Ötztal und Pitztal: Gletscher-Ehe ohne Gletscher?
Laut Uni-Bericht werden zwei Drittel des Gletschereises in 30 Jahren verschwunden sein.
Ein Bericht der Universität Innsbruck, der auf Anfrage des WWF erstellt wurde, zeichnet ein fragwürdiges Szenario für die geplante „Gletscherehe“ im Pitztal. So könnte der Gletscher im Projektgebiet des umstrittenen geplanten Zusammenschlusses der Pitztaler- und Ötztaler Gletscherskigebiete im Extremfall in 30 Jahren verschwunden sein. Dies belege die Kurzsichtigkeit des geplanten Skiprojekts, kritisierte der WWF am Donnerstag.
Selbst bei der optimistischsten Klima-Prognose dürften etwa zwei Drittel des Gletschereises im Projektgebiet bis 2050 verschwinden. "Hier soll Großinfrastruktur mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahren und mehr in eine Naturlandschaft gebaut werden, die sich schon in den nächsten 30 Jahren vollkommen verändern wird. Weil sich die Gletscher immer weiter zurückziehen, müsste das Gelände für einen Skibetrieb mit immer neuen baulichen Eingriffen und zusätzlicher Infrastruktur umgebaut werden", meinte Josef Schrank, Landschaftsökologe beim WWF.
Zudem sei der Schutz einer natürlichen Entwicklung dieser ursprünglichen Gebiete von großer Bedeutung. "Der Rückgang der Gletscher gibt ein Gelände frei, das seit der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren vollkommen unbeeinflusst geblieben ist. Das ist die letzte echte Wildnis, die wir in Zentraleuropa haben, ein elementarer Bestandteil unseres Naturerbes, den wir nicht wie Bauschutt behandeln dürfen", erklärte Schrank.
Kommende Woche, vom 22. bis zum 24. Jänner, soll die mündliche Verhandlung zum UVP-Verfahren stattfinden. Ursprünglich war die Verhandlung bereits für Dezember geplant gewesen. Da zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht alle Gutachten eingelangt waren, wurde die Verhandlung auf Jänner verschoben.
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Die Verhandlung ist schon verschoben: https://tirol.orf.at/stories/3030311/
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