Neuer Kärntner Bischof Marketz ist Handke-Kenner
Der Kirchenmann sieht ein „gewaltiges“ Werk und eine Verirrung im Engagement.
Während Peter Handke in Stockholm am Freitag seinen ersten öffentlichen Termin absolviert hat, zeigte sich der designierte Kärntner Bischof Josef Marketz bei seiner Ernennungspressekonferenz als Kenner und Bewunderer von Handkes Werk. Zu Handkes umstrittener Haltung zu Serbien und zum Krieg im ehemaligen Jugoslawien meinte Marketz zugleich: „Man kann sich in seinem Engagement auch verirren.“
Dies könne jedoch auch ihm selbst vielleicht passieren. Er habe die Werke seines Landsmannes „ganz gelesen“, so Marketz laut Kathpress am Freitag im Klagenfurter Bischofshaus. Handkes Literatur sei „gewaltig“, mache immer wieder aufmerksam auf das Kleine, Unscheinbare wie einen Grashalm. Und sie rege auch dazu an, auf den Menschen hinzuschauen: „Das ist Handke.“ Er sehe dessen anstehende Auszeichnung sehr positiv, so der bisherige Kärntner Caritas-Direktor.
In Bezug auf eine Verirrung im Engagement meinte er, dass er sich in so einem Fall wünschen würde, „dass man das ganze Wirken sieht, auch meine Anliegen, und es nicht auf einen einzigen Punkt reduziert“. Eine derart differenzierende Sicht von Kritikern wünsche er auch dem Literaturnobelpreisträger. Es tue ihm zugleich leid, dass Handke nicht bereit sei, über seine Haltung zu Jugoslawien zu sprechen.
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