24.000 Osttiroler Haushalte saßen im Dunkeln
Lienz hat mittlerweile wieder Strom aber die Lage bleibt laut Tinetz kritisch.
Durch die zeitliche Überlagerung von mehreren Störungen im 110kV-Netz kam es gestern um 23:34 Uhr zum totalen Stromausfall in Osttirol. Das meldet die Versorgungsgesellschaft Tinetz heute, 16. November, auf ihrer Website. Überspannungen haben in den Umspannwerken Amlach, Stribach, Kalserbach, Kienburg und Matrei zu Anlagenbeschädigungen geführt. Erst nach Beseitigung der beschädigten Anlagenteile und Überprüfung der verbleibenden 110kV Trafos konnte die Stromversorgung schrittweise in den Nachtstunden beginnend mit der Bezirkshauptstadt Lienz wieder hergestellt werden.
Die bereits in den Abendstunden schwer beschädigten Leitungs- bzw. Netzabschnitte mussten weiter abgeschaltet bleiben. Derzeit (Samstagfrüh) sind von den um Mitternacht rund 24.000 unversorgten Haushalten noch immer ca. 5.400 ohne Strom. Mitarbeiter der Tinetz haben die ganze Nacht durchgearbeitet.
In den Nachtstunden wurde über die Tauern-Autobahn – als letzte verbliebene Straßenverbindung - schweres Gerät nach Osttirol transportiert. Mit dem Landeshubschrauber werden heute weitere Monteure nach Osttirol verlegt. In den Morgenstunden wird durch Befliegungen mit dem Bundesheer Blackhawk Hubschrauber die Lage erkundet und mit
dessen "Downwash" werden Bäume neben den Stromleitungen vom Schnee befreit.
„Ziel ist heute primär die beschädigte 110kV Leitung nach Sillian herzustellen, um Puster-, Virgen- und Gailtal wieder zu versorgen“, erklärt die Tinetz. „Ein weiterer Schwerpunkt wird die Wiederversorgung des Defereggentales sein.“
Aufgrund des Störungsausmaßes und der Lawinensituation sei allerdings fraglich, ob alle Versorgungsunterbrechungen bis heute abend vor dem Eintreffen der nächsten Wetterfront behoben werden können.
5 Postings
Auf jedem Fall wird man sich bewusst, wie abhängig wir vom Strom sind: kein Licht, keine Heizung, keine Kochstelle, kein Kaffee, kein Radio, kein Internet, kein Fernsehen, kein Einkaufen (Türen und Kassen zu) usw. Vielleicht wieder einmal eine "gesunde" Erfahrung?
Traurig, daß diese gesunde Erfahrung unter solchen Umständen gemacht wird. Das bedingungslose Vertrauen in die moderne Technik wird mit einem Blackout in Frage gestellt und wir werden wieder in frühere Zeiten katapultiert. Sind alle darauf vorbereitet, auch wenn es teilweise nur ein paar Tage sind?
Stromausfall ist ein Top Thema. Grundsätzlich ist es toll, wenn es Freiwillige gibt die während so einem Blackout freiwillig helfen. Das ist wirklich Top - danke für eure Dienste! Gleichzeitig ist die Tiwag auch ein Konzern und wir müssen für die Stromnutzung bezahlen. Darf man da nicht erwarten, dass es mit der Versorgung klappt? Müsste ein Konzern wie die Tiwag für so ein Szenario, speziell in Gebirgsregionen wie Osttirol, nicht bestens vorbereitet sein? Oder wird unser Stromnetz immer fragiler? Eines steht für mich jedesnfalls fest - die Wasserkraft alleine wird die notwendige Power für unser rapide herannahendes Energieproblem nicht bewältigen können.
Mein Dank und Respekt den unermüdlichen Mitarbeitern der Tinetz!
Ja, ich denke es wird alles Menschenmögliche gemacht um die Situation zu normalisieren. Auch mein Dank den Mitarbeitern der Tinetz, aber auch den Schneepflugfahrern, der Feuerwehr, Rettung usw. Einfach allen Einsatzkräften welche aktuell Tag und Nacht im Einsatz sind.
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