Seit 1979 wird alljährlich der „Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung“ an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck verliehen. Zu den heurigen Preisträgern zählte auch der Archäologe Florian Müller vom Institut für Archäologien.
Er wurde für seine Habilitationsschrift „Ein österreichisches Pompeji – Die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen in der Römerstadt Aguntum in den Jahren 1912–1913 im Spannungsfeld von lokalpatriotischem Interesse, Laienforschung und öffentlichen archäologischen Institutionen“ ausgezeichnet.
„Die Stadt Innsbruck fördert mit dem Preis junge Forscher und rückt den Wert der Wissenschaft in den Vordergrund,“ betonte Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl bei der Preisverleihung in der neuen Stadtbibliothek in Innsbruck.
Nachdem die Erforschung von Aguntum bis Anfang des 20. Jahrhunderts fast ausnahmslos auf Zufallsfunden und vereinzelten kleineren Grabungen, die eher in den Bereich der Schatzgräberei einzuordnen waren, beruhte, setzten 1912 die ersten größeren archäologischen Ausgrabungen in Aguntum ein. „Mit diesen wird dann auch der Beginn der wissenschaftlichen Erforschung der einzigen Römerstadt Tirols gleichgesetzt“, erläutert Müller. Florian Müller spürte daher der Geschichte der Grabungen in Aguntum und der daran beteiligten Akteure nach.
Der Franziskanerpater Innozenz Ploner entdeckte beispielsweise neben einer römischen Villa und den Thermen auch die Stadtmauer, die die genaue Lokalisierung des Stadtgebietes erstmalig ermöglichte. Er starb aber 1914 überraschend. Der Archäologe Rudolf Egger, der im Auftrag des Österreichischen Archäologischen Instituts arbeitete, legte eine frühchristliche Kirche frei. Neben all den Funden wurde in der Arbeit aber auch das Augenmerk auf die Wahrnehmung der Ausgrabungen in der Öffentlichkeit und deren damalige generelle gesellschaftliche Bedeutung gelegt.
Dass eine solche bestanden haben müsse, zeige allein die Tatsache, dass nach kurzer Zeit der Begriff eines „österreichischen Pompejis“ für diese auftauchte, man sich also wohl auch vor dem Hintergrund des aufkeimenden Tourismus in Osttirol eine solche Ruinenstätte erhoffte.
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