Lienzer Sparkasse fördert zehn Talente aus Osttirol
5. Auflage der Initiative „Talente Scouts“. Jury wählte zehn von 41 Bewerbern.
Um einen Beitrag zur Förderung und Entwicklung junger Talente im Bezirk zu leisten, werden seit 2013 im Zuge der Initiative „Talente Scouts“ der Privatstiftung Lienzer Sparkasse junge Menschen aus ganz Osttirol gefördert. In diesem Jahr haben sich 41 Talente um eine Förderung beworben, bei zehn von ihnen flatterte ein positiver Bescheid ins Postfach.
Die Preisträger werden mit jeweils 1.000 Euro unterstützt und wurden am Mittwoch, 20. November, in der Lienzer Sparkasse vorgestellt. Die Urkunden überreichte der Vorstandsvorsitzende der Lienzer Sparkasse, Martin Bergerweiß. In seiner Ansprache betonte er: „Die Auswahl fiel heuer wirklich sehr schwer, da sich so viele junge Leute beworben haben, die alle fantastische Leistungen bringen. Wir haben dieses Mal viele Staatsmeister dabei.“ Die zehn „Auserwählten“ haben unterschiedlichste Talente, bildende Künstler fehlen heuer jedoch. In diesem Segment hätte es laut Jury-Mitglied Peter Raneburger nicht zu einer Prämierung gereicht.
Die zehn geförderten Talente wurden von den Jurymitgliedern – Jo Mair, Ursula Strobl, Peter Raneburger, Michael Aichner und Lukas Jungmann – persönlich vorgestellt.
Die prämierten Talente:
Theresa Guggenberger aus Lienz spielt seit dem Volksschulalter Saxophon. Sie ist mehrfache „Prima la musica“-Preisträgerin und möchte nach der Matura ein Musikstudium absolvieren. Bei der Prämierung gab sie ein Stück des japanischen Saxophonisten Ryō Noda zum Besten. Hier ein kurzer Mitschnitt von Theresas Auftritt:
Ein wahres Tennistalent ist Lilli Tagger. Laudatorin Ursula Strobl verwies auf das zarte Alter Taggers: „Lilli ist erst 14 Jahre alt und weist bereits so viele tolle Erfolge auf.“ Dazu zählen unter anderem der Österreichische Staatsmeistertitel der U12, der Kärntner Landesmeistertitel der U12 und der erste Platz bei der „Kinder+Sport Tennis Trophy“ in Rom. Lilli ist zudem Mitglied des österreichischen U12-Nationalkaders.
Ebenfalls von Ursula Strobl vorgestellt wurde Kevin Weiler. Der 15-jährige Sportschütze aus Anras präsentierte sich in voller Montur samt – ungeladenem – Gewehr dem Publikum. Dass er eine ruhige Hand und gute Augen hat, stellen seine bisherigen Erfolge unter Beweis. Kevin ist Österreichischer Staatsmeister, Tiroler Landesmeister, Bundesligameister und Bezirksmeister.
Ein weiterer Sportler, der mit 1.000 Euro gefördert wird, ist der Eishockeyspieler Elias Waldner aus Huben. Ursula Strobl, die ihn dem Publikum präsentierte, lernte er aufgrund der wetterbedingten Straßensperren erst Stunden zuvor kennen. Bereits mit vier Jahren startete er in Huben mit dem Eishockeytraining. „Naheliegend“, schmunzelte Strobl mit Verweis auf den UECR Huben. Seit 2017 ist Elias Teil der Nachwuchs-Nationalmannschaften Österreichs. In diesem Jahr wurde er dann vom österreichweit bekannten Eishockeyverein VSV in Villach unter Vertrag genommen. Sein Ziel für die Zukunft ist klar: „Ich will Profi werden.“
Nachwuchstischler Andreas Jestl aus Virgen überzeugte die Jury mit zahlreichen Auszeichnungen, die er unlängst gesammelt hat. Andreas wurde Landessieger beim diesjährigen Lehrlingswettbewerb, zudem sicherte sich der 21-Jährige das goldene Leistungsabzeichen. Beim Lehrlingswettbewerb auf Bundesebene landete Andreas auf dem dritten Platz. „In allen Berufsschuljahren wies Andreas einen Notendurchschnitt von 1,0 auf. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen“, betonte Jury-Mitglied und ehemaliger WKO-Obmann Michael Aichner.
KFZ-Techniker Simon Müllmann aus Dölsach holte sich unter anderem bei der Staatsmeisterschaft die Bronzemedaille und in seinem dritten Lehrjahr als Tiroler Landessieger im Lehrlingswettbewerb das goldene Leistungsabzeichen. Sein nächstes Vorhaben ist der Meisterkurs.
„Als ich 2012 in Kärnten ein Plakat für einen Aquathlonbewerb sah, wollte ich unbedingt mitmachen“, gab Jonas Hauser Einblick in die Anfänge seines Sportlerlebens. Er tritt seither bei zahlreichen Aquathlon- und Triathlon-Bewerben an. Mittlerweile ist der 14-Jährige dreifacher Österreichischer Meister im Aquathlon, Österreichischer Meister im Triathlon (2019) und Tiroler Meister im Aquathlon (2015). Peter Raneburger ist sich sicher: „Jonas ist mit 14 schon wirklich groß. Der wird eine gscheide Kante.“
Der Oberlienzer Rafael Gomig sportelt seit Kindesjahren. Früher spielte er Fußball, aufgrund einer Knieverletzung musste er dem Ballsport jedoch Lebewohl sagen. „Dank meines Onkels habe ich dann meine wahre Leidenschaft entdeckt – das Radfahren“, so Rafael. Erst im letzten Jahr bestritt er sein erstes Lizenzrennen. „Ich musste lernen, dass Italiener sehr temperamentvoll fahren“, schmunzelt der 17-Jährige.
Der Erfolg ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Mittlerweile ist Rafael Österreichischer Bergmeister, Tiroler Bergmeister, Tiroler Meister im Einzelzeitfahren und Teil des Nationalteams. Mit 15 Jahren überquerte er bei der Dolomitenradrundfahrt mit einer Zeit von 2:59 Stunden die Ziellinie. Rafael freut sich über die finanzielle Unterstützung durch die Sparkassenstiftung, der Staatsmeistertitel habe ihm ein Preisgeld von nur 20 Euro eingebracht. „Dann übergeben wir dir jetzt eine Förderung, die 50 Staatsmeistertitel wert ist“, lacht Martin Bergerweiß.
Die Cousins Michael und Paul Unterlercher überzeugten die Jury mit ihrer Eigenentwicklung „Hockeyflipper“. Vor allem während der Monate in denen kein Eistraining möglich ist, soll die Konstruktion als Trainingsgerät genutzt werden. „Hockeyflipper“ verfügt über verschiedene Spielmodi, die Bedienung erfolgt mittels Touchscreen-Monitor. „Uns selbst hat das Gerät im Training über den Sommer sehr geholfen. Man spürt die Fortschritte“, erklärten Michael und Paul unisono. Die Cousins sind Spieler des UEC Lienz. Juror Lukas Jungmann lobte das Duo für seine Kreativität. „Hockeyflipper“ wurde beim Technik-Live-Event der HTL Lienz als „Best Project 2019“ ausgezeichnet.
Nachdem zum Auftakt eine Musikbegabte prämiert wurde, betrat auch als letztes der zehn Talente eine Musikerin die Bühne. „Mein Opa war Kapellmeister in Strassen. Als ich sechs Jahre alt war, habe ich auf ein Instrument in der ersten Reihe gezeigt und ihm gesagt, dass ich dieses einmal spielen will – es war eine Querflöte“, erzählte Anna-Lena Mair aus Strassen. Einige Jahre später ist sie nun mehrfache „Prima la musica“-Preisträgerin und demnächst auch stellvertretende Kapellmeisterin in Strassen. Ihre Diplomprüfung absolvierte sie mit ausgezeichnetem Erfolg.
Im Sparkassensaal spielte sie auf ihrer Querflöte, ihre Schwester begleitete sie auf der Gitarre. Ein kurzer Eindruck vom abschließenden, musikalischen Programmpunkt:
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