Haidenberger hofft in der Notarztcausa auf Platter
Petitionsausschuss tagt morgen. Grüner Bezirkssprecher bricht Lanze für Gernot Walder.
Über die Petition zur Unterstützung des Landarztes Gernot Walder und seines Konzepts einer medizinischen Nahversorgung in Osttirols Seitentälern haben wir bereits mehrfach berichtet. Morgen Donnerstag, 23. Jänner, wird diese Petition, für die vor allem engagierte Bewohner des Defereggentales und des Villgratentales mehr als 5000 Unterschriften sammelten, im Petitionsausschuss des Tiroler Landtags in Innsbruck behandelt.
Thomas Haidenberger, Sprecher der Osttiroler Grünen, appelliert im Vorfeld der Anhörung an Landeshauptmann Günther Platter, diese Causa zur Chefsache zu erklären. Haidenberger: „Die Zeit ist reif für eine verlässliche ärztliche Versorgung in den Osttiroler Tälern! Seit Monaten gibt es in einigen Osttiroler Tälern laufende Veränderungen im Bereich der ärztlichen Bereitschaftsdienste und der Notarztversorgung. Das bringt aber bisher nur Unsicherheit und Durcheinander statt klarer Zuständigkeiten und sicherer Versorgung.“
Der Grüne Bezirkssprecher zieht eine ernüchternde Bilanz: „Seit über einem halben Jahr folgt eine unüberlegte und nur kurzfristig wirksame Änderung der anderen. Leidtragende sind die Menschen vor Ort, inzwischen auch die niedergelassenen Ärzte. Und zu allem Überfluss steigen mit dem Hin und Her weder Versorgungssicherheit noch Vertrauen, sondern nur die Kosten.“
So sei etwa der Bevölkerung im Iseltal versichert worden, dass mit der Koordination durch das Rote Kreuz das regionale Notarztsystem wieder auf stabilen Beinen stehe. „Nun stellt sich heraus, dass das Rote Kreuz bei Doktor Walder anklopft und ihm einen Vertrag als Subunternehmer für genau die Region anbietet, aus der er und seine Ärztekollegen hinausgedrängt wurden. Das mutet höchst seltsam an und ist menschlich mehr als fragwürdig gegenüber dem engagierten Arzt.“
Die von Walder angestrebte Primärversorgungseinheit, ein moderner Zusammenschluss mehrerer Ärzte und medizinisch technischer Dienste an einem Standort sei für die Tiroler Ärztekammer offenbar ein rotes Tuch, mutmaßt Haidenberger, obwohl Land Tirol und Gesundheitskasse dem System wohlwollend gegenüber stünden. Haidenberger: „Es gibt noch keine einzige Primärversorgungseinheit in Tirol. Was spräche eigentlich dagegen, dass Osttirol einmal die Nase vorne hat, wenn es um - im Sinne der Patienten - positive Neuerungen geht?“
An den Landeshauptmann appelliert der Lokalpolitiker der Grünen: „Bitte nehmen Sie sich der Sache an und unterstützen Sie Ihren Landesrat Bernhard Tilg beim Finden einer Regelung, die nicht nur unnötig mehr Geld kostet, sondern der betroffenen Bevölkerung das Vertrauen in eine zeitgemäße medizinische Versorgung zurückgibt!“
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