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Infineon errichtet in Villach ein neues Forschungsgebäude für 600 Arbeitsplätze das Mitte 2020 bezugsfertig sein soll. Der Bau wird von einem „digitalen Zwilling“ begleitet um ständige Optimierung zu ermöglichen. Visualisierung: Infineon
Infineon mit mehr Gewinn und Investitionsschub
4.609 Beschäftigte in Österreich. In Villach wird ein neues Werk gebaut.
Infineon Österreich hat im vergangenen Geschäftsjahr (bis 30. September) mehr Umsatz und Gewinn gemacht. Am stärksten gestiegen sind bei der Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns die Investitionen, denn am Hauptsitz in Villach wird ein neues Chip-Werk errichtet. Die Gesamtinvestitionen wurden um 72 Prozent auf 308 Millionen Euro gesteigert.
Der Umsatz legte um 5 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu, das Vorsteuerergebnis um 4 Prozent auf 306 Mio. Euro. Die Zahl der in Österreich Beschäftigten stieg um 10 Prozent auf 4.609 Personen. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung lag mit 525 Mio. Euro bei 17 Prozent des Umsatzes.
Dabei verlief die Entwicklung im Geschäftsjahr 2019 ungleichmäßig: Ausgehend von stark boomenden Märkten, die bis ins zweite Quartal die Nachfrage stark trieben und bei Infineon zu Lieferschwierigkeiten führten, bis zur spürbaren konjunkturellen Abschwächung in den letzten beiden Quartalen. Die Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria, Sabine Herlitschka, vergleicht das abgelaufene Geschäftsjahr mit einer "Achterbahnfahrt". Eine Erholung wird nicht vor der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2020 erwartet.
Auf einer Großbaustelle am Stadtrand von Villach arbeiten 500 Beschäftigte von Baufirmen an der neuen "Infineon City": Der bisherige Standort wird massiv ausgebaut. Errichtet wird eine vollautomatisierte Chip-Fabrik für 300-Millimeter-Leistungshalbleiter. Ende 2021 soll dort die Produktion starten. Grund für die Verschiebung des Zeitplans - ursprünglich war der Produktionsbeginn für Anfang 2021 anvisiert - ist laut Herlitschka die Anpassung an Marktentwicklungen. Weitere Mittel wurden für Produktionsinfrastruktur für 300-Millimeter-Dünnwafer sowie neue Halbleitermaterialien eingesetzt.
Von den 400 für die neue Chipfabrik benötigten zusätzlichen Mitarbeitern wurden schon 160 eingestellt. "Wir bauen, weil wir die strategischen Felder Energieeffizienz, Sicherheit, nachhaltige Mobilität und Internet der Dinge als Wachstumstreiber sehen", erklärt Infineon Österreich-Chefin Herlitschka gegenüber der APA. Insgesamt sind 1.977 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung tätig. Damit ist schon mehr als jeder vierte F&E-Job des gesamten Konzerns in Österreich angesiedelt.
Weitere Highlights: In Linz wurden die noch in Hand eines Gründers verbliebenen Anteile des DICE - Danube Integrated Circuit Engineering - angekauft, damit ist Infineon Austria nun der hundertprozentige Eigentümer des oberösterreichischen Standorts. Dort ist das Kompetenzzentrum des Konzerns für Hochfrequenztechnologien (z.B. Radarchips bei Fahrassistenzsystemen) angesiedelt. In Klagenfurt wurde die Eröffnung eines Fraunhofer-Zentrums für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz mitinitiiert und -finanziert.
Infineon ist weltweit die Nummer eins bei Leistungshalbleitern. Einen großen Teil des Umsatzes machen Chips für die Autoindustrie aus. Natürlich treffe die weltweite Schwäche der Autoindustrie den Konzern, räumt Herlitschka ein. Elektroantriebe sind auch einfacher gebaut als Benzin- oder Dieselmotoren. Allerdings kann der Halbleiterkonzern dafür bei der zunehmenden Ausstattung der Autos mit Fahrassistenzsystemen und Ähnlichem punkten: Der Anteil der Mikroelektronik in Elektro- oder Hybridautos mit moderner Sensorik sei auf einen Wert von rund 1.000 Dollar gestiegen - während er im regulären Auto mit Benzin- oder Dieselantrieb nur 350 Dollar ausmache.
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