte Analyse der technologischen Ist-Situation und der Umstände in Tirol, Südtirol und Trentino vorzunehmen. "Wir müssen unter anderem genau schauen, welche technologischen Möglichkeiten es bei Fahrzeugen wie Lkw und Bussen gibt", so Bergmeister. Zudem gehe es etwa darum, sich zu fragen, wie die Wasserstoff-Tankstellen gestaltet werden sollen.
Einen weiteren Teilbereich der Wasserstoffstrategie stellte Umweltlandesrätin und LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) vor. Es gehe nunmehr um die Errichtung von "Wasserstoff-Korridoren". Mit Wasserstoff soll eine "fossilfreie Möglichkeit beim Transport" gewährleistet werden - und zwar dort, wo die Schienen nicht hinführen, so Felipe. "Dekarbonisierung" sei auch das künftige Schlagwort bei Bussen und Dampfbahnen, ergänzte die Landeshauptmannstellvertreterin.
Der für Verkehr zuständige LHStv. Josef Geisler (ÖVP) nannte diesbezüglich anstehende Wasserstoff-Projekte bei der Zillertal Bahn. Auch ein großer Tiroler Player im Supermarktsegment überlege seine Lkw-Flotte zu dekarbonisieren, berichtete Geisler. "Wir brauchen jetzt jedenfalls klar definierte Projekte und Konzepte", stellte er fest. Im Moment sei, dank des Green Deals der EU und neuer Bundesregierung, ein gutes "Zeitfenster", betonte er. Eine Ansicht, der sich auch Josef Margreiter anschloss, der der Lebensraum Tirol Holding vorsteht. "Wir sind jedenfalls startklar für das Wasserstoffprojekt", so der ehemalige Chef der Tirol Werbung.
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