Die Stadt Lienz war bisher bei Schulbällen großzügig und ließ diese Steuern nach. Jetzt ist allerdings Schluss mit lustig und zwar immer dann, wenn die Verwendung des Gewinns nicht den Vorstellungen der Stadtregierung entspricht. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik will zum einen künftig die Abrechnung der Bälle unter die Lupe nehmen und zum anderen mitreden, wenn es um die Verwendung möglicher Gewinne geht. Bleiben nach einem großen und erfolgreichen Ball ein paar Tausender in der Kasse des Ballkomitees, will sich die Stadt künftig nur dann großzügig zeigen, wenn dieses Geld zum Beispiel einem wohltätigen Zweck zugeführt wird.
Die Thematik zeigt recht deutlich, dass Schülerbälle in den letzten Jahren zu beachtlichen Events herangewachsen sind, mit oft mehr als tausend Besuchern, aufwändiger Vorbereitung und semiprofessioneller Umsetzung. Mit einer Band und einer Bar ist es längst nicht mehr getan. Mit aufwändigen Shows und Dekorationen befeuern die Schulen einen Wettstreit um den schönsten und attraktivsten Ball des Jahres.
Was früher eher nebenbei von einigen engagierten Lehrkräften und Schülern vorbereitet wurde, hat jetzt offiziellen Charakter. Größere Schulen wie das Gymnasium Lienz haben dafür eigene Vereine. Mit den Umsätzen steigt nicht nur – im Idealfall – der Gewinn, sondern auch das wirtschaftliche Risiko, der Verwaltungsaufwand und die Intensität der Vorbereitungen. Ob ein subjektives Abwägen des Verwendungszweckes eine unterschiedliche Behandlung der Lienzer Schulen in der Frage der Vergnügungssteuer rechtfertigt, bleibt dennoch eine spannende Frage.
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Redaktion: "... Ob ein subjektives Abwägen des Verwendungszweckes eine unterschiedliche Behandlung der Lienzer Schulen in der Frage der Vergnügungssteuer rechtfertigt, bleibt dennoch eine spannende Frage" die dann gegebenenfalls bei antragstellung im gemeinderat zu beantworten ist. schaun wir mal was rauskommt und ob alles so heiss gegessen wie gekocht wird.
wenn matrei (s. u) die höchstmögliche eintrittsbesteuerung hat, dann deshalb, weil das land dort vor bedarfsmsittelaussschüttung überprüft, ob die gemeinde alle ihre möglichen forderungen (gebühren, steuern ...) nachweislich einhebt, und sie wirtschaftlich und sparsam verwaltet. lässig geld zum fenster hinausschmeissen um politisches kapital daraus zu schlagen, um dann spekulativ ausgleiche über bedarfzuweisungen zu erhalten, war einmal. diese spielregeln gelten im prinzip auch für lienz. eigentlich logisch, möchte man meinen.
@senf Was Matrei betrifft,bist du leider nicht so ganz richtig informiert.Hier wird NUR lässig Geld zum Fenster hinausgeschmissen um politisches Kapital daraus zu schlagen und dann Bedarfszuweisungen als Ausgleich zu erhalten.Die Sinnhaftigkeit hinterfrägt keiner und Kontrolle gibt es auch keine.Das Aufzählen solcher "Projekte"erspare ich mir hier, du kennst sie sicher. LG
@sumse, du hast recht, vielleicht ist mein schlussatz nicht ganz herübergekommen. die freihändige bedarfsmittelvergabe, die ja im stillen kämmerlein des landhauses stattfindet, ist weitgehend politisch und dass rote bürgermeister hier öfters die arschkarte ziehen, als ihre schwarzen kollegen, wurde schon mehrmals öffentlich diskutiert. möglicherweise ist die sparsame gangart von frau bm blanik in fragen steuernachlass im lienzer stadtparlament darin zu begründen?
Das ist wieder typisch. Da kann ich nur Kopfschütteln. "Mitspracherecht" für was bitteschön.
Irgendwann wird die Zeit kommen da wird es dann auch keine Bälle mehr geben und wieder stirbt ein Teil von den Lienzer Veranstaltungen. Ich glaube es gibt viel wichtigere Themen als wie die Besteuerung der Maturanten. Der Eislaufplatz ein wirklich interessantes Thema mit den Oh wie schönen Sanitären Einrichtungen wo ich meine Kinder und Frau sicher nicht drauf gehen lasse. Hätte schon vor Jahren saniert werden müssen und müsste ganz oben auf der Liste stehen.
Vielen Dank !
@bergfreund: was hat der eislaufplatz mit dem maturaball zu tun? du scheinst den überblick verloren zu haben. komm wieder herunter!
@senf: bergfreund meint damit sicher, dass Blanik andere Betätigungsfelder hätte, als auf Maturabälle loszugehen! Im Übrigen hat Bergfreund recht - die Sanitäranlagen am Eislaufplatz sind skandalös!
@anton2009: genau so meinte ich das, danke!
@le corbusier ich denke wenn wir das disktutieren schweifen wir zu sehr vom ursprünglichen Thema ab.
Einfach während einem Eishockeyspiel sich selbst mal ein Bild machen.
@ bergfreund nur so am rande, habe ich das richtig verstanden: sie entscheiden wo ihre frau aufs klo gehen darf?
- Welche Einnahmen erwartet sich die Stadt mit dieser Steuer? - Wie hoch (%) und auf was genau (Eintritt, Umsatz...) soll diese nun genau sein? - Was kostet die Administration? - Was sind die Charity-Kriterien?
Wenn das alles klar ist kann man weiter diskutieren.
@ domenik, der von den neos? scheinst keine besondere leuchte zu sein! all deine fragen sind in diesm artikel längst beantwortet. wenns für die veranstalter kein gutes geschäft wäre, würden sich die maturaballveranstalter im herbst nicht buchstäblich auf die zehen treten!
Ja genau der.
Welche meiner Fragen ist bitteschön eindeutig beantwortet?
Besser die jungen Leute erfahren früher als später wieviel ihnen vom redlich verdienten Geld genommen wird.
Das "Vergnügen" bei einem Schulball muss nicht so hoch besteuert werden. Sonst vergeht den Veranstaltern über kurz oder lang das "Vergnügen", sich zu engagieren. Ein paar Prozent - vielleicht drei -könnten es wohl sein. Denn: was nix kostet, ist nix wert.
Über's Ziel geschossen-- definitiv.
Meine Güte, wie wär es mit Großzügigkeit gegenüber jungen Leuten, die einen sehr wichtigen Abschnitt im Leben zu feiern haben?!
Sie zahlen noch früh genug unsere Pension.
Ein Hoch auf die Maturaten, toll dass ihr so weit gekommen seid und liebe Frau Bürgermeister, ich schätze Sie sehr, doch diese Maßnahme ist zwar wirtschaftlich und rechtlich wahrscheinlich völlig richtig, doch denke ich, dass man derartigen Feierlichkeiten anders begegnen sollte.
Recht hat sie, die Frau Bürgermeister. Willkommen im Leben, liebe Maturanten. Wer in Österreich arbeitet, Engagement zeigt, wirtschaftliches Risiko eingeht… der muss zahlen.
Zur Information: Die Vergnügungssteuer wurde im Juli 2017 vom Tiroler Landtag abgeschafft. Aber sie wurde durch eine sogenannte "Kartensteuer" ersetzt, die bis zu 25 % der Eintritte betragen kann. Das ist z.B. in Matrei der Fall ist.
Die Maturabälle sind weitum beliebt und mitlerweile eigentlich schon ein eigener Wirtschaftszweig. Die Organisation und das ganze "drumherum" ist wahnsinnig aufwendig geworden. Meiner Meinung nach sollte man aber den jungen und wirklich fleissigen Schülern nicht nun auch noch etwas wegnehmen! Bitte vergönnt ihnen doch das redlich hart verdiente Geld doch von Herzen ohne Abschlag!!!!!
... unter die Lupe nehmen! Werden auch die Abrechnungen von Dolomitenmann, Dolomitenlauf, Dolomitenrundfahrt (alle hoch subventioniert!!!) unter die Lupe genommen? Den Schulbällen gelingt es offensichtlich mit viel Engagement (Lehrer und Schüler) einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften; dieser soll nun kontrolliert werden und "blanikbestimmt" verwendet werden! Ja hat denn die Bürgermeisterin sonst nichts zu tun? Es leben die Schulbälle, die eine große Bereicherung für die Stadt Lienz sind!
@anton, selbstverständlich sind bei projektförderungen (auch event) nachweise über die verwendung von subventionsmittel vorzulegen. der verwendungnachweis (in der regel mit originalbelegen) mit erfolgsbericht ist ja bedingung bei der zuschussvergabe öffentlicher mittel sein, und zwar über das gesamtprojekt und nicht nur in der beitragshöhe der stadt. hier machen es sich so manche öffentliche körperschaften aus bequemlichkeit und eigeninteresse (auch politisch) recht einfach, weiss man.
vermutlich wird für schulbälle auch um unterstützung der stadt angesucht, deren bedarf ja zu begründet ist. das kann eine geld- oder sachleistung, oder auch ein miet- oder gebührennachlass sein. wenn nun tatsächlich ein gewinn erwirtschaftet wird, dann soll dessen verwendung dem veranstalterverein überlassen bleiben, der ja im falle eines defizites auch die verantwortung zu tragen hat. sie haben recht, die einmischung der politik ist hier fehl am platz.
ich glaube dass die schüler und lehrer mit ihrem engagement der schulstadt lienz einen großen imagedienst erweisen und dieser kleine unterstützungsbeitrag sogar aus dem werbeetat verbucht werden könnte!
Leider lassen sich Dolo.... nicht in die Karten schauen!
du meinst wohl ft&konsorten? dann geb ich dir recht, ist leider so und alle lassen sichs gefallen!
Dolomiten/mann..lauf..rundfahrt brauch Blanik nicht kontrollieren, das machen schon diese Veranstalter.....dann bin ich aufgewacht und das bett war nass.
"Bürgermeisterin Elisabeth Blanik will zum einen künftig die Abrechnung der Bälle unter die Lupe nehmen und zum anderen mitreden."
Die Abrechnung unter die Lupe nehmen: JA. Mitreden NEIN! Das kann nicht die Aufgabe der Gemeinde sein!
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